Читать книгу Die Großmeister des Mordes: Alfred Bekker präsentiert 12 Strand Krimis - A. F. Morland, Pete Hackett - Страница 31
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ОглавлениеMilo und ich saßen in unserem Dienstzimmer. Agent Max Carter vom Innendienst war bei uns. Seine Finger glitten mit geradezu traumwandlerischer Sicherheit über die Computertastatur. Auf dem Bildschirm war das ziemlich grobkörnige Bild einer nackten Frau zu sehen, die sich auf einem Sofa räkelte.
"Unsere EDV-Cracks haben inzwischen herausgekriegt, was Sinn und Zweck dieser Emails war", erläuterte Max Carter.
"Da bin ich aber gespannt", meinte ich.
"Die Bilder dienten zur Datenübertragung. Es gibt auf jedem von ihnen mindestens einen Mikropunkt. Auf so einem Mikropunkt können gewaltige Datenmengen komprimiert werden. Der Inhalt ganzer Bücher könnte mit einem einzigen dieser Bilder verschickt werden, ohne dass es jemand merkt. Deswegen auch die Grobkörnigkeit. Jeder dieser hunderttausend Punkte könnte derjenige sein, in dem die eigentliche Mitteilung in unwahrscheinlich verkleinerter Form enthalten ist. Man braucht schon Spezialisten, um überhaupt darauf zu kommen..."
"Und was sind das für Mitteilungen?"
"Anweisungen von 'The Virus'. Auf diesem Weg regierte er sein verborgenes Imperium..."
"Und keiner kann an diesen Kerl heran", meinte Milo.
"Wir sind immer noch dabei, das Material zu sichten. Aber es steht wohl außer Frage, dass Vonda McDaniels und Mark Sorello zur Organisation dieses Unbekannten namens 'The Virus' gehörten."
Das Telefon schrillte. Ich nahm ab.
Auf der anderen Seite der Leitung meldete sich niemand.
"Hier Special Agent Jesse Trevellian vom FBI Field Office New York. Bitte melden Sie sich..."
Ein stöhnender Laut, dann ein paar lallende Geräusche die an einen Betrunkenen erinnerten, der nicht mehr in der Lage war, Worte zu formen.
Aber wer immer dort auch unsere Nummer gewählt hatte, er hängte nicht auf.
Ich wandte mich an Max.
"Los! Eine Fangschaltung! Ich will wissen, woher das kommt!"
Max nickte, stand dann auf.
Ich versuchte noch einmal, mit dem Anrufer in Kontakt zu kommen. Oder ihn wenigstens daran zu hindern, vorschnell den Hörer einzuhängen. Er versuchte zu reden. Es war eine sinnlose, unverständliche Aneinanderreihung von Lauten. Im Hintergrund war Straßenlärm zu hören. Der Anrufer meldete sich also aus einer Telefonzelle heraus.
Ein weiteres Geräusch mischte sich in den Straßenlärm.
Musik.
Aus einem Lautsprecher dröhnte ein chinesischer Pop-Song.
Der Anrufer hängte ein.
"Wir haben ihn!", rief Max Carter. "Der Anruf kam von einer Telefonzelle an der Ecke Bayard/Mulberry Street."
"Dachte ich es mir doch..."
"Was?", hakte Milo nach.
"Chinatown!"