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Der private Radiosender RADIO TODAY befand sich in einem gläsernen Hochhaus in der Südstadt von Hannover. Seit seiner Gründung vor einem Jahr gewann er immer mehr an Beliebtheit. Die Hörer mochten die freche Art der Moderatoren. Das Programm bestand hauptsächlich aus Hits der 80er und 90er Jahre. Aber auch die aktuellen Charts wurden häufig gespielt. Isabel Stolze hatte sich schriftlich um einen Job bei RADIO TODAY beworben. Bereits kurze Zeit später bekam sie eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch.

Die Personalabteilung arbeitete schnell und effizient. Nach nur einer Woche wurde sie zum zweiten Vorstellungsgespräch eingeladen. Am Telefon hatte man ihr verraten, dass sie in die engere Auswahl gekommen wäre.

„Wie viele Bewerberinnen sind außer mir noch im Rennen?“, hatte Isabel wissen wollen.

„Drei“, lautete die Antwort des Personalleiters.

Die musste sie nun ausstechen. Als sie die Falkenberg-Klinik verlassen hatte, war sie sofort nach Hause gefahren, um sich für das Vorstellungsgespräch zurechtzumachen. Sie trug dezent Schminke auf, band ihre Haare im Nacken zusammen und wählte aus dem Kleiderschrank ein dunkles Kostüm aus. Zuversichtlich und mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein erschien sie um sechzehn Uhr in der Personalabteilung des Senders. Sie wollte nicht moderieren. Jedenfalls vorläufig nicht. Ihr ging es erst einmal darum, den Betrieb in Ruhe kennenzulernen. Sollte sich später die Möglichkeit ergeben, eine Sendung zu moderieren, würde sie ihre Chance sofort wahrnehmen.

Isabel fuhr mit dem Lift in die zwölfte Etage. Als sie die Kabine verließ und den breiten Korridor entlangging, merkte sie, dass die Männer ihr bewundernde Blicke zuwarfen. Sie war es gewohnt. Seit ihrem siebzehnten Lebensjahr fiel sie überall angenehm auf. Die Sekretärin, der sie ihren Namen nannte, erinnerte sich sofort an Isabel. Mit dem Kopf deutete sie auf die geschlossene Tür.

„Gehen Sie ruhig hinein. Sie werden bereits erwartet.“

„Okay, danke.“

Die Sekretärin blinzelte ihr zu. „Sie haben gute Karten.“

Isabel lächelte und klopfte an die Tür.

„Ja, bitte?“, fragte eine kräftige Männerstimme.

Isabel öffnete und betrat den dahinterliegenden Raum. In der Mitte stand ein großer Schreibtisch aus heller Eiche. Dahinter saß ein breitschultriger Mann mit abstehenden Ohren, einem kahlen Schädel und einer schwarzen Brille auf der breiten Nase.

„Guten Tag, Herr Haberlandt.“

„Oh, Frau Stolze.“ Er richtete sich auf und winkte ihr zu. „Kommen Sie doch herein. Nur nicht so schüchtern. Ich beiße nicht.“ Er deutete mit der ausgestreckten Hand auf den Stuhl, der vor dem Schreibtisch stand. „Bitte, setzen Sie sich. Kann ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?“

„Ein Glas Mineralwasser, bitte“, antwortete Isabel.

„Okay, kein Problem.“ Leonard Haberlandt nickte und rief mit erhobener Stimme: „Frau Schulze, könnten Sie uns bitte ein Glas Mineralwasser bringen?“

„Kommt sofort“, gab die Sekretärin zurück.

Haberlandt wartete, bis Isabel Platz genommen hatte, und ließ sich dann wieder in seinen Sessel fallen. Das Möbelstück gab ein ächzendes Geräusch von sich. Martina Schulze brachte ein Glas Mineralwasser und stellte es vor Isabel auf den Tisch. Dann verließ sie den Raum und schloss die Tür.

„Ich hoffe, Sie sind noch an dem Job interessiert“, meinte Haberlandt.

„Aber ja, natürlich“, antwortete Isabel.

„Das freut mich, denn Sie haben ihn.“

Die Jagd nach dem weißen Tiger: Kripow & Kripow - Herr Doktor und die Polizei

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