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Als Slim Thompson, der Anwalt, die McKenna-Ranch erreichte, war dort alles in Auflösung begriffen.

Ein Teil der Männer hatte bereits die Sachen gepackt und hatte sich aus dem Staub gemacht.

Ihr Boss saß im Gefängnis und wenn es wirklich zu einer Gerichtsverhandlung kam, würde er vielleicht versuchen, alles auf seine Leute abzuwälzen.

Der Großteil der Männer hielt es für das Beste, erst einmal für eine Weile aus der Gegend zu verschwinden. Schließlich hatten die meisten von ihnen gehörig Dreck am Stecken.

Sorello, Shaws Nachfolger als Vormann der Ranch, war am frühen Nachmittag mit einem Teil der Mannschaft von der Weide gekommen und hatte halbherzig versucht, die Männer zum Bleiben zu bewegen.

Mit wenig Erfolg.

Schließlich packte Sorello selbst seine Sachen. Als Thompson die Ranch erreichte, war der Vormann gerade dabei sein Pferd zu satteln.

McKenna hatte nie wert auf die Freundschaft oder persönliche Loyalität seiner Leute gelegt.

Das rächte sich nun bitter.

Jetzt, wo es heiß wurde, machten sie einen schnellen Rückzieher. Kaum einer von ihnen wäre so ohne Weiteres bereit gewesen, für den Boss den Hals zu riskieren.

Aber genau das wollte Thompson von ihnen.

Es war dem Anwalt ziemlich bald klar, dass er das Ganze mit der Aussicht auf einen kräftigen Gewinn versüßen musste. Sonst würde überhaupt nichts gehen.

"Hey, Männer!", rief Thompson. "Hört mir mal einen Augenblick zu!"

Die Cowboys bedachten den Anwalt in seinem gut geschnittenen, wenn auch vom scharfen Ritt etwas staubigen Anzug mit misstrauischen Blicken.

Sorello hob den Blick.

Er mochte Leute wie Thompson nicht. Für ihn war er ein Dandy und Lackaffe.

"Was ist?", fragte er, während er seelenruhig den Sattel festzog.

Thompson musste es unbedingt gelingen, die Männer zu halten.

Zumindest einige von ihnen!

Es hing verdammt viel davon ab!

Letztlich hing das ganze Geschäft mit der Eisenbahngesellschaft daran - und McKenna hatte Thompson einen beachtlichen Anteil am Gewinn versprochen. Das würde er alles abschreiben müssen, wenn es nicht gelang, den Rancher irgendwie aus den Fängen der Justiz zu befreien!

Diese Sache musste durchgezogen werden, Verluste spielten dabei keine Rolle.

Thompson trug zwar keinen Revolver, weil er im übrigen gar nicht damit umgehen konnte, aber er war trotzdem ein Mann, dem es nichts ausmachte, notfalls über Leichen zu gehen...

"Wer jetzt abhaut, der handelt wie einer, der Dutzendweise Dollarscheine in den Kamin wirft!", tönte der Anwalt in der Hoffnung das Interesse der Männer zu erregen.

"Von welchen Dollars reden Sie, Mister?", fragte Sorello, der dabei seine Winchester in den Sattelschuh steckte.

McKenna hatte seinen Leuten natürlich nichts von dem bevorstehenden Eisenbahn-Deal gesagt, schon weil er niemandem traute.

Aber jetzt war die Lage eine andere.

Thompson erklärte ihnen, worum es ging.

"Ich war bei eurem Boss in der Zelle, Männer! Und er verspricht euch einen gehörigen Batzen, wenn ihr ihn rausholt!"

Immerhin - es war dem Anwalt gelungen, das Interesse eines Teils der verbliebenen McKenna-Mannschaft zu erregen. Sie runzelten zwar noch misstrauisch die Stirn, aber sie hatten Blut geleckt.

"Kein Interesse!", meinte einer von ihnen. "Dieser Delany ist eine Nummer zu groß für uns!"

"Lasst ihn doch erst einmal ausreden!", warf ein anderer ein.

"Ja, soll er sagen, was dabei herausspringen kann!"

Thompson sollte sich nicht getäuscht haben.

Der Geruch von Dollars lockte sie so todsicher an, wie das Licht die Motten.

"Wie viel?", fragte Sorello trocken, ohne dass er Thompson dabei auch eines Blickes würdigte.

Der Anwalt nannte eine Summe.

Es war mehr, als die meisten von ihnen je auf einem Haufen hatten liegen sehen.

Besessen hatte soviel noch keiner der Männer.

Sorello tat dennoch betont kühl. Sein Gesicht konnte einem Glauben machen, dass er völlig unbeeindruckt war.

"Pro Nase - oder für alle zusammen?", wollte er wissen.

"Für jeden, der mitmacht!"

Sorello pfiff durch die Zähne.

"Ich bin dabei!"

"Gut. Du leitest das Unternehmen, Vormann!"

Sorello nickte.

"Aber dann will ich auch einen größeren Anteil!"

"Du bekommst das Doppelte von dem, was die anderen einstecken!"

Der Vormann schien zufrieden.

"Und wie sieht Ihre Rolle dabei aus, Dandy?"

Thompson machte eine bedauernde Geste.

"Ich muss im Hintergrund bleiben..."

Sorello nickte. Dann umspielte ein breites, sarkastisches Grinsen seine Lippen.

"Verstehe...", murmelte er. "Sie haben keine Lust, Ihren Hals zu riskieren!"

Verächtlich spuckte er aus.

Thompson blieb kühl und ließ es gewähren. Schließlich war ganz und gar nicht in der Position, sich aussuchen zu können, mit wem er zusammenarbeitete.

Alles in allem war er auf diese Männer angewiesen.

Und Sorello war sich dessen durchaus bewusst und schlug Kapital daraus.

"Lamentieren wir nicht weiter! Wollt Ihr euch das Geld verdienen oder nicht?", fragte der Anwalt scharf.

Natürlich wollten sie.

Jedenfalls die meisten von ihnen.

Ein halbes Dutzend Mann bekam der Anwalt zusammen. Das musste genügen.

"Ich habe eine Idee, wie wir diesen Delany aus der Stadt locken könnten..." meinte einer der Männer.

Um seine Lippen spielte ein gemeines Lächeln.

Auch ein Mann wie Delany war nicht unbesiegbar!

Der letzte Revolverkampf: Super Western Sammelband 6 Romane

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