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Fritz Hasenöhrl

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Die Vorlesungen in theoretischer Physik wurden für 18 Monate ausgesetzt, bis der vakante Lehrstuhl mit Hasenöhrl besetzt worden war. Wie die meisten seiner Kollegen entstammte er der gutbürgerlichen Mittelschicht, seinen Hochschulabschluss machte er 1896. 1898 hatte Kammerlingh-Onnes, Gründer des bekannten Tieftemperaturlabors in Leyden, bei Boltzmann angefragt, ob er ihm nicht für ein Jahr einen Forschungsassistenten empfehlen könne. Boltzmann schickte ihm Hasenöhrl als seinen „besten Studenten“. In Leyden lernte dieser auch den großen holländischen Theoretiker Hendrik Lorentz kennen, der als spirituelles Bindeglied zwischen Maxwell und Einstein angesehen wird. Er kehrte 1899 als Privatdozent nach Wien zurück und publizierte 1904 seinen bedeutendsten Artikel, in welchem er in gewisser Weise die berühmte Äquivalenz von Masse und Energie vorwegnahm,

E = c2m,


Abbildung 6: Professor Fritz Hasenöhrl 1915

die sich aus Einsteins spezieller Relativitätstheorie ableitet (1905). Hasenöhrl zeigte, dass ein bewegtes geladenes Teilchen eine träge Masse besitzt, die von seiner Geschwindigkeit abhängt, und dass ein Volumen schwarzer Strahlung eine Masse aufweist, die proportional seiner Energie ist. Unglücklicherweise konnte er den richtigen Proportionalitätsfaktor c2 nicht bestimmen, ansonsten wäre er wohl zu größerem Ruhm gelangt. Als er 1907 Boltzmann auf den Lehrstuhl für theoretische Physik folgte, war er 33 Jahre alt.

Seine Antrittsvorlesung stellte eine meisterhafte Synthese der statistischen Theorie Boltzmanns und einer Darstellung der Philosophie des großartigen Wissenschaftlers dar. Erwin hörte mit Erstaunen und Begeisterung zu. Er beschloss, die mathematische Physik zu seiner Lebensaufgabe zu machen und in die Fußstapfen dieser großen österreichischen Physiker zu treten.

Erwin Schrödinger

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