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NUR GEMÜSE MACHT NICHT SATT

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Jetzt bitte ich Sie, einmal zu träumen. Stellen Sie sich eine Gesellschaft vor, in der Sie einen Sack Kartoffeln zum Bäcker oder Metzger tragen, um ihn dort gegen Brot oder Fleisch zu tauschen. Weltfremd, werden Sie sagen. Sehe ich auch so. Aber der Grundgedanke ist richtig! Ich erzeuge in meinem Garten nicht nur einen Überschuss an Gemüse, sondern auch an Eiern, Suppenhühnern und vor allem Honig. Was wir nicht selbst verbrauchen, wird entweder verkauft, verschenkt oder notfalls an die Tiere verfüttert. Würde ich aber meine Gesamtproduktion inklusive Überschüsse in Kalorien umrechnen, wäre das genug, um davon vier Personen zu ernähren.

Fakt ist aber auch, dass unser Wirtschaftssystem schon seit Langem nicht mehr auf Tauschhandel fußt. Warum dann der ganze Aufwand, wenn sich diese Idee nicht in die Tat umsetzen lässt? Ganz einfach: Ein Garten ist eine feine Sache und jede Karotte, jede Gurke und jede Knoblauchknolle, die nicht aus fernen Ländern herbeigeschafft werden muss, ist ein Gewinn für uns alle. Ein Garten ist zudem ein Ruhepol für gestresste Menschen.

Ein Gemüsegarten produziert aber eben nur Gemüse, mit Fleiß und Schweiß sogar in recht ordentlichen Mengen. Wir sprechen hier jedoch von Selbstversorgung und dafür braucht es etwas mehr. Haben Sie schon einmal recherchiert, wie viele Kalorien eine Karotte enthält? Sie werden erstaunt sein, wie viele Sie essen müssten, um nicht zu verhungern. Somit reicht reiner Gemüseanbau im Garten niemals aus, um davon als Selbstversorger leben zu können. Es gibt einfach etliche Nahrungsmittel, die man im Garten nicht selbst kultivieren bzw. nur mit extrem viel Aufwand in einen verzehrfertigen Zustand bringen kann, die aber sehr viele, wenn nicht sogar den Löwenanteil der Kalorien liefern, die Menschen und Selbstversorger so zum Leben brauchen: Getreide, Ölpflanzen wie Raps oder Sonnenblumen – oder auch das Futter, um damit größere Tiere zu versorgen.

KLAR, IN KLEINEN MENGEN KANN MAN GETREIDE ANBAUEN. DAS IST DANN ABER EINE LIEBHABEREI. HABEN SIE SCHON MAL PROBIERT, MIT EINEM DRESCHFLEGEL WEIZEN AUS DEN ÄHREN ZU KLOPFEN? AUS EIGENER ERFAHRUNG KANN ICH IHNEN SAGEN: ES IST EINFACHER, SEINE BRÖTCHEN BEIM BÄCKER ZU HOLEN.

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