Читать книгу Krimi-Sammlung Tod im Leuchtturm und 7 andere Krimis - A. F. Morland - Страница 17
6
ОглавлениеBount Reiniger hatte ebenso wie Toby Rogers noch im Auto 5000 Dollar in schwarzen 100-Dollar-Jetons bekommen. Keine großartige Geste von Lionel Lister, denn selbstverständlich waren sie zum Verlieren gedacht. Das Geld blieb also im All America.
Wahrscheinlich kannte der Lion Toby Rogers doch nicht so gut, wie er dachte. Denn der fleischige Captain war ein eingefleischter Geizhals. Keine zehn Pferde würden ihn auch nur an einen Spielautomaten bringen, an einen jener >One armed Bandits<, wie sie in Las Vegas zu Tausenden herumstanden, sogar in den Damentoiletten.
Das Hotel war schon eine kleine Stadt für sich, am Nordrand des Strip gelegen, der einzigen Verkehrsader der Stadt. Hier schlug auch ihr einziger Puls. Millionen von bunt zuckenden Lichtern gaben den Rhythmus an. Golden Nugget, Horse Shoe, Tropicana und wie sie noch alle hießen, schrien schon an diesem frühen Nachmittag ihre immerwährende Reklame in einen wolkenlosen Himmel. Blau-schwarz die Berge ringsherum. Ein Gegensatz, wie er grotesker kaum sein konnte.
Reiniger war schon öfter hier gewesen, natürlich, doch jedes Mal faszinierte ihn diese Stadt aufs neue. Es gab keinen vergleichbaren Fleck auf dieser Erde.
Lister hatte seinen eigenen Privatlift hinauf in sein Apartment, wie er sagte, wobei die Bezeichnung Apartment eine horrende Untertreibung war. Das Innere seines luxuriösen Caddys musste einem wie die kärgliche Ausstattung eines Armenhauses dagegen erscheinen.
Reiniger wohnte auch nicht schlecht, doch das hier schlug alles. Die Ausstatter von Hollywood-Filmen hätten hier noch in die Lehre gehen können. Ein chinesischer Seidenteppich spannte sich von Wand zu Wand, bestimmt mehr als 500 Jahre alt. Er schimmerte grün wie flüssiges Kupfer im Schein der gelben Abendsonne, was allein schon ein Kunststück war. Beim Modigliani hinter dem Schreibtisch hatte der Impressionist wahrscheinlich einen besonders guten Tag gehabt. Die abgebildete nackte Frau lag ausgesprochen lasziv. Bount hörte auf, herumzuschauen, ließ sich lieber nach Listers Aufforderung in einen indischen Sessel sinken. So was fand man sonst nur noch bei Maharadschas.
Der Drink allerdings stammte aus Irland, einem unaussprechlichen Ort namens Glegvienndahnocca. Er schmeckte so, wie das Zimmer aussah.
Hervorragend. Ultrahervorragend.
»Mister Reiniger?«
»Cheers.«
»Cheers.«
Sogar Rogers nippte andächtig, obwohl er sonst von Whiskys nicht viel verstand. Ganz sichtlich jedoch plagten ihn andere, bisher noch unausgesprochene Gedanken. Und ein Arbeitstier war er auch, Müßiggang ihm ein Fremdwort. Endlich Zeit, zur Sache zu kommen. Schließlich hatte er diese Reise nicht angetreten, um Plastikgeld geschenkt zu bekommen.
Er wollte schon spielen. Das ja. Aber doch um Himmels willen nicht mit Geld. Mit Schicksalen schon viel eher. Das lag seinen Neigungen näher.
»Was liegt an, Lion?«, fragte er jetzt zu Bounts Überraschung. »Du hast dich am Telefon verteufelt mysteriös ausgedrückt. Dass die Scheiße brennt, oder so ungefähr. Und dass du Hilfe gebrauchen könntest. Nun gut. Ich bin da. Und Bount hab’ ich auch mitgebracht. Er ist der perfekte Feuerlöscher. Und da wir Freunde sind ...«
Der Rest blieb unausgesprochen, doch Reiniger war nun klar, warum sich Rogers die vielen Stunden im Flugzeug über so einsilbig gegeben hatte. Er wusste selbst noch nicht genau, worum es hier eigentlich ging. Doch er war trotzdem sofort losgetigert. Das passte zu ihm.
