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Das BUFFALO war eine Nobel-Bar in der Fifth Avenue, kaum zehn Minuten vom Central Park entfernt. Max O'Flaherty blieb vor dem Eingang stehen. Ein grimmig dreinblickender Türsteher sah geringschätzig an ihm herab. O'Flaherty ahnte, dass er in seinen ausgebeulten Cargo-Hose und dem fleckigen T-Shirt nicht den Hauch einer Chance hatte, in ein Etablissement wie das BUFFALO eingelassen zu werden.

O'Flaherty zuckte zusammen als ihm jemand eine Hand auf die Schulter legte. O'Flaherty wandte sich halb herum, sah einen Mann in dunklem Anzug mit chinesischen Gesichtszügen. Der Chinese war sehr zierlich gebaut, reichte O'Flaherty kaum bis zur Schulter. Er musste in der Nähe auf O'Flaherty gewartet haben.

"Mister Lee Kuan erwartet Sie", sagte der Chinese.

O'Flaherty war einen Augenblick lang unschlüssig. Er deutete zu dem Türsteher.

"Das geht schon in Ordnung", sagte der Chinese.

O'Flaherty ließ sich von dem Chinesen an dem Türsteher vorbeiführen. Der Türsteher verzog das Gesicht. O'Flaherty fragte sich, wie viel der Chinese dem Türsteher wohl dafür bezahlt hatte, über sein Outfit hinwegzublicken.

Der Chinese führte O'Flaherty an einen Tisch im hinteren Teil des BUFFALO. Ein Mann mit dunklen Mandelaugen und dünnem Oberlippenbart saß dort. Er war leicht übergewichtig und etwa vierzig Jahre alt.

"Mister Lee Kuan!", stieß O'Flaherty hervor.

"Setzen Sie sich, O'Flaherty!", forderte ihn Lee Kuan auf.

O'Flaherty gehorchte.

Hinter Lee Kuan stand ein breitschultriger Bodyguard. Ein Chinese mit blondgefärbten Haaren. Die Waffe drückte sich durch das Jackett durch.

"Es war Ihr Wunsch mich zu sprechen, Mister O'Flaherty..."

"Sie müssen mir helfen, Mister Lee Kuan!"

Lee Kuan hob die Augenbrauen. "So, muss ich das?"

" Die sind hinter mir her!"

"Was Sie nicht sagen..."

"Ich muss untertauchen!"

"Dann wünsche ich Ihnen viel Glück dabei, Mister O'Flaherty."

"Heißt das...?"

Lee Kuans Gesicht blieb völlig unbewegt. "Sagen Sie mir einen Grund, weshalb ich mich mit Ihnen belasten sollte, Mister O'Flaherty?"

"Dann weiß ich nicht, was dieses Treffen hier soll!"

O'Flaherty wollte aufstehen. Der zierliche Chinese, der sich hinter ihm postiert hatte, drückte ihn wieder auf den Stuhl.

"Bitte verursachen Sie hier kein Aufsehen", forderte Lee Kuan. "Einige Leute dahinten an der Bar schauen schon herüber..."

"Das ist mir egal!"

O'Flaherty sagte das so laut, dass es sogar die Musik übertönte, die im Hintergrund spielte.

Lee Kuan lehnte sich zurück, holte eine Zigarre aus einem silberfarbenen Etui und steckte sie sich in den Mund.

Der Bodyguard mit den blondgefärbten Haaren zündete sie ihm an.

Nach ein paar Zügen meinte Lee Kuan schließlich: "Vielleicht werden wir uns doch noch handelseinig. Sie wissen, dass ich nichts so sehr hasse als meine Zeit zu verschwenden."

"Was Sie nicht sagen!", zischte O'Flaherty hervor. Er hatte das Gefühl, in eine Falle getappt zu sein.

Der zierlich gebaute Chinese legte jetzt eine Hand flach in seinen Nacken. Er spürte etwas kaltes, metallisches...

Ein Ring! dachte er.

"Bewegen Sie sich nicht!", forderte Lee Kuan. "Und beherrschen Sie sich etwas mehr... Sie sind auf Grund Ihrer Kleidung schon auffällig genug. Mein Mitarbeiter Jhao trägt einen ganz besonderen Ring an seiner Hand. Wenn ein bestimmter Druck ausgeübt wird, schießt ein vergifteter Dorn hervor. Ein Stich, den Sie kaum spüren. Die Wirkung ist absolut tödlich, aber sie setzt erst nach mehreren Stunden ein. Vorher sind sie allerdings nicht mehr Herr Ihrer Sinne und Ihrer geistigen Fähigkeiten. Sie werden keinen vernünftigen Satz sagen können und es ist vollkommen sinnlos, irgendwen anzurufen. Sei es die Polizei oder sonst jemand."

Jhao verstärkte den Druck seiner beringten Hand auf O'Flahertys Nacken.

Der Ex-Hacker zitterte leicht. Angstschweiß bildete sich auf seiner Stirn.

"Sie bringen es fertig und lassen mich vor aller Augen ermorden!", zischte O'Flaherty.

"Natürlich", nickte Lee Kuan.

"Sie sagten, es gäbe doch noch eine Möglichkeit, dass wir uns einigen?", flüsterte O'Flaherty.

"Wussten Sie, dass 'The Virus' mit mir Kontakt aufgenommen hat?"

O'Flahertys Kinnladen fiel herunter. "Nein", flüsterte er.

"Er hat mich um einen kleinen Gefallen gebeten. Ich soll Sie für ihn ausschalten, O'Flaherty. Ironie des Schicksals, was? Sie kommen zu mir, damit ich Ihnen helfe, vor 'The Virus' unterzutauchen und ich werde sie einfach ausknipsen. Es gibt nur eine Sache, die mich davon abhalten könnte..."

O'Flaherty schluckte.

"Wollen Sie Geld?"

"Ich will die Identität von 'The Virus'."

"Ich kenne sie nicht!"

"Aber ich bin überzeugt davon, dass ein begabter Hacker wie Sie ihn aufspüren könnte!"

O'Flaherty biss sich auf die Lippe. "Sie besorgen mir Papiere?"

"Ja."

"Okay..."

Lee Kuan lachte kurz auf. "Ich wusste doch, dass Sie kein Dummkopf sind, O'Flaherty!"

Die Großmeister des Mordes: Alfred Bekker präsentiert 12 Strand Krimis

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