Читать книгу 5 Romane Auswahlband Ärzte und Schicksale Februar 2019 - A. F. Morland - Страница 32
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ОглавлениеDie Seebergs kamen zurück und schwärmten vom schönsten Urlaub ihres Lebens.
Sven befand sich im Büro des Klinikchefs und hörte sich von Ruth und Uli an, was sie alles erlebt hatten. Dr. Ulrich Seeberg sagte: „Wir haben zwölf Ein-Stunden-Videobänder mitgebracht.“
Sven Kayser wiegte den Kopf und lachte. „Bei aller Liebe …“
Dr. Seeberg hob die Hände. „Keine Sorge, das tun wir dir nicht an. Ich werde die Aufnahmen auf zwei, maximal zweieinhalb Stunden zusammenschneiden. Das wird sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, und sobald die Arbeit getan ist, setzen wir uns zu einem gemütlichen Videoabend zusammen, einverstanden?“
„Einverstanden“, sagte der Grünwalder Arzt und wechselte dann das Thema. Er erzählte den Freunden von Dr. Nicola Sperlings furchtbarem Schicksalsschlag.
Ruth und Ulrich Seeberg waren betroffen.
„Mein Gott, wie entsetzlich“, sagte die Frau des Klinikleiters, voll tief empfundenen Mitgefühls. „Können wir irgend etwas für sie tun?“
Sven Kayser schüttelte langsam den Kopf. „Das einzige, was sie braucht, ist Zeit, um darüber hinwegzukommen.“
„Ich werde ihr sagen, sie kann zu Hause bleiben, solange sie es für nötig erachtet“, erklärte Dr. Seeberg. „Sie soll sich nicht durch ihr ausgeprägtes Pflichtbewusstsein unter Druck gesetzt fühlen. Die Arbeit auf der Kinderstation erfordert ein besonders stabiles seelisches Gleichgewicht. Das muss sie nach diesem schmerzlichen Verlust erst mal wiedererlangen.“
„Wie wird Torben damit fertig?“, fragte Dr. Ruth Seeberg.
Sven Kayser rieb die Handflächen aneinander. „Ich habe irgendwie das Gefühl, er ist nicht mehr derselbe wie früher.“
„Das wundert mich nicht“, sagte Dr. Seeberg. „So etwas hinterlässt sehr tiefe Wunden, die ganz schlecht heilen. Bei manchen Menschen heilen sie überhaupt nie.“
„Das ist bei Nicola und Torben hoffentlich nicht der Fall“, sagte Sven. Er sprach über die Heiratspläne der beiden, und es freute Ruth und Ulrich Seeberg, dass sie den Bund fürs Leben nicht ohne ihr Beisein schließen wollten.
„Sie können selbstverständlich auf uns zählen“, sagte der Klinikchef, und seine attraktive Frau nickte zustimmend.