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Borsig, Johann Friedrich August

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* 23. Juni 1804 in Breslau

† 6. Juli 1854 in Berlin

Maschinen- und Lokomotivenbauer

Industriepionier – Erbauer der ersten

Lokomotivfabrik in Berlin

Gründer der Borsigwerke in Oberschlesien

Borsig war Sohn einer schlesischen Bauern- und Handwerkerfamilie.

Er lernte zunächst Zimmermann. Zur weiteren Ausbildung ging er an die Kunst-, Bau- und Handwerkerschule in Breslau, danach an das Gewerbeinstitut in Berlin. Diese Ausbildung brach er ab und machte im September 1825 eine Ausbildung in Maschinenbau bei der Berliner Eisengießerei.

Mit seinem ersten Auftrag, der Montage einer Dampfmaschine in Waldenburg/Wałbrzych, bekam er die erste feste Anstellung.


Nachbau der Beuth von 1912, Deutsches Technikmuseum Berlin

1836 erwarb Borsig ein Grundstück und gründete eine eigene Eisengießerei und Maschinenfabrik in Berlin. 1841 brach die Ära der Dampflokomotive an und Borsig erlangte bald den Ruf eines Lokomotivbauers.

1844 stellte Borsig auf der Berliner Industrieausstellung seine 24. Dampflokomotive, die Beuth, aus. Es war die erste in Deutschland entwickelte Lokomotive.

Borsigs Unternehmen entwickelte sich schnell zu einem Lokomotivunternehmen. Von 1845 bis 1847 baute das Unternehmen insgesamt 170 Lokomotiven.

Außer Dampflokomotiven baute das Unternehmen auch Kunst- und Baugussteile.

Borsig arbeitete an der Fontänenanlage im Park Sanssouci in Potsdam, an der Kuppel der Potsdamer Nicolai-Kirche und an der Kuppel des Königlichen Schlosses in Berlin, für die er 1851 den Titel eines Kommerzienrates erhielt.

1847 errichtete Borsig ein Eisenhüttenwalzwerk und erwarb 1850 die Eisengießerei und Maschinenfabrk in Berlin-Moabit. Im selben Jahr reiste Borsig nach Oberschlesien, um dort die geplante Errichtung eines Hüttenwerkes und geeignete Kohlenlagerstätten zur Herstellung der seiner Dampfmaschinen zu prüfen.

1853 baute Borsig die Lokomotive für die Warschau-Wien-Eisenbahn.

1854 schloss Borsig mit Ballestrem23 einen Pachtvertrag über die Kohlengruben in Hindenburg-Biskupitz/Zabrze-Biskupice für 25 Jahre ab und erwarb ein Baugelände für ein Hüttenwerk. So wurde der Borsig-Besitz in Oberschlesien geboren. Im selben Jahr wurde die 500. Dampflokomotive in seinem Unternehmen gebaut.

August Borsig ist in die deutsche Industrie und Sozialgeschichte als „das größte und erfolgreichste Unternehmergenie, das Deutschland je hervorgebracht hat" eingegangen.

Er wurde mit dem Roten Adlerorden und dem Titel Geheimer Kommerzienrat geehrt und starb 1854 auf dem Höhepunkt seiner Karriere im Alter von 50 Jahren.


Die 1842 von August Borsig hergestellte Dampfmaschine kann noch heute in der Moschee, dem Dampfmaschinenhaus von Sanssouci (Potsdam), besichtigt werden.

23 Die Grafen von Ballestrem waren Großgrundbesitzer und Industrielle und sind fest mit Oberschlesien verwurzelt. Sie trugen über Generationen maßgeblich zur Entwicklung der Bergbau- und Hüttenindustrie bei, insbesondere der Zinkhüttenindustrie in Oberschlesien und der Entwicklung Oberschlesiens zum deutschen Bergbau- und Industriezentrum.

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