Und Verstärkung hatte er wohlweislich gleich mitgebracht.
Das passte auch.
Lionel Lister hatte sich ebenfalls gesetzt. »Das mit diesem brennenden Dingsda ist eine sehr freie Übersetzung von dir, Toby«, sagte er, »aber es haut dem Nagel eins auf den Kopf. Ich bin in Nöten.«
Bount hörte nur zu, hielt sein Gehirn in Reserve.
Captain Rogers schwieg ebenfalls erwartungsvoll, und so war Lister gezwungen, weiterzusprechen.
»Ihr wisst doch wohl, wie der Ablauf hier funktioniert«, sagte er. »Es wird ehrlich gespielt in unseren Casinos. Aber am Schluss ist es immer das Haus, das gewinnt. Wir nennen das edge. Den vorprogrammierten Gewinn. Er liegt bei zwanzig Prozent im Durchschnitt. Bei Keno etwas mehr, bei Bakkarat etwas weniger, bei Craps und Blackjack müssen fünfzehn herauskommen. Das kannst du von jedem Computer nachrechnen lassen. Und weil das so ist, spielt man auch ehrlich in Las Vegas.«
An diesem Punkt legte Lister seine Stirn in nachdenkliche Falten. »Mit Einschränkungen. Es kommt hin und wieder vor, dass der eine oder andere Croupier übers Ziel hinausschießt. Dann zieht er beispielsweise das zweite Blatt, oder er ist ein Counter, also fähig, sich sämtliche Karten im Spiel zu merken ... aber was erzähle ich euch Einzelheiten. Tatsache ist, dass mein Casino vor drei Wochen zehn Millionen Dollar draufzahlte ...«
Rogers war die Ruhe selbst. »Und was geht mich das an?«, fragte er hinterhältig bieder.
»Gott! Toby!«
»Verwechselst du jetzt nicht was, Lion?«
»Hör auf. Du bist doch der Durchblicker von Beruf. Ich stecke deshalb in der Klemme, weil ich zwar weiß, wer hier absahnt, aber ich weiß nicht, in wessen Auftrag. Außerdem machen sie es noch so geschickt, dass ich keine Ahnung habe, wie. Und ich hab doch wirklich schon an sämtlichen Würfeln geleckt.«
»Wo liegt dann das Problem?«
Reiniger hatte Toby Rogers seltener noch »biederer« gesehen. Der Mann verstellte sich, wie er’s brauchte. Als Cop war er ein absolutes Ass.
Lister warf die Arme hoch. Seine Mähne wehte. Zum ersten Mal nahm Bount etwas wie Verzweiflung an ihm wahr.
»Komm, Toby! Du weißt doch, wie das hier läuft! Vor allem läuft so verteufelt viel hinter den Kulissen. Na gut. Das All American gehört der United Fruit. Jedes Kind kennt diesen Konzern. Und er genießt, wie alle anderen Konzerne auch, nicht den allerbeste Ruf. Muss ich denn wirklich sämtliche Karten aufdecken?«
»Hm«, brummte Rogers behäbig. »Das ist beim Kartenspielen wohl so üblich. Am Schluss einer Partie. Hattest du nicht von irgendwelchen ominösen Telefonanrufen erzählt? Wie ich dich kenne, hast du Aufzeichnungen davon. Ich würde sie mir zu gern anhören.«
»Du bist ein Aas, Toby.«
»Natürlich. Deshalb lieben wir uns ja so. Selbstverständlich kenne ich die landläufige Meinung, dass die Mafia hier in Las Vegas seit der Säuberungswelle in den Fünfzigerjahren nicht mal mehr ’ne Fingerkuppe im Spiel hat. Alles Blödsinn. Höchstwahrscheinlich schmiert sie sogar noch euren fetten Sheriff. Nichts geht ihr mehr gegen den Strich als fremde Ganoven. Konkurrenten. Außenseiter. Aber ich glaube dir gern, wenn du sagst, dass du ein bisschen die Übersicht verloren hast. Wäre ich sonst so schnell gekommen? Also schütt es schon aus, dein übervolles Herzchen.«
Lister seufzte und schenkte nach. Ein ziemlich abgewrackter Löwe war er jetzt. Unter seine blauen Augen breiteten sich schwarze Schatten.
»Es begann vor drei Wochen«, sagte er. »Mit der großen Absahne. Himmel! Zehn Millionen Dollar Verlust auf ein paar Tage! Eine Reisegruppe aus Hongkong. Offiziell ging ja alles vollkommen korrekt zu. Dass hier Leute auch gewinnen, ist normal. Aber doch nicht zehn Millionen Dollar in vier Tagen! Eine einzige Gruppe! In meinem Casino! Und ausgerechnet auch noch beim Roulette!«
Offenbar bis ins Innerste erschüttert, stürzte Lister seinen Glegvienndahnocca hinunter.
»May Lung heißt die Dame«, fuhr er fort. »Die Reisemanagerin und Organisatorin. Ihr wisst doch, wie das hier läuft.«
Bount wusste es.
»Junket« wurden jene Reisegesellschaften im Jargon genannt. Und der Reiseleiter war der Junket Master. Er sammelte Interessenten für Las Vegas. Diese zusammengetrommelte Reisegruppe musste vor allem Geld besitzen und es auch verlieren können, ohne ihm mehrere Tränen nachzuweinen. Alles angeblich gutbürgerliche Leute: Geschäftsmänner, Ärzte, Rechtsanwälte, Staatsbeamte, höhere Tiere beim Militär. Provinzpolitiker kamen auch noch dazu.
Als Gegenleistung bot das Casino Verbilligungen beim Wohnen, beim Essen an und stellte möglicherweise sogar noch die Callgirls, die in Las Vegas allerdings working-girls heißen: arbeitende Mädchen.
Nun mischte Bount sich doch ein.
»Und diese May Lung steht Ihnen nächstens wieder ins Haus?«
Lister starrte ihn erst groß an. Doch seine Miene klärte sich schnell und wich einem anerkennenden Grinsen, das sogar die Schatten unter den Augen vorübergehend ein wenig verschwinden ließ.
»Sie haben es erfasst, Bount. Morgen ist die Dame wieder hier. Mit neuen Besuchern. Aber vier von ihnen sind von der letzten Garde.«
»Die Gewinner?«
»Schon wieder ein Punkt für Sie. Genauso ist es. Die Gewinner bringt sie wieder mit.«
»Aber um jetzt mit Toby zu sprechen: Wo liegt das Problem?«
Sofort verdüsterte sich Listers Blick erneut. Reiniger hatte seinen Finger in die offene Wunde gelegt.
Der Kasinodirektor erhob sich, schwerfällig wie ein alter Mann, der er ja nun wirklich noch nicht war. Er ging hinter seinen Schreibtisch unter den Modigliani und drückte einen Knopf. Ein Teil der Bücherwand schwang zur Seite und gab rund ein Dutzend Monitoren frei. Alle waren sie in Betrieb, die Zoom-Optiken jedoch nicht in Bewegung. Darunter ein Schaltpult wie in einem Tonstudio. Lister spielte darauf mit der Virtuosität eines begnadeten Pianisten.
Ton klang auf.
Die eine Stimme: »Hör mal sehr gut zu, Lion! Diese letzten Verluste. Wenn das so weitergeht, schau dich schon mal nach einer handlichen Schaufel um. Wir haben uns verstanden, Old Boy ...?«
Und eine zweite Stimme, eine kurze Pause war dazwischen, sie war tiefer, volltönender und auch beeindruckender: »Es ist alles in Ordnung, Lion. Mach dir keine Sorgen wegen der Bilanz. Ich rufe doch nur an, damit du dir keine Sorgen machst. Drück beide Augen zu und warte ab. Niemand will dir an den Karren fahren. So long.«
Beide Gespräche endeten so abrupt, dass Lister keine Antwort mehr hatte geben können.
Stille breitete sich aus im Raum. Reiniger zündete sich eine Zigarette an. Manchmal half das beim Nachdenken.
»Es liegt nahe«, sagte er, »dass Sie die zweite Nachricht für einen schlechten Scherz halten. Für einen äußerst miserablen, das gebe ich gern zu. Aber egal, ob hier die Mafia noch mitmischt oder nicht, jedenfalls bedient sich jemand derer Methoden.«
Lister kam an den Tisch zurück, ließ sich in seinen Sessel fallen. Die Bücherwand blieb aufgeklappt. Und stumm blieben die Monitore.
»Sie haben irgendwo recht, Bount. Das war zuerst auch meine Meinung. Nicht, dass ich aktuell Angst um mein Leben hätte, das nicht. Doch Tatsache bleibt, dass ich ins Schwanken geriet. Lassen wir die Kirche doch im Dorf, so unpassend der Vergleich in diesem Zusammenhang auch klingen mag. Die Casinos werden als Geldwaschanlagen von Krethi und Plethi benutzt. Aber selbstverständlich auch von den großen Tieren ganz da oben.« Mit einem müden Zeigefinger deutete er auf die Zimmerdecke. Eine Reflexbewegung. »Deshalb kann ich die Ernsthaftigkeit von keinem dieser beiden Anrufe ausschließen.«
»Würdest du nicht darüber informiert, wenn deine Bosse einen derartigen Mist bauen wollten?«, meldete sich Captain Rogers.
»Da überschätzt du meine Position, Toby. Ich habe einzig und allein dafür zu sorgen, dass der Laden hier läuft. Und dafür genieße ich einige Privilegien. Nicht von der Hand zu weisen. Aber andererseits kommt es immer noch vor, dass hin und wieder jemand ein verschwiegenes Grab draußen in der Wüste findet. Karma. Man kann nichts daran ändern. Jerome Kelly zum Beispiel ...«
Wohl von Reiniger angeregt, steckte Rogers einen seiner fürchterlichen Stumpen in Brand. Keine Klimaanlage dieser Welt würde gegen den Gestank ankommen, den sie verbreiten. »Was ist mit diesem Jerome Kelly?«
»Tot ist er. Einer meiner Croupiers. Ein mechanic. Ein Zauberkünstler mit den Karten. Aber ein guter Mann. Damit will ich sagen, dass er zumindest an seinem Arbeitsplatz ehrlich spielte. Und was die Leute außerhalb machen, geht mich nichts an.«
»Er war also Zocker«, wandte Bount ein.
»Das sind sie doch mehr oder weniger alle«, erklärte Lister schulterzuckend. »Das Spielverbot gilt ausschließlich fürs eigene Haus. Aber es ist doch so: Unsere Croupiers werden alle vierzig Minuten abgelöst. Dann haben sie zwanzig Minuten Pause. Und was machen sie da? Sie pokern untereinander. Das lässt sich niemals ausrotten.«
»Er wurde ermordet?«, mischte Toby sich interessiert ein. Schließlich war das sein Fachgebiet.
»Ja und nein«, antwortet Lion vorsichtig. »Im strafrechtlichen Sinn wohl nicht. Er starb nachweislich an einem Herzinfarkt.«
Rogers war scheinbar enttäuscht. Der angespannte Ausdruck verschwand wieder aus seinem rot und blau geäderten Biergesicht. Bount dagegen rutschte in seinem Sessel höher. Lister hätte nicht die Notbremse gezogen und in New York angerufen, wenn seine Bedenken nicht Hand und Fuß gehabt hätten.
»Angler fanden die Leiche«, fuhr er auch schon fort. »Etwa zwei Tage nach seinem Verschwinden. Der Gerichtsmediziner konnte die Todesursache einwandfrei bestimmen. In Kellys Magen wurde außerdem Nitroglyzerin entdeckt. Diesmal allerdings in Form eines Medikaments. Die meisten infarktgefährdeten Personen tragen es ständig bei sich. Vorausgesetzt natürlich, sie wissen um ihre Gefährdung.«
»Wo liegt der Haken?«
Lister seufzte.
»Kelly starb oben am Lake Mead. Fast fünfzig Kilometer von hier und Meilen von jeder Ansiedlung entfernt. Und Kelly hatte kein Auto. Dafür trug er noch seinen Anzug, den er auch im Kasino anhat.«
»Ein ausdauernder Spaziergänger«, brummte Captain Toby dazwischen. Also hatte er sich doch noch nicht abgemeldet. Nur ein wenig die Falten in seiner Mimik ausgeruht. Er paffte genüsslich an der Zigarre. »Es soll schon Leute gegeben haben, die sich zu Tode erschraken. Denkst du an so was, Lion?«
»In der Tat. Das tu ich.«
»Dann wirst du auch einen Grund dafür haben ...«
Diesmal klang Listers Seufzer noch herzzerreißender. Vor einem Infarkt brauchte er dennoch keine Angst zu haben. Anstelle von Whisky schenkte er sich jetzt Sodawasser ein. Denn er litt zur Zeit allenfalls unter einem trockenen Gaumen.
»Einen Abend vor seinem Verschwinden kam Kelly zu mir«, sagte er dann. »Er behauptete, etwas über diese mysteriösen Gewinne der Hongkonger Gruppe zu wissen.«
»Na also! Dann ist doch alles in Butter!«
»Eben nicht! Er verlangte Hunderttausend für seine Information.«
Rogers verschluckte sich am Rauch. Seine Wangen liefen krebsrot an. »H..., h..., hunderttausend?«
Bount Reiniger verstand den Freund.
Die Summe entsprach in etwa seinem dreifachen Jahresgehalt.
Brutto.
«Aber ich konnte mich doch nicht von ihm erpressen lassen«, fuhr Lister in einem Anflug von Traurigkeit fort. Vermutlich bereute er seine Ablehnung. »Deshalb lachte ich ihn aus und setzte ihn auf die Straße.«
»Sie hielten ihn nicht unter Beobachtung?« Bount hatte gefragt.
Der Lion fixierte ihn mit seinen eisblauen Augen.
»Darum ging es nicht«, meinte er schließlich. »Mir war lediglich die Summe zu hoch. Ich nahm fest an, er würde wiederkommen und zu Kreuze kriechen. Ansonsten hätte ich natürlich nichts gegen diesen Deal gehabt. Informationen kosten eben.«
»Aber Sie bedachten nicht, dass es am Ort eventuell noch weitere Interessenten geben könnte?«
»Freut mich, dass Sie so kräftig mitdenken, Bount«, meinte Lister. Es klang überhaupt nicht erfreut. »So verhält es sich tatsächlich.«
»Und Sie haben keine Ahnung, wer das sein könnte?«
»Nicht die geringste. Aber nun ist es schon mal passiert.«
»Was denkt Sheriff Wallaby über den Tod Jerome Kellys?«
»Wallaby hasst mysteriöse Todesfälle. Für ihn ist alles klar. Tod ohne Fremdverschulden. Er hat seine Akten geschlossen. Was schert ihn schon der Tod eines herzkranken Croupiers? Der Mann wurde nicht einmal ausgeraubt. Er hatte beinahe hundert Dollar in den Taschen.«
»Und euer Drei-Zentner-Sheriff fühlt sich nur fürs Grobe zuständig.«
»Genauso verhält es sich. Er würde sein Gesicht verlieren, wenn ihr beide jetzt etwas anderes herausfändet. Deshalb dürft ihr von ihm auch keinerlei Unterstützung erwarten.«
»Deshalb der Empfang am Flughafen? Woher, zum Teufel wusste er überhaupt davon?«
»Las Vegas ist ein Dorf, Bount. Und Wallabys Spitzel sitzen überall. Normalerweise haben wir ja nichts dagegen. Aber ...«
»... aber jetzt hielten Sie es für besser, wenn wir den Kopf einzögen?«
»Nur Sturzhelme aufsetzen, Bount.« Wieder dieses feine Lächeln. »Nur Sturzhelme aufsetzen ...«