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Darf’s auch mal eine Banane sein?

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Jetzt kommen Sie mir bloß nicht damit, man könne ja auf die allermeisten Errungenschaften des 21. Jahrhunderts gut und gerne verzichten. Ich bin sicher, kaum jemand von uns wäre bereit, ein Leben zu leben, wie es unsere Vorfahren gelebt haben. Und ich habe auch noch niemanden kennengelernt, der nie das Bedürfnis hatte, mal einen Hering oder eine Banane zu essen. Sie verstehen was ich meine? In der Theorie ist alles denkbar, in der Praxis aber kaum umsetzbar. Mir jedenfalls ist vollkommen klar, dass diese idealisierte Vorstellung von Selbstversorgung in der heutigen Zeit keinen Platz mehr hat.

Wenn ich von Selbstversorgung spreche, dann gehe ich von meinen persönlichen Lebensumständen aus, im Hier und Jetzt: Mama, Papa, zwei Kinder und viel Alltag mit all seinen Verpflichtungen. Mit Beruf und Haushalt, mit Samstagen auf dem Fußballplatz, auf dem der eine Sohn kickt, und Gitarrenkonzerten, auf denen der andere in die Saiten greift. Mit Weihnachtsbasaren und Elternabenden, mit einem Auto, das regelmäßig in die Werkstatt muss, und einer immer mal wieder kaputten Waschmaschine. Mit einem gemeinsamen Urlaub pro Jahr und begrenztem Zeitkontingent. Wir besitzen zwar keinen Bauernhof, aber auch kein winziges Reihenhaus. Wir kaufen unsere Brötchen beim Bäcker und unsere Milch beim Bauern, sind weder reich noch arm, nicht überfordert, aber angespannt. Eben eine ganz normale Familie.


»ICH REITE NICHT AUF EINEM PFERD ZUM ELTERNABEND.«

Ich hole mein Wasser auch nicht mit dem Eimer aus dem nächstgelegenen Bach. Auf etliche Annehmlichkeiten der modernen Gesellschaft will und kann ich nicht mehr verzichten.

Selbstversorgung

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