Читать книгу Arztroman Sammelband: Drei Romane: Ihre Verzweiflung war groß und andere Romane - A. F. Morland - Страница 19
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„Ein Krankenwagen ist bereits unterwegs“, stieß der aufgeregte Hotelangestellte hervor.
Dr. Sven Kayser holte die Bereitschaftstasche aus seinem Wagen und hastete ins Hotel. Thomas Winter lag röchelnd auf dem Bett.
Er war kurz ohnmächtig gewesen, doch nun war er wieder bei Bewusstsein. Leichenblass war sein schweißglänzendes Gesicht. Er krallte die Finger in seine Brust.
„Dr. Kayser ...“, gurgelte er. „Mein Herz ... Es ist das Herz ...“
Sven versuchte dem Mann mit einer Spritze zu helfen, und Thomas erholte sich tatsächlich ein wenig, aber sein Zustand blieb kritisch.
„Der Krankenwagen wird gleich eintreffen“, machte Dr. Kayser dem Patienten Mut. „Man wird Sie in die Seeberg-Klinik bringen. Machen Sie sich keine Sorgen, Herr Winter. Es wird alles wieder gut. Es kommt alles wieder in Ordnung.“
„Mein Herz ...“, röchelte der Mann. „Angina pectoris ...“
„Wenn Sie sich schonen und die entsprechenden Medikamente nehmen, können Sie damit noch lange leben.“ Das Vernichtungsgefühl ebbte langsam ab.
„Zuviel Alkohol ...“, kam es über Thomas Winters bebende Lippen.
„Ja, davon müssen Sie in Zukunft die Finger lassen“, sagte Dr. Kayser. „Das war nicht Ihr erster Anfall, nicht wahr?“
„Nein – aber so schlimm war’s noch nie ...“
Sven entdeckte das Röhrchen mit den Nitrokapseln. „Sie waren beim Arzt.“
Thomas Winter nickte. „Bei drei Ärzten“, gestand er.
„Man hat Ihnen sicher gesagt, dass Alkohol für Sie besonders schädlich ist.“
„Ich werde eine Entziehungskur machen“, röchelte der Patient.
Sven sah den Mann besorgt an. „Sind Sie Alkoholiker?“
„Ja“, gab Thomas Winter zu.
„Ich werde Ihnen helfen, sobald Sie aus der Seeberg-Klinik rauskommen.“
„Glauben Sie denn, dass ich noch mal rauskomme, Dr. Kayser?“
„Ja, Herr Winter, ich denke, dass Sie eine echte Chance haben“, antwortete Sven, und dann trafen die Sanitäter ein.
Als sie Thomas Winter zum Krankenwagen trugen, wandte Dr. Kayser sich Solveig Abel zu: „Ich fahre mit.“
Sie nickte verständnisvoll. „Natürlich.“
„Ich ruf dich morgen an“, versprach Sven und eilte den Sanitätern hinterher.