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Am Abend kam der Toni zurück auf den heimatlichen Bachsteiner-Hof, um seine Sachen zu holen.

"Der Vater ist net da", sagte die Bachsteinerin. "Er ist zum Sägemüller gegangen, aber er wird bald zurückkommen. Vielleicht kannst ja auf ihn warten, dann könnt ihr zwei euch nochmal aussprechen..."

Der Toni seufzte und sah seine Mutter dann traurig an.

"Mei, was sollte das denn nützen, Mutter?"

"Ich hab halt gedacht..."

"Es ist alles gesagt worden Mutter! Und vielleicht sogar zuviel!"

Die Mutter nickte.

"Ja, aber so kann es doch net bleiben!"

Toni sah seine Mutter traurig an und ging dann an ihr vorbei, um seine Sachen zu holen.

Er ging nur mit dem nötigsten und das machte der Bachsteinerin Hoffnung, dass dieser Auszug vielleicht doch nicht so endgültig war, wie es im Augenblick den Anschein hatte.

Als der Toni dann zurück auf dem Großmayer-Hof war, war es bereits dunkel geworden. Die Sonne war blutrot hinter den weißen Berggipfeln versunken.

Toni stapfte die hölzerne Treppe hinauf zu der Kammer, die ihm die Großmayerin zugewiesen hatte. Zu seiner Überraschung brannte dort bereits Licht.

Rosls freundliches Lächeln strahlte ihm entgegen.

"Mei, so schnell hatte ich dich net zurückerwartet", sagte das Madl etwas verlegen. "Die Mutter hat mich angewiesen, das Bett zu beziehen."

"Vielen Dank."

Der Toni setzte seine Sachen auf den Boden und als er sich danach wieder aufrichtete streckte er sich erst einmal.

Die Rosl trat zum Fenster, rieb die Hände aneinander und drehte sich dann wieder herum.

Sie schien noch etwas sagen zu wollen, fand aber im Moment wohl nicht die rechten Worte.

Schließlich nahm sie sich aber doch ein Herz und sagte: "Wie lange wirst du hier bleiben, Toni? Ein Leben als Großknecht auf dem Großmayer-Hof, das wäre doch für einen wie dich sicher auf die Dauer zu wenig."

Toni trat zu ihr und zuckte die Schultern.

"Mei, ich weiß es noch net", sagte er. "Richtige Pläne hab ich noch net."

"Aber du musst dir doch Gedanken um die Zukunft gemacht haben!", erwiderte Rosl.

"Freilich! Ich werde versuchen, so schnell wie möglich auf eigene Füße zu kommen, um die Franziska heiraten zu können..."

"Da hast aber einiges auf dich genommen, Toni!"

"Mei, so ist es halt!"

Die Rosl ging indessen zur Tür. Dort blieb sie einen Augenblick stehen und drehte sich dann noch einmal herum.

"Mei, du musst ja sehr an dem Madl hängen!", stellte sie fest.

Dann lächelte sie matt. "Meine Mutter hofft noch immer, dass das mit uns zweien 'was werden könnt'. Du kannst dir denken, was in ihrem Kopf herumspukt: Aus zwei großen Höfen soll ein noch größerer werden. Aber das mit uns, das wär' doch nie die wahre Liebe gewesen!"

Und damit ging sie dann die Treppe hinunter.

Der Toni seufzte.

Dann sah er aus den Augenwinkeln heraus, dass unten, vor dem Haus jemand stand und hinauf zu seinem Fenster blickte.

Es war Anna, die alte Magd, die schon seit ewigen Zeiten ihren Dienst auf dem Großmayer-Hof tat und für ihre Neugier und Schwatzhaftigkeit im ganzen Tal bekannt war.

Der Toni öffnete das Fenster.

"Mei, Anna, was gibt's?", rief er zu ihr vergnügt hinunter.

"Bist an der Erde festgewachsen?"

"Nix ist!", rief sie zurück und beeilte sich dann, zum Stall zu kommen, wohin sie wohl eigentlich hatte gehen wollen.

Etwas wunderlich wird die Anna langsam!, dachte der Toni bei sich.

Heimat-Roman Extra Großband 6 Romane Juni 2017

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