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Als Delany in die Stadt zurückkehrte, war ihm sofort klar, dass hier etwas nicht stimmte.

Die Hauptstraße war wie leergefegt - und das zu einer Tageszeit, in der normalerweise Hochbetrieb herrschte.

Ein ziemlich sicheres Zeichen dafür, dass hier noch vor kurzer Zeit ein Bleihagel niedergegangen war.

Delany zügelte sein Pferd und ließ es dann vorsichtig weiter schreiten. Die Rechte tat er in die Nähe des Revolvers, so dass sie dessen Griff berührte.

Sein Instinkt sagte ihm, dass er ihn vielleicht bald brauchen würde. Und auf diesen Instinkt hatte er sich in der Vergangenheit stets ganz gut verlassen können.

Sein Blick ging die Häuserzeilen entlang.

Hier und da konnte man sehen, wie Gardinen und Vorhänge zugezogen wurden.

Aber sonst bewegte sich kaum etwas.

Als er das Sheriff-Office erreichte, bemerkte er Collins.

Der Sheriff saß in sich zusammengesunken auf dem Stuhl, den er vor dem Büro aufgestellt hatte.

Seine Haltung wirkte irgendwie unnatürlich.

Delany sah auch den Grund dafür: Der Sheriff hatte ein kleines, rundes Loch in der Stirn und war mausetot.

Es versetzte ihm einen Stich.

Zwecklos, jetzt in der Zelle nachzusehen, ob McKenna noch darinnen war. Delany verzog grimmig das Gesicht.

Man hatte ihn mit einem billigen Trick aus der Stadt gelockt. Collins war für die Meute allem Anschein nach kaum ein Problem gewesen.

Jedenfalls lag nirgends die Leiche eines von McKennas Männern. Collins war so lange feige gewesen. Und in den dem Moment, in dem er Mut bewiesen hatte, hatte er das mit dem Leben bezahlen müssen.

Das war nicht richtig, fand Delany.

Plötzlich hatte er das untrügliche Gefühl, dass ein paar Gewehrmündungen auf seinen Kopf gerichtet waren.

Alles, was dann geschah, ging blitzschnell.

Ein Geschosshagel prasselte in seine Richtung. Es mussten mindestens ein halbes Dutzend Mündungen sein, aus denen auf ihn gefeuert wurde.

Delany wandte sich seitwärts und duckte sich, so dass er praktisch an der rechten Seite seines Pferdes hing, dessen Körper ihm etwas Deckung gab.

Das Tier war von der Ballerei halb irre und versuchte zunächst, sich auf die Hinterhand zu stellen. Aber Delany zwang es nieder und trieb es auf die andere Straßenseite, auf der sich ein Drugstore befand.

Ein paar Schritte waren zurückgelegt, dann ließ das Tier einen markerschütternden Schrei hören, strauchelte noch ein paar Meter weiter und ging dann strampelnd zu Boden.

Drei oder vier Kugeln hatten ihm den Leib zerfetzt.

Um nicht unter dem zuckenden Pferdekörper begraben zu werden, sprang Delany in den Sand, noch bevor das Tier wirklich niedergegangen war.

Noch im Fallen riss er den Revolver aus dem Holster und gab ein paar Schüsse mit unbestimmter Richtung ab. Seine Feinde beschossen ihn aus verschiedenen Richtungen und er konnte in der Schnelle der Ereignisse nur ungefähr ausmachen, wo sie sich wohl befanden.

Aber was waren schon diese zwei Schüsse! Delany kam sich vor, wie einer, der versucht, mit einem Fingerhut voll Wasser einen Hausbrand zu löschen.

Er sah die Vorderfront des Drugstores, nur wenige Schritt von ihm entfernt...

Vor der Tür war ein Schild angebracht mit der Aufschrift 'geschlossen!'. Wenn die Tür wirklich verschlossen war, dann hatte er verdammt schlechte Karten, am Leben zu bleiben.

Aber da war das Fenster!

Delany überlegte nicht lange, sondern spurtete los.

Plötzlich spürte er einen Schmerz im Bein. Er strauchelte etwas, konnte sich aber für die letzten Meter mit knapper Not auf den Beinen halten.

Ein Satz und er sprang durch das Fenster.

Glas splitterte.

Delany nahm die Hände vor das Gesicht, um wenigstens die Augen zu schützen.

Ziemlich unsanft landete er auf dem Fußboden. Ein Regal war unter ihm zusammengebrochen, allerlei Gegenstände flogen durch die Gegend.

Sofort rappelte Delany sich wieder auf und feuerte durch das Fenster nach draußen.

Die Antwort kam in Form eines wütenden Gegenfeuers. Die Kugeln fuhren in den Fensterrahmen, ließen das Holz splittern und kratzten die letzten Glasstücke aus dem Kitt.

Delany musste sich ducken, um nicht regelrecht durchsiebt zu werden.

Ein paar Augenblicke hielt das Feuer an, dann hatten die Männer auf der anderen Seite wohl ihre Waffen leergeschossen.

Jedenfalls ebbte der Beschuss ab und Delany nutzte die Pause, um neue Patronen in die Revolvertrommel zu schieben.

Sein Blick fiel dabei auf seinen Unterschenkel, an dem sich die Hose rot verfärbt hatte.

Er hatte also etwas abgekriegt!

Delany hatte das schon befürchtet.

Es war schwer zu beurteilen, ob die Verletzung mehr oder weniger schwerwiegend war. Delany hatte jetzt auch keine Zeit, sich eingehender darum zu kümmern.

Hinter sich vernahm er dann plötzlich ein Geräusch.

Er wirbelte herum, den frisch geladenen Revolver im Anschlag.

"Nicht schießen!"

Delany senkte den Lauf der Waffe im letzten Moment und drückte nicht ab.

Er blickte in das völlig verstörte Gesicht des grauhaarigen und schon etwas älteren Drugstorebesitzers, der zitternd die Hände hob.

"Ich schieße nicht!", erklärte Delany.

Der Mann wich vorsichtig zurück und verschwand dann durch eine Hintertür.

Delany hatte nichts dagegen.

Bei dem, was ihm noch bevorstand, konnte der Kaufmann ihm nur hinderlich sein.

"Kommen Sie raus, Delany!", schallte es von draußen herein.

"Das Blatt hat sich gewendet! Sie haben keine Chance!"

Delany verzog das Gesicht.

Diese Stimme hatte sich ihm nur zu gut eingeprägt!

Sie gehörte keinem anderen als Mark McKenna!

Der letzte Revolverkampf: Super Western Sammelband 6 Romane

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