Читать книгу 30 tolle Western November 2021 - Pete Hackett - Страница 40

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Ein wildes, ohrenbetäubendes Kriegsgeheul drang mir in die Ohren.

Ich wirbelte herum und riss meine beiden Revolver aus dem Gürtel. Ein weiterer Pfeil traf kurz vor meinen Stiefelspitzen in den Boden. Und dann krachten auch die ersten Gewehrschüsse.

Ich sah zu den Hängen auf beiden Seiten hin, wo einige Bewegung eingesetzt hatte. Fast ein Dutzend Krieger stürmten da schießend und schreiend hinunter.

In ihren Gesichtern hatten sie Kriegsbemalung.

Ich feuerte sofort beide Revolver ab. Eine der heranstürmenden Gestalten stürzte getroffen nieder. Blitzartig drehte ich mich zur anderen Seite und feuerte auch dorthin.

Auch hier erwischte ich einen Angreifer. Die nachfolgenden Krieger waren daraufhin etwas vorsichtiger.

Ich war eingekreist.

Der Gaul preschte wieder davon und damit war dann das letzte bisschen Deckung weg, dass ich bis dahin gehabt hatte.

Ich ballerte noch einmal beide Waffen ab, um die Angreifer etwas auf Distanz zu halten und hetzte dann hinter einen nahegelegenen Felsen.

Ein Hagel von Geschossen krachte mir um die Ohren, schlug links und rechts von mir ein und ich war heil froh, als ich schließlich hinter dem Felsen in Deckung gehen und den Kopf einziehen konnte.

Das Pferd war weg, und zwar endgültig.

Die Indianer würden versuchen, es einzufangen. Vielleicht ließen sie mich in Ruhe, wenn sie den Gaul bekommen konnten...

Die Dollars in den Satteltaschen wussten sie mit Sicherheit auch zu schätzen.

Aber zunächst sah es nicht danach aus.

Ich tauchte kurz noch einmal aus der Deckung hervor und feuerte ein paar Schüsse ab. Sofort bekam ich eine entsprechende Antwort.

Pfeile und Blei regneten auf mich herab und ich war blitzschnell wieder unten.

Dann hörte ich auf einmal ein Geräusch in meinem Rücken. Es war nur ganz leise, aber ich begriff sofort, was das zu bedeuten hatte.

Blitzartig drehte ich mich auf dem Boden um die eigene Achse.

Ich sah einen angemalten Krieger mit langer, schwarz-blauer Mähne.

Ein Mündungsfeuer blitzte grell auf.

Er hielt ein Gewehr im Anschlag und schoss aus der Hüfte heraus.

Dicht neben mir ging die Kugel mit einem hässlichen Geräusch gegen den Felsen und wurde als tückischer Querschläger weitergegeben.

Nur einen Lidschlag später feuerte ich beide Revolver ab. Ein Schuss in den Bauch, der andere traf den Kopf.

Eine Sekunde lang blieb der Apache kerzengerade und wie erstarrt stehen, ehe er dann vornüber zu Boden schlug.

Der Geschosshagel verebbte. Ich wagte einen Blick aus meiner Deckung heraus und sah, dass die Roten das Pferd eingefangen hatten.

Die plünderten die Satteltaschen und stießen natürlich auf die zehntausend Dollar, die sich darin befanden.

Sie scharten sich um das Pferd und stimmten ein Triumphgeheul an.

Ich erhob mich und ließ den Blick umherschweifen. Im Augenblick war kein Indianer in meiner Nähe.

Ihre Übermacht war zu groß, als dass ich es wagen konnte, sie von dem Pferd und den Satteltaschen voller Geld wieder zu vertreiben.

Aber vielleicht waren sie damit zufrieden und ließen mir dafür meinen Skalp.

Sie hatten sich blutige Nasen geholt. Einige von ihnen hatten den Angriff mit dem Leben bezahlt und es musste ihnen bewusst sein, dass ich noch ein paar von ihnen mit in den Tod nehmen würde, bevor sie mich überwältigen konnten.

Und mit der Beute konnten sie schließlich mehr als zufrieden sein.

Zumindest waren sie jetzt abgelenkt.

Ich nutzte meine Chance und machte mich davon.

In geduckter Haltung schnellte ich vorwärts. Die Revolver steckte ich wieder ein und machte mich daran, einen der Steilhänge hinaufzuklettern.

Ich blickte mich noch einmal um und dann sah, dass zwei Krieger sich von den anderen gelöst hatten und mir folgten.

Erst blickten sie sich etwas ratlos um, dann entdeckten sie mich.

Ich hatte bereits zwei Drittel des Hanges hinter mich gebracht und beeilte mich jetzt. Schon krachten wieder die ersten Schüsse.

Die Apachen nahmen mich von unten unter Feuer und ich konnte das nicht erwidern, da ich beide Hände zum Klettern brauchte. Ich war wehrlos.

Endlich erreichte ich den Kamm.

Ich blickte aus der Deckung heraus zurück.

Die Apachen luden gerade ihre Gewehre nach.

Aber ich wusste, dass die Roten nicht so schnell aufgeben würden. Sie waren zu Fuß, so wie ich auch. Aber sie waren mit Sicherheit die besseren Läufer.

Man sagte den Roten zum Teil unglaubliche Ausdauerleistungen nach.

Die beiden Apachen würden eine Weile brauchen, bis sie ebenfalls den Hang erklommen hatten. Ich nutzte die Gelegenheit, um die Revolver nachzuladen. Dann machte ich mich auf den Weg.

Vor mir lag zerklüftetes Hochland. Nur hin und wieder war hier etwas Vegetation zu finden und dann auch nur sehr spärlich.

Während ich vorwärts hetzte, suchten meine Augen die Landschaft nach einem geeigneten Versteck ab.

Aber mir kam nichts unter die Augen, was mir vielversprechend erschien.

Bald würde die Dunkelheit hereinbrechen. Der Himmel war schon ziemlich Grau und die Sonne sackte langsam aber sicher hinter die nächste Bergkette.

Vielleicht würde die Dunkelheit mich retten.

Ich dachte an Carrington, den ich gefesselt zurückgelassen hatte.

Er war jetzt bestimmt wieder aufgewacht. Vielleicht war er sogar den Apachen in die Hände gefallen. Ein Schicksal dass ich selbst meinem schlimmsten Feind nicht gönnte.

Meinen Plan hatte ich keineswegs aufgegeben.

Ich wollte Carrington der Gerechtigkeit zuführen.

Das war wichtiger als alles andere.

Es war für mich jetzt unmöglich, auf direktem Weg zu Carrington zurückzugehen.

Ich musste einen Bogen schlagen.

Und das bedeutete, dass ich länger brauchen würde, als für den Weg hier her.

Es hing auch davon ab, wie hartnäckig die beiden Krieger waren, die sich an meine Fersen geheftet hatten.


30 tolle Western November 2021

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