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„Wem Zeit wie Ewigkeit

und Ewigkeit wie Zeit,

der ist befreit von allem Streit."

(Jakob Böhme)

Böhme, Jakob


* 1575 in Alt Seidenberg bei Görlitz

† 17. November 1624 in Görlitz

Mystiker und Philosoph

Böhme wurde im lutherischen Glauben erzogen. Über seine Kindheit ist nicht viel überliefert. Er erlernte das Schuhmacherhandwerk. Nach Abschluss der Lehre ging er auf Wanderschaft. Wo und wie lange er sie verbrachte, ist nicht nachweisbar. Nachweisbar ist, dass Böhme 1599 als Schuhmachermeister in Görlitz sesshaft wurde, heiratete, Erfolg in seinem Handwerk, ein eigenes Haus und viele Freunde hatte.

Durch ein Lichterlebnis angesichts eines Zinnkruges erfuhr Böhme eine wahre Erleuchtung. Er begann über die Anfänge allen Seins nachzudenken. Böhme beschäftigte die Frage nach der Herkunft des Bösen in der guten Schöpfung Gottes, nach dem Zusammenziehen von Gut und Böse in allem von Gott Gestalteten bis hin zu Mensch und Tier. Böhme wollte den Geheimnissen von Gott und Mensch auf die Spur kommen. Er war ein angesehener Mann bis zu seiner Schöpfungsgeschichte „Morgenröthe im Aufgang" (1612), später auch „Aurora" genannt, in der er seine Einsichten und astrologischen Spekulationen schilderte. Als eine Abschrift dieser Schrift in die Hände des orthodoxen Oberpfarrers der Stadt Görlitz und somit an die Öffentlichkeit gelangte, erhielt Böhme Schreibverbot. Bald veröffentlichte er jedoch neue Schriften und seine Popularität wuchs. 1624 folgte er einem Ruf an den Dresdner Hof.

Man nannte Böhme Philosophus teutonicus. Er war der bedeutendste Vertreter der deutschen Mystik. Als einer der ersten deutschen Philosophen schrieb er in deutscher Sprache.

Als Religions-Philosoph bewegte er die ganze geistige Welt. Hegel14 nannte Böhme den „ersten deutschen Philosophen".

14 Georg Wilhelm Friedrich Hegel, 1770 - 1831, deutscher Philosoph

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