Читать книгу Mörder-Paket Juli 2020: 10 Krimis für den Strand: Sammelband 9015 - A. F. Morland - Страница 62
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Raphael stieg in den grünen Toyota und legte vorsichtig die Aktentasche auf den Beifahrersitz. Während er den Zündschlüssel umdrehte, sah er zwei Maskierte hinter der Schutthalde neben dem Haus auftauchen. Sie waren mit automatischen Gewehren bewaffnet. Im Laufschritt eilten sie in den Hinterhof.
Sein Pulsschlag erhöhte sich. Er startete den Wagen und steuerte ihn aus der Parklücke. Im Rückspiegel entdeckte er zwei weitere Maskierte. Auch sie schwer bewaffnet. Sie stürmten in den Hauseingang hinein.
Raphael stieß einen arabischen Fluch aus.
Polizei!, schoss es ihm durch den Kopf. Er drückte das Gaspedal durch. Und musste im nächsten Moment auf die Bremse steigen. Zwei Männer standen vor ihm auf der Straße und winkten. Raphael sah, dass sie kugelsichere Westen trugen. Beide hielten Maschinenpistolen in den Händen. Er ließ das Fenster herunter.
„Was gibt’s?‟
„Warum so eilig, Mann?‟ Beide Männer kamen zu ihm an den Wagen. Zwei Waffenläufe richteten sich auf ihn. Sein Pulsschlag war ein einziger Trommelwirbel in seinen Schläfen. Er hatte das Gefühl, keinen klaren Gedanken mehr fassen zu können. Sein Instinkt übernahm die Kontrolle seines Körpers.
„Ich hab Leute mit Schießeisen gesehen‟, sagte er in bestem Englisch. „Da wollte ich so schnell wie möglich verschwinden.‟ Er drückte die Kupplung durch und legte den ersten Gang ein. Sein Fuß schwebte über dem Gaspedal.
„Steigen Sie mal aus, junger Mann.‟
„Wer sind Sie?‟ Raphael wusste genau, wen er vor sich hatte. Aber Zeitgewinn war jetzt alles. Seine Rechte fuhr in die Außentasche seines Jacketts und schloss sich um eine Handgranate. „Wer gibt Ihnen das Recht mich einfach anzuhalten?‟ Er versuchte seiner Stimme einen ärgerlichen Klang zu geben.
Der Mann zückte eine Plakette. „Das hier‟, blaffte er. Raphael erkannte einen Adler und eine Frau mit verbundenen Augen, die eine Waage in der Hand hielt. „FBI!‟
„Sagen Sie’s doch gleich, verdammt ...!‟ Raphael wandte sich nach rechts und tat, als würde er sein Gurtschloss öffnen. Blitzartig zog er die Handgranate aus der Tasche. Mit den Zähnen riss er den Sicherungsbügel ab.
Er schleuderte die Granate aus dem Auto. Gleichzeitig drückte er das Gaspedal durch und ließ die Kupplung los. Der Wagen schoss davon. Im Rückspiegel sah er die beiden Männer über die Straße hetzen, dann eine Explosion – ihre Körper wurden hochgehoben und auf den Asphalt geschleudert.
Raphaels Atem flog. Er fluchte ununterbrochen vor sich hin. Wie besinnungslos kurvte er durch die Bronx. Erst als Polizeisirenen hörte, begann sein Verstand wieder zu arbeiten ...