Читать книгу Mörder-Paket Juli 2020: 10 Krimis für den Strand: Sammelband 9015 - A. F. Morland - Страница 61
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Auf dem Rasen zwischen den Bäumen lagen Menschen auf Decken. Liebespaare, Lesende, Mütter mit Kindern. Auf den Bänken hockten meist ältere Leute. Um einige scharten sich Tauben und pickten Brotkrumen vom Weg auf, die ihnen die Alten hinwarfen.
Auch Ismael hatte sich auf einer Bank niedergelassen. Neben ihm stand sein Einkaufswagen. In ihm türmten sich Tüten, Stoffbündel, zusammengerollte Decken. Auch eine Kiste mit leeren Flaschen war dabei.
Eine kleine Gruppe der Al-Qaida hatte es geschafft, sich hier, in der wichtigsten Stadt des Großen Satans, niederzulassen. An zwei Adressen. Die Kampfgefährten hatten ihm die Tarnung beschafft.
Auch sein Äußeres hatte Ismael tarnen müssen. Das FBI durchsuchte die Stadt systematisch nach Männern aus dem Nahen Osten und aus Nordafrika. Ismael hatte sich von seinem Bart getrennt. Sein kurzes Haar schimmerte jetzt rötlich, und er trug meistens eine Sonnenbrille und die abgerissenen Kleider eines Obdachlosen.
Sein Bruder Raphael hatte seine Locken mit Wasserstoffsuperoxyd gebleicht. Das Haar zu einem Zöpfchen zusammengebunden und in einen modernen Anzug gehüllt, sah er eher aus wie der gelangweilte Sohn eines südamerikanischen oder saudischen Multimillionärs, als wie ein arbeitsloser Elektroingenieur.
Ismael schaute auf die Uhr. Sein Bruder wollte um die Mittagszeit im Chelsea Park sein. Er würde die Waffe mitbringen, die Ismael für die Vollstreckung des nächsten Todesurteils brauchte. Unter all dem Gerümpel in seinem Einkaufswagen hatte er zwar eine Menge Waffen versteckt: Zwei Handgranaten, eine Uzi, eine Jericho-Pistole und reichlich Munition – doch nicht zu vergleichen mit der Waffe, die Raphael besorgen wollte. Eine wirkungsvolle Waffe. Eine Waffe, vor der es kein Entrinnen gab ...