Читать книгу 30 tolle Western November 2021 - Pete Hackett - Страница 31

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Die Scharniere, an denen die Schwingtüren der Taverne hingen, mussten seit undenklichen Zeiten schon nicht mehr geölt worden sein. Jedenfalls quietschten sie schrecklich, als ich die beiden Flügel auseinandergehen ließ und den Schankraum betrat. Das Stimmengewirr und die fröhliche Ausgelassenheit waren von einem Augenblick zum anderen wie weggeblasen. Auf einmal waren sämtliche Gäste stumm wie Fische und stierten mich an. Ich bemerkte, dass ich nicht der einzige, sogenannte Gringo im Raum war.

An der Theke hingen zwei hellhäutige Kerle, die sich ihre Hüte in den Nacken geschoben hatten. Sie waren unrasiert und wirkten ziemlich unzufrieden.

Ich erkannte sie sofort.

Sie hatten zu Carringtons Meute gehört.

Ihre Gesichter hatten sie selbst mit Blei in meine Erinnerung gebrannt.

Als sie sich herumdrehten und mich erkannten, stand ihnen der Schreck ins Gesicht geschrieben.

"Oh, Mann..." stieß einer von ihnen hervor. Er verlor seinen Zigarillo. Ihr Erstaunen muss umso größer gewesen sein, als sie mich ja für tot hielten.

"Ihr irrt euch nicht, Leute!", erklärte ich gelassen. "Ich bin es wirklich!"

Sie erstarrten zuerst.

Und dann gingen ihre Hände zu den Hüften, dorthin, wo die Griffe ihrer Colts aus den Holstern ragten.

"Lasst die Eisen besser dort, wo sie sind, Männer!", warnte ich die Wölfe.

Ich wollte Carrington und vielleicht konnte ich durch diese Kerle erfahren, wo ich ihn finden konnte.

Einen Moment lang zögerten sie. Sie wechselten einen kurzen Blick miteinander.

"Wer bist du?", fragte der Größere der beiden.

"Jim Burns. Hat euch Wesley Carrington noch nicht einmal gesagt, wie die Männer heißen, die ihr erschießen solltet?"

Die beiden Männer schluckten.

Die anderen Gäste wichen zur Seite.

Der Kleinere der beiden schüttelte fassungslos den Kopf.

"Damned, ich habe doch gesehen..."

"Wie vier Kugeln mich durchbohrt haben?" Ich lachte rau. "Ihr Bastarde ward wohl zu sehr hinter dem Geld her, um noch darauf zu achten, ob ich wirklich tot bin."

"Und was willst du jetzt von uns? Dir eine blutige Nase holen?", fragte der Größere.

"Wo ist Carrington?"

Augenblicke lang hätte man eine Stecknadel auf den Bretterboden fallen hören können.

Die beiden Wölfe zogen fast gleichzeitig ihre Revolver heraus.

Gleich darauf blickte ich in aufblitzende Mündungsfeuer.

Ich selbst griff ebenfalls zur Waffe, brachte sie blitzartig in Anschlag und feuerte sofort.

Meine Kugel fuhr einem der Kerle in die Brust und riss ihn nach hinten. Sein Schuss ging anschließend schlecht gezielt über mich hinweg.

Im nächsten Moment schon rutschte er dann mit starren, toten Augen am Schanktisch zu Boden.

Ich warf mich sofort zu Boden, während der zweite Kerl mehrere Schüsse schnell hintereinander abfeuerte. Wenn ich stehen geblieben wäre, hätte er mich förmlich durchsiebt, aber jetzt schlugen die Geschosse durch die Schwingtüren und ließen sie quietschend hin und her pendeln. Indessen rollte ich mich am Boden herum. Mein Gegenüber nahm mich weiter unter Feuer. Nur Zentimeter von meinem Kopf entfernt schlug eine seiner Bleikugeln in den Bretterboden ein. Noch immer am Boden liegend riss ich meine Waffe hoch und schoss zurück. Ich traf ihn mitten zwischen den Augen.

Er war sofort tot und schlug schwer zu Boden.