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Saarbrücken, Büro der Kriminalhauptkommissarin Karin Siebert

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Sie telefonierte mit der Staatsanwältin.

„Dieses Fax aus Rostock bestätigt doch eigentlich auch unsere Vermutung. Ein Profi, der hier am Werk war. Dass dieses Projektil der Kollegen aus Rostock zu unserem Dragunow passt, steht für mich außer Frage. Der muss auch an der Küste absolut kaltblütige Arbeit abgeliefert haben. Nach allem was ich noch mit dem Kollegen Perlhuber in Rostock besprochen habe, sind die zu 100% sicher, dass es sich um ein Dragunow handelte. Die haben wohl einen Spezialisten hinzugezogen. Die Ermittler fanden genauso wenig wie wir hier.“

Kommissarin Siebert wