Читать книгу 30 tolle Western November 2021 - Pete Hackett - Страница 22

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Am nächsten Morgen wurde es etwas später, als wir geplant hatten. Der Mann vom Hotel hatte vergessen, uns rechtzeitig zu wecken.

Aber wenn man die Sache von einer anderen Seite her betrachtete, dann hatte das auch sein Gutes.

Wir hatten ein paar Stunden mehr Schlaf getankt und davon hatten wir in den letzten Wochen ja wirklich wenig genug bekommen.

Nach einem guten Frühstück aus Kaffee, Speck und Eiern saßen wir im Sattel und ließen Laredo hinter uns. Die Tasche mit dem Geld hatte diesmal Allan am Sattel.

Wir kamen gut vorwärts, aber wir beeilten uns nicht sonderlich.

Schließlich waren unsere Pferde in letzter Zeit ziemlich stark beansprucht worden und darauf mussten wir Rücksicht nehmen, wenn wir die Tiere nicht zu Schanden reiten wollten.

"Ich freue mich auf zu Hause", meinte Allan zwischendurch. "Ich kann es gar nicht abwarten, wieder auf der Ranch zu sein..."

"Wir sind jetzt beide frei, Allan!", meinte ich, und er runzelte die Stirn.

"Was soll das heißen, Jim?"

"Wir haben diese verdammte Herde nicht mehr am Hals, sondern nur noch eine Tasche voll Dollars, die weder in Panik geraten und davonrennen können, noch Gras und Wasser brauchen..."

"Worauf willst du hinaus?"

"Darauf, dass wir uns jetzt in die Black Hills in Wyoming aufmachen könnten..."

"Um Gold zu suchen?"

"Wozu sonst?"

"Ich weiß nicht..."

"Geld genug haben wir jetzt, um dort anfangen zu können!"

"Trotzdem weiß ich nicht, ob das das Richtige ist..."

"Ich weiß, dass du sehr an der Ranch hängst, Allan. Trotzdem solltest du darüber nachdenken. Man kann dort oben im Moment ein Vermögen machen!"

"Ja, oder sehr schnell unter die Erde kommen!"

"Das kann man überall sehr leicht. Das ist in den Black Hills nicht anders, als zum Beispiel hier."

"Hm..."

Er schien sich nicht recht schlüssig darüber zu sein, was das Beste war.

Es war ja auch noch genug Zeit, um eine endgültige Entscheidung zu treffen.

"Vielleicht denkst du mal darüber nach, Allan!", meinte ich.

Er nickte. "Ja, das mache ich."

Dann schwiegen wir beide eine ziemlich lange Zeit. Ich konnte mir denken, was in ihm jetzt vor sich ging. In mir sah es ganz ähnlich aus.

Wir hatten die Ranch zusammen aufgebaut, einfach so, aus dem Nichts heraus.

So etwas verbindet.

Einen solchen Ort lässt man nicht leichtfertig im Stich.

Andererseits gibt es Chancen, die einem vielleicht nur einmal geboten werden.

Und dann sollte man zugreifen, denn vielleicht kommt so eine Möglichkeit nie wieder.

Wir waren kaum eine Stunde aus Laredo fort, da näherten sich uns sieben Reiter. Erst waren es nur kleine Punkte, die über eine Hügelkette am Horizont krochen.

Aber dann wurden sie größer und formten sich zu menschlichen Gestalten.

"Die halten direkt auf uns zu!", meinte Allan und zügelte sein Pferd. "Vielleicht sind es einige von unseren Jungs, die jetzt mit uns zurückreiten wollen..."

"Das glaube ich nicht", sagte ich sachlich. McGrath und Cyrus hatten ein Angebot von Ramirez angenommen, die Herde weiter nach Mexiko zu treiben. Ray Dickson war zusammen mit ein paar anderen unserer Jungs immer noch in Laredo und ließ es sich gut gehen.

Ich blinzelte in die Sonne und zog mir den Hut etwas mehr ins Gesicht.

Sie waren schließlich nahe genug heran, um ihre Gesichter zu erkennen.

Es versetzte mir einen Stich.

"Wesley Carrington!", zischte es zwischen meinen Lippen hindurch.

Auch Allan hatte ihn bemerkt.

"Was kann der noch von uns wollen?"

"Keine Ahnung..."

"Mir gefallen die Leute nicht, mit denen er reitet!"

"Sind das nicht die Kerle aus dem Saloon?"

Ich nickte.

"Genau die!"

Carrington hatte sich ausrechnen können, welchen Weg wir nehmen würden. Es sah ganz danach aus, als hätte er mit seiner Meute auf uns gewartet.


30 tolle Western November 2021

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