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3. Hugo von St. Victor

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Skeptischer gegen die Möglichkeit eines Aufstiegs der Seele zu Gott ist Hugo von St. Victor.3 Er unterscheidet ein dreifaches Auge der Seele: „das Auge des Fleisches“, durch das die Seele „außer sich die Welt“ sieht; „das vernünftige Auge“, durch das sie „sich selbst“ sieht; „das Auge der Kontemplation“, durch das sie „in sich Gott“ sieht. Allerdings betont Hugo, daß durch die Sünde „das Auge der Kontemplation ausgelöscht wurde, so daß es nicht sah, das Auge der Vernunft aber triefend gemacht wurde, so daß es auf zweifelhafte Weise sah“. Um dieser Verderbnis der ursprünglichen Möglichkeiten des Menschen willen bedarf es des Glaubens; „der Glaube also ist notwendig, durch den geglaubt wird, was nicht gesehen wird“ (I 10, 2). Noch mehr also als bei Bernhard wird bei Hugo die Möglichkeit eines mystischen Aufstiegs in der Kontemplation zugunsten des Glaubens eingeschränkt, und ebensowenig wie bei jenem kommt es daher bei diesem zu einer Philosophischen Theologie im eigentlichen Sinne.

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