Читать книгу 30 tolle Western November 2021 - Pete Hackett - Страница 19

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Jeder unserer Männer bekam seine drei Dollar pro Tag, den er dabei gewesen war. Auch Carrington. Die Männer nahmen mit zufriedenen Gesichtern ihr Geld in Empfang. Sie konnten es gar nicht erwarten, die Dollars in die Saloons und Bars von Laredo zu tragen.

Wochenlang hatten sie hart gearbeitet und sich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bis zur Erschöpfung geschunden.

Zwölf bis sechzehn Stunden am Tag im Sattel, das ist kein Pappenstiel. Sie hatten es sich verdient, einmal wieder richtig über die Stränge zu schlagen.

Die Männer hatten alle gute Laune. Jeder würde jetzt seine eigenen Wege gehen. Den einen oder anderen sahen wir vielleicht bei einem anderen Viehtrieb wieder.

Der Einzige, der finster dreinschaute, war Wesley Carrington.

Wie hätte es auch anders sein können? Er hatte mir nicht verziehen, dass ich ihn entwaffnet hatte. Es hätte in seinen Augen wohl kaum eine größere Demütigung für ihn geben können. Aber er hatte es darauf angelegt und mir keine andere Wahl gelassen.

Er nahm seine Dollars in Empfang, aber er schaute sie kaum an, zählte auch nicht nach, wie die anderen.

Er starrte auf die Tasche mit dem Erlös für die Herde, die ich über der Schulter trug.

Allan händigte ihm seine Waffen aus.

Wie eine Salzsäule stand Carrington einen Moment lang da. Es gibt verschiedene Arten zu schweigen. Carringtons Schweigen kam einer Verwünschung gleich.

"Ist noch irgendetwas nicht in Ordnung, Carrington?", fragte ich.

Sein maskenhaftes Gesicht regte sich nicht.

Er hielt es auch nicht für nötig, mir zu antworten, sondern wandte sich einfach um und ging. Er nahm sein Pferd und zog ab.

Carrington gab seinem Pferd die Sporen und preschte davon.

"Scheint, als wäre von seiner Dankbarkeit dir gegenüber nicht viel übrig geblieben, Jim", meinte Allan sarkastisch.

"Ich habe ihn in seiner Ehre gekränkt."

"Das Wort Ehre in Zusammenhang mut diesem Kerl?", meinte Allan. "Da sträubt sich mir der Magen!"

"Ein hartes Urteil."

"Jim, es war ein Fehler diesen Kerl je einzustellen! Wir können von Glück sagen, dass nicht mehr passiert ist!"

"Ja, vielleicht hast du Recht!"

"Soll er rüber nach Mexiko gehen! Zu all dem Gesindel, das seit dem Bürgerkrieg dorthin geflohen ist!"

Ich wusste noch nicht, dass ich ihn schon bald wiedersehen sollte...