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Unverzichtbare Nachbarschaftshilfe

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So würde ich nicht weiterkommen. Immerhin sind das viele Tonnen Erde, die da bewegt werden müssen, das geht ordentlich in die Bandscheiben! Schweren Herzens beschloss ich daraufhin, mal bei einem Landwirt aus der Nachbarschaft anzuklopfen. Ob er mir vielleicht? Mit seinem großen, starken Traktor…? Eine Flasche Doppelkorn als Entschädigung schien mir ein fairer Tausch. Gesagt, getan. Ein paar Tage später stand Herr Nachbar dann mit seinem Schlepper und einem riesigen Vierscharpflug vor unserem Gartentor. Das war eine enge Kiste, sage ich Ihnen. Aber im Rückwärtsgang konnte der Mann sein schweres Gerät gerade noch auf unser Grundstück manövrieren und dann auch den Pflug in Position bringen. Wenige Minuten später sind mir förmlich die Augen aus dem Kopf gefallen. Was war das? In nur wenigen Minuten verrichtete der Pflug die Arbeit, für die ich Monate oder vielleicht sogar Jahre gebraucht hätte! Viermal angesetzt, immer rückwärts herangefahren – und schon war kein Grashalm mehr zu sehen, die Erde tief gelockert und fast schon aussaatbereit. Müsste ich noch einmal einen Garten anlegen, ich würde es wieder genauso machen.

Nur auf den letzten Metern mussten Traktor, Pflug und Landwirt kapitulieren. Der Zaun stand im Weg und die Maschinen waren zu groß und nicht wendig genug, um bis in die hintersten Ecken zu gelangen. Für die verbliebenen Grasstreifen musste also ein Plan B her. Was tun? Es gibt ja allerlei Alternativen zum Spaten, im Internet wird man hier schnell fündig. Man kann natürlich a) zu einer chemischen Keule namens Glyphosat greifen, mit dessen Hilfe sich der komplette Bewuchs innerhalb weniger Tage in Kompost verwandelt. Nein, danke. Einen ganz ähnlichen Effekt erzielt man b) mit Mulchfolien, Pappkartons oder sogar mit alten Teppichen. Der anzulegende Garten wird einfach mit einem dieser Materialien für längere Zeit bedeckt, damit die Pflanzen kein Licht mehr bekommen und schließlich verenden. Eine ziemlich zeitaufwendige Methode. Denn damit Gras und vor allem auch alle Wurzelunkräuter vollständig beseitigt werden, muss die Abdeckung mindestens ein Jahr oder noch länger liegen bleiben.

Ebenso gut klappt das Anlegen des neuen Gartens aber auch mit Lösung c), nämlich mit Stroh und Saatkartoffeln. Die Idee ähnelt der mit Pappkarton oder Teppichen, nur ist Stroh viel leichter zu beschaffen. Und obendrein gibt es noch eine kleine, feine Ernte. Ich habe es sowohl mit Pappkarton und Mulchfolie als auch mit der Strohmethode versucht. Funktioniert alles irgendwie. Aber dazu, wie ich es genau gemacht habe, später mehr.

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