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Logos und Lampen weisen den Weg zu Herbergen

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Im Unterschied zu ihren Gästen dachten die Betreiber mit Freude an ihre Herbergen. Das Geschäft mit den Übernachtungen war vor allem an den großen Verkehrsadern des Reiches so lukrativ, dass Großgrundbesitzer in diese Branche investierten und Billighotels auf ihren Besitzungen bauen ließen.18 Gute Verdienstmöglichkeiten bot auch die gastronomische Versorgung der Hotelgäste. Hotels verfügten daher in aller Regel über eine Gaststube, in der Speisen und Wein gereicht und vielfach auch Unterhaltung geboten wurden, wie die Gäste sie von ihren eigenen Stammkneipen her kannten.


4 Spielbrett als Speisekarte: „Wir haben im Speiseangebot: Hühnchen, Fisch, Schinken, Brot“

Wie fand man ein Wirtshaus? Mit Schildern und großflächig auf die Hauswand gemalten Anzeigen sowie eingängigen ‚Logos‘ („Zum Elefanten“; „Zum Hahn“) warben die Wirte für ihre Herbergen und Gasthäuser. Die einfache Version war der Hinweis etwa auf „das hospitium des Gaius Hyginus Firmus“.19 Ein anderer Besitzer wies auf ein dem Hotel angeschlossenes triclinium cum tribus lectis et commodis omnibus hin, „ein Speisezimmer mit drei Ruhebetten und allem Komfort“.20 Angesichts des schlechten Rufes von Wirten, denen man alle Betrügereien zutraute, konnte es hilfreich sein, Gäste durch Hinweis auf eine reguläre Preistafel, d.h. eine transparente Preisgestaltung, ins Gasthaus zu locken: „Hör zu, Wanderer, tritt ein, wenn’s beliebt; drinnen ist eine eherne Tafel, die dich über alles informiert!“21

Auftanken im Gasthaus Mercur und Apollo

Hier verspricht dir Mercur Gewinn, Apollo Gesundheit. Septumanus hält für dich Speise und Lager bereit. Wer hierhin gekommen ist, dem wird es nachher besser gehen. Achte darauf, wo du absteigst, Fremder!

Inschrift; Corpus Inscriptionum Latinarum XII 2031

Die schönste Werbepoesie stammt vom Gasthaus des Mercur und Apollo in Lyon: Es verspricht dem einkehrenden Gast einen Aufenthalt ohne Reue. Zweifellos zielten die Wirte mit solchen Werbemaßnahmen nicht nur auf auswärtige Übernachtungsgäste, sondern auch auf heimische Kneipengänger ab – erst recht, wenn ein verführerischer Weinkrug am Pfeiler vor dem Hause hing und zum Pokulieren einlud.22 Nachts brannten Lampen vor der Wirtshaustür und wiesen den Weg zum Wohlsein.

Nachtleben im alten Rom

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