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Es war noch nicht Mitternacht, als Bruce Wallaby sich bei Lion meldete. Allerdings nur telefonisch. Der aktuellen Entwicklung der Dinge wegen, hatte Bount auch Toby wieder aus dem Bett geholt. Er saß übernächtigt da, blinzelte schief und schabte den Stoppelbart an seinen Hängewangen.

Doch wozu hätte Bount ihn schonen sollen? Seine Schuld war es doch, dass er sich nun hier in Las Vegas herumschlug, während Mr. Captain Rogers es vorzog, in der Zwischenzeit von den Schönheiten dieser Stadt zu träumen. Von den zweibeinigen vermutlich, denn auch er war noch längst nicht jenseits von Gut und Böse. Auch wenn er offenbar nur wenig Gebrauch davon machte.

Lister hatte den Zimmerlautsprecher eingeschaltet, sodass Reiniger und Rogers das Gespräch mithören konnten.

»Unglaublich«, meinte der Lion gerade, und das in einem Ton, der nicht daran zweifeln ließ, dass er Wallaby tatsächlich kein Wort glaubte. »Sie wollten den armen Jungen also vom Stadt- ins Landesgefängnis überführen. Und das mitten in der Nacht und ohne weitere Begleitung. Und weil er so zarte Gelenke hat, der arme Junge, haben Sie ihn auch nicht mit Handschellen traktiert. Aber wie mir das alles einleuchtet, Sheriff!«

»Wenn es aber doch so war! Ich habe alle entsprechenden Papiere.«

Wallaby klang weinerlich wie ein Bub, der sich die Hosen nass gemacht hat und sich nun furchtbar schämt. Er tat Bount kein bisschen leid.

»Da bin ich sicher, Wallaby. Aber nun besteht Mister Reiniger darauf, den Vorfall an die große Glocke zu hängen, und Sie wissen ja, was das bedeutet. Sie kennen doch die Struktur unserer Konzerne. Sie ...«

Lion sagte noch mehr in dieser Richtung. Und was er sagte, lief darauf hinaus, dass es hin und wieder zu tödlichen Unfällen kam, von denen maßgeblich Menschen betroffen wurden, die sich jenen Konzernstrategien widersetzten oder sie auch nur aus Dummheit unterliefen.

»Unsere Wüste ist weit, Wallaby. Und unsere Berge sind abgelegen«, schloss Lister seinen kleinen, aber dennoch ungeheuer informativen Vortrag. »Wenn Mister Reiniger nun wirklich ... Aber sprechen Sie doch selbst mit ihm. Er ist hier bei mir.«

Der Kasinodirektor lächelte freundlich zu Reiniger herüber. »Hier, Bount. Ich denke, der Sheriff brennt darauf, ein paar Worte mit Ihnen zu wechseln.«

Bount nahm den Hörer auf. Worte wechseln wollte er jedoch keineswegs. Nur welche sagen.

»Jetzt passen Sie mal gut auf, Sie übergewichtiger Unglücksrabe«, begann er. »Ich weiß ja nun nicht genau, welcher Satan in Sie gefahren ist, als Sie Mel Ferrer auf mich hetzten. Niemand verlangt von Ihnen, dass Sie Private Eyes und Captains von New Yorker Morddezernaten lieben. Doch wenn Sie nicht ab sofort an einem Strang mit uns ziehen, dann sind Sie die längste Zeit Sheriff von Clark County gewesen. Das ist ein Versprechen!«

Damit knallte Reiniger den Hörer auf die Gabel.

»War ich gut?«, fragte er.

Lionel Lister ballte die rechte Faust, streckte den Daumen kurz nach oben und schürzte die Lippen wie zu einem angedeuteten Kussmündchen.


Krimi-Sammlung Tod im Leuchtturm und 7 andere Krimis

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