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Zone I „Nord- und Ostseeküste und Norddeutsches Tiefland“:

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Im Gegensatz zur Ostseeküste ist die Nordseeküste eine Gezeitenküste mit einem Marschensaum aus See- und Flussmarsch sowie vorgelagerten Inseln. Das Norddeutsche Tiefland ist Teil der Mitteleuropäischen Senke (Walter 1995, Abb. 1.1). Eine grundlegende Unterscheidung ist die in seenreiches Jungmoränenland mit glazigenen Sedimenten und Formen der letzten nordischen Vereisung (Weichsel-Eiszeit, nur östlich und nördlich der Elbe) und seenarmes Altmoränenland zwischen dem Rand des Jungmoränengebietes und der Mittelgebirgsschwelle (Zone II). Zum Altmoränenland zählen Gebiete mit glazigenen Ablagerungen der älteren nordischen Vereisungen (Saale- und Elster-Eiszeit) mit nur teilweise noch deutlich erhaltenen glazialen Formen (besonders im Warthe-Stadium der Saale-Eiszeit). Lediglich südliche und westliche Teile der Niederrheinischen Bucht, die zum Norddeutschen Tiefland gerechnet wird, waren nicht von Gletschereis bedeckt.

Die südlichen Teile des Altmoränengebietes sowie die Niederrheinische Bucht sind weitflächig mit Löss bedeckt und bilden die besonders fruchtbaren Bördenlandschaften. In Niedersachsen und Sachsen setzt die Lössbedeckung unvermittelt mit einer bis zu 10 Meter hohen „Lössrandstufe“ ein (Gehrt & Hagedorn 1996, Meszner et al. 2013, 2014; Kap. 7). Die Existenz der Lössrandstufe und ihr Erscheinen weit südlich der Grenze des Jungmoränengebietes lässt das in vielen Lehrbüchern noch immer vertretene Modell der Lössbildung im Vorfeld glazialer Sanderflächen zumindest für das Norddeutsche Tiefland als ungeeignet bzw. falsch erscheinen.

Die Physische Geographie Deutschlands

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