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So machte der Bachsteiner-Toni also Ernst und zog mit Sack und Pack von zu Hause aus, um bei der Großmayerin Großknecht zu sein.

"Mei, nie und nimmer hätt' ich das von dem Bub gedacht!", schimpfte der Vater verzweifelt, nachdem der Toni gegangen war.

Viel geredet worden war net mehr zwischen dem Bachsteiner-Loisl und seiner Frau. Nur das nötigste. Nun war es also eine Tatsache: Der Toni hatte dem Hof den Rücken gekehrt.

Der Bachsteiner-Bauer saß lustlos vor der Brotzeit, die ihm die Bäuerin hingestellt hatte.

Der Bauer schien noch immer nicht richtig fassen zu können, was so eben geschehen war.

Er hob hilflos die Schultern.

"Ich hab gedacht, wenn ich ihm androh', dass er net mehr hier Bauer werden kann, wo doch der Hof sein ganzes Leben ist, dass er dann nachgeben wird..."

"Aber das hat er net getan!", schloss die Bäuerin, während sie sich zu ihrem Mann an den Tisch setzte. "Er ist halt ein genau so großer Dickkopf wie sein Vater!", setzte sie dann noch hinzu.

Das machte den Loisl Bachsteiner wütend.

"Ja, sag's nur!", rief er. "Ich bin Schuld an allem! Ich ganz allein!" Er atmete tief durch und fuhr dann etwas ruhiger fort: "Und damit hättest du noch net einmal völlig Unrecht!"

Die Stimme des Bachsteiners klang jetzt sehr bitter.

Unterdessen legte die Bäuerin ihm ihre warme Hand auf den kräftigen Unterarm.

"Ach, Loisl", sagte sie.

"Was hätte ich denn machen sollen, Kruzifix nochmal!", fragte der Bauer und die ganze Verzweiflung, die er empfand, klang aus diesen Worten heraus. "Hätte ich vielleicht alles einfach so dahintreiben lassen sollen? Die Zukunft unseres Hofes, der doch seit Generationen im Besitz unserer Familie ist?"

"Mei, ich hab' auch kein Patentrezept!", musste die Bäuerin zugeben.

Und der Bachsteiner gab zurück: "Wie man es auch anfängt, am Ende ist es immer verkehrt gewesen!" Dann bemerkte der Bachsteiner, dass seine Frau sich selbst gar keine Brotzeit hingestellt hatte.

"Willst denn gar nix essen?", fragte er daher.

Sie schüttelte den Kopf.

"Nein", meinte sie. "Mir fehlt heut' einfach der rechte Appetit..."

"Mei, mir will's heut auch net so richtig schmecken...", erwiderte der Bachsteiner dann und schob den Teller etwas zur Seite. Ein mattes Lächeln ging über seine Lippen, als er dann noch hinzusetzte: "An deinen Kochkünsten liegt es allerdings net! Eher schon daran, dass mir die Sach' mit dem Toni wie ein Stein im Magen liegt!"

Die Bäuerin sah ihrem Mann in die Augen und sagte dann, nach einigen Augenblicken des Schweigens: "Und wenn du nun doch den ersten Schritt machst und den Toni fragst, ob er net zurückkommen will?"

Der Bachsteiner sah seine Frau völlig entgeistert an.

"Ich?", vergewisserte er sich. Er glaubte nämlich, seinen Ohren nicht zu trauen.

Die Bäuerin nickte.

"Ja, gewiss du, Loisl!"

"Bin ich nun mit lautem Trara vom Hof gegangen oder der Toni?", fragte der Bachsteiner und zog dabei die Augenbrauen in die Höhe.

"Heißt es net, dass der Klügere nachgeben soll?", gab die Bachsteinerin zurück.

"Du meinst also, dass ich mich damit einverstanden erklären soll, dass der Toni die Riedlinger-Tochter hier auf den Hof bringt! Da, wo für sie kein Platz sei, da sei auch für den Toni keiner, so hat er wörtlich gesagt! Ich weiß net, was es da nützen könnt', wenn ich zu ihm gehe und mit rede!"

Die Bachsteinerin seufzte und meinte dann: "Vielleicht hast ja recht, Loisl."

Jetzt war es der Bachsteiner, der die Hand seiner Frau nahm.

"Du wirst sehen! Der Toni wird schon wieder zur Vernunft kommen und zurückkehren! Ganz gewiss!", versprach er.

"Meinst du wirklich?", zweifelte die Bachsteinerin.

Der Bauer nickte.

"Freilich meine ich das!", erklärte er, aber er klang nicht sehr überzeugt dabei.

Heimat-Roman Extra Großband 6 Romane Juni 2017

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