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Meine ersten Gehversuche im Garten

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Doch dann kam Nachwuchs in unser Leben. Wir wohnten damals in recht beengten Verhältnissen. Eine 35 Quadratmeter große Wohnung, als Selbstständiger war ich im Dauerstress, hatte keine ruhige Minute. Das war kein Umfeld für Kinder. Schließlich hatte meine Frau die zündende Idee, einen Schrebergarten anzumieten und so wenigstens von Zeit zu Zeit ein bisschen Natur zu genießen. Es dauerte nicht lange, da hatte sie auch schon eine schmucke, noch völlig unerschlossene Parzelle in einer Kleingartenkolonie gefunden: keine Beete, keine Laube, einfach nur eine Wiese, auf der zu unserer Überraschung ein einsamer Esel weidete.

Nun gut, der Esel musste weichen. Und da ich damals ziemlich unter Strom stand und zudem kein Mensch bin, der sich gerne faul im Liegestuhl räkelt, krempelte ich sofort die Ärmel hoch und begann zu wuseln und zu wurschteln. Ich benutze ganz bewusst diese Begriffe, denn der Ausdruck »Gartenarbeit« wäre bei meinem damaligen Wissen maßlos übertrieben gewesen.

Doch wo und wie anfangen, noch dazu, wenn man völlig planlos ist? Als Erstes baute ich ein kleines Holzhaus auf die Wiese. Dann begann ich, meine ersten Gemüsebeete anzulegen. Es war schon Anfang Juli und ich hatte wirklich keinen blassen Schimmer vom Gärtnern. Also fuhr ich kurzerhand ins örtliche Gartencenter, schnappte mir einen Verkäufer und fragte, was man denn in diesem Jahr noch so anbauen könnte. Zurück kam ich dann mit jeder Menge Radieschensamen. Ich hatte mir gleich mehrere Tütchen mit unterschiedlichen Sorten herausgepickt. Die wuchsen auch prima, wie es Radieschen eben so tun. Aber es waren einfach unglaublich viele, in Summe bestimmt eine Pflanzenreihe von dreißig Meter Länge! Ein herrlicher Anblick. Dumm nur, dass nach ein paar Wochen alle Radieschen gleichzeitig reif wurden. Die gesamte Ernte zu essen war trotz aller Bemühungen unmöglich. Schon hatte ich also meine erste Lektion in Sachen Gärtnern gelernt: Erst nachdenken, dann säen!


»ERST DENKEN, DANN SÄEN! EIN WENIG PLANEN MUSS MAN SCHON.«

Es dauert ein Weilchen und man muss wohl erst das eine oder andere Mal auf die Nase fallen, bevor man diese Gärtnerweisheit verinnerlicht.

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