Читать книгу Strand Krimi Paket: Auch Mörder unter den Freunden - Thriller Sommer 2020 - A. F. Morland - Страница 29
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ОглавлениеEtwa zwei Stunden suchten wir mit Unterstützung der Kollegen des NYPD in dem Labyrinth aus Abwasserkanälen nach dem Killer. Er hatte den perfekten Fluchtweg gewählt. Es gab hunderte von Tunnelkilometern unter den Straßen New Yorks, die seit langem stillgelegt waren. Hier konnte man sich hervorragend verstecken. Vor allem hatte dieses unterirdische Netzwerk zahlreiche Verbindungen zum gegenwärtigen U-Bahn-Netz, was das Entkommen für den Mann mit der LAKERS-Mütze noch vereinfachte.
Auch wenn es uns nicht leicht fiel. Wir mussten zugeben, dass er diesmal cleverer gewesen war als wir.
Am nächsten Morgen gab es die übliche Lagebesprechung im Zimmer von Mister McKee.
Es lagen einige neue Erkenntnisse vor. Außerdem stand am Abend der Einsatz im Central Park bevor, wo Benny Duarte einen großen Kokain-Deal anbahnen wollte.
Was den Mörder von Jack Ehrlich anging, so hatte er nach Angaben unseres Erkennungsdienstlers Sam Folder eine interessante Spur hinterlassen.
„Der Wagen war gestohlen und bringt uns daher nicht weiter“, stelle Sam fest. „Aber die Schuhe, die er in dem Wagen hinterließ vielleicht schon.“
„Woher wissen wir, dass die Schuhe nicht dem Besitzer des Maverick gehören?“, fragte ich.
„Ganz einfach. Wir haben es gestern noch telefonisch abgeklärt. Der rechtmäßige Besitzer des Maverick hat das Fahrzeug vor drei Tage als gestohlen gemeldet. Er hat Schuhgröße 44, seine Frau hat 38. Die Schuhe sind aber Größe 41 – genau wie die Abdrücke, die sichergestellt wurden. Aber es gibt noch eine Besonderheit. Es handelt sich nicht einfach um x-beliebige Turnschuh, sondern um Spezialschuhe für Kletterer. Free-Climber, um genau zu sein. Die Schuhe waren noch schweißnass, als sie sichergestellt wurden, dass heißt sie wurden wenige Stunden vor dem Mord an Ehrlich noch benutzt. Aber das ist nicht die einzige Besonderheit. Diese Schuhe sind orthopädische Sonderanfertigungen für jemanden, dem Zehen fehlen.“
„Das dürfte den Täterkreis ganz erheblich einschränken“, meinte Milo.
„Wir werden die Kliniken nach Zehamputationen befragen“, erklärte Mister McKee. „Außerdem klappern wir alle in Frage kommenden Studios ab, die über Klettermöglichkeiten verfügen, die zu den Schuhen passen… Was ist mit Gutierrez?“ Unser Chef wandte sich dabei an uns.
„Bisher gibt es keine Spur von ihm“, erklärte ich. „Wahrscheinlich wird er es erst dann wieder wagen, seinen Kopf zu heben, wenn er sicher sein kann, dass nicht mehr so viele auf seinen Kopf aus sind!“
Ähnlich deprimierend war die Bilanz, was die verschwundenen Jeffrey Watson und Brian Savage anging. Die beiden ehemaligen Teilhaber von Watson & Partners waren wie vom Erdboden verschluckt.
„Mister Savage ist seit gestern nicht zu seiner Arbeit dieser neuen Nobel-Kanzlei erschienen, in die er sich eingekauft hat“, berichtete Orry. „Wahrscheinlich ist er untergetaucht. Aber über den JFK-Airport dürfte er kaum die Stadt verlassen haben. Dort wimmelte es doch nur so von unseren Leuten.“
„Die anderswo vielleicht gefehlt haben“, murmelte unser Chef. Er machte ein sehr nachdenkliches Gesicht, ging ein paar Schritte auf und ab und vergrub dabei seine Hände in den Hosentaschen.
Plötzlich schrillte eines der Telefone auf seinem Schreibtisch.
Mister McKee nahm ab, führte ein sehr kurzes und knappes Gespräch, dem ich nur entnehmen konnte, dass jemand umgebracht worden war, man aber für genauere Angaben noch die Untersuchung durch den Coroner abwarten müsste.
Schließlich legte Mister McKee auf und wandte sich an uns. Dabei verschränkte er die Arme.
„Jeffrey Watson ist soeben in Plastik verschnürt auf einem Parkplatz an der Interstate Richtung Newark in New Jersey gefunden worden. Mit einer Kugel im Kopf und einem Einschussloch, dass ziemlich exakt in der Mitte der Stirn liegt.“
„Dann können wir für Brian Savage wohl nur das Schlimmste befürchten“, vermutete Orry.