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Als wir die Ecke Bayard/Mulberry Street erreichten, waren dort bereits ein Notarzt des Emergency Service und ein paar Kollegen vom NYPD.

Dazu wurde der Ort des Geschehens von mehreren Dutzend Schaulustigen eingekreist.

"Der Mann ist an Herzversagen gestorben", meinte der Arzt vom Emergence Service. Er erhob sich schulterzuckend und sah mich an. "Leider sind wir zu spät gekommen..."

Wir sahen uns den Toten an.

Es war Max O'Flaherty.

Mit starren, weit aufgerissenen Augen lag er auf dem Boden. Er hatte einen der übergroßen Turnschuhe halb ausgezogen. Ich beugte mich über ihn. Mir fiel die frische Einstichstelle am Hals auf.

"Könnte der Mann vergiftet worden sein?", fragte ich an den Arzt gewandt.

Dieser zuckte die Achseln.

"Es könnte sich um eine Vergiftung durch Syntho-Drogen oder Medikamente handeln... genaueres werden Sie wahrscheinlich erst nach der Obduktion wissen. Wenn überhaupt, schließlich gibt es Gifte, die so gut wie nicht nachweisbar sind... Die Pupillen sind stark geweitet. Das könnte auf den Gebrauch von synthetischen Drogen hinweisen."

"Der Mann war am Telefon nicht mehr in der Lage, ein vernünftiges Wort herauszubringen", berichtete ich. "Obwohl er mir zweifellos etwas sagen wollte..."

Der Arzt nickte leicht. "Ja, das würde ins Bild passen. Aber ich bin kein Gerichtsmediziner."

"Schon klar."

"Immerhin war er noch klar genug im Kopf, um Ihre Dienstnummer zu wählen, Agent Trevellian!"

"Passt das denn ins Bild?"

"Natürlich. Wer weiß, was der hier für ein Medikamentencocktail intus hat? Wir kriegen immer wieder Fälle, wo die reinsten Horrorkombinationen ganz bedenkenlos geschluckt wurden, um ein gutes Feeling zu bekommen und drei Nächte am Stück durchtanzen zu können. Die Wirkung ist völlig unkalkulierbar. Aber Genaueres wird Ihnen der Coroner sagen können..."

"Danke."

Einer der NYPD-Cops meldete sich zu Wort. Er hieß Green.

"Als Zeugen können Sie diese Leute hier vergessen", meinte er. "Hier in Chinatown will niemand was mit der Polizei zu tun haben, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt!"

Ich nickte düster.

"Wer hat denn den Hörer eingehängt?", fragte Milo.

Green zuckte die Achseln. "Vermutlich derjenige, der uns gerufen hat. Leider ist er anonym geblieben."

"Ist der Coroner verständigt?", fragte ich.

"Ja, habe ich erledigt", sagte Green. "Ich wundere mich, warum er noch nicht hier ist. Muss wohl irgendwo im Verkehr steckengeblieben sein."

Ich erhob mich, sah ihn mir nochmal an. Sein Gesicht sah aus, als ob der Teufel persönlich hinter ihm hergewesen wäre.

Kein Zweifel, dass er ganz gezielt unsere Nummer angegeben hatte. Er krallte die linke Faust zusammen. Ich öffnete sie vorsichtig. Darin befand sich die Karte, die ich ihm bei unserem Besuch hinterlassen hatte. Verdammt, dachte ich, du hättest dich früher melden müssen... Warum hatte Max O'Flaherty versucht, sich den Schuh auszuziehen? Es musste einen Grund dafür geben.

Er hockte mich hin, zog ihm den Schuh ganz aus.

Es war Instinkt. Ich sah in den Schuh, fühlte mit der Hand hinein. Aber außer einer orthopädischen Sohle fand ich dort nichts.

"Was hast du vor, Jesse?", erkundigte sich Milo.

"Dieser Mann wusste, dass er mit einem Bein im Grab stand!", meinte ich. "Was immer er genommen hat - es geschah kaum freiwillig."

"Er torkelt also durch Chinatown, nicht mehr seiner Sinne und wählt mit letzter Kraft deine Nummer..."

"Was würdest du in seiner Situation tun, Milo?"

Er zuckte die Achseln. "Dafür sorgen, dass es dem, der mir das angetan hat, doch noch an den Kragen geht. Aber das hat er ja nicht mehr geschafft..."

"Aber dieser Schuh..."

Ich begann, dem Toten die Socke auszuziehen und erlebte eine Überraschung.

Mit Kugelschreiber war dort hastig etwas auf die Fußsohle geschmiert:

VIRUS = DRAKE

"Sieht ganz so aus, als wusste O'Flaherty, wer 'The Virus' ist", meinte ich.

"George Drake?", fragte Milo stirnrunzelnd.

"Ein Zusammenhang besteht: Er kannte Bruce Levonian und Vonda McDaniels."

Milos Gesicht wirkte trotz allem etwas ratlos. "Ein Beweis ist dieses Gekrakel auf der Fußsohle allerdings nicht!"

"Nein, aber ich schätze, dass wir Mister Drake jetzt noch einen Besuch abstatten müssen."

Die Großmeister des Mordes: Alfred Bekker präsentiert 12 Strand Krimis

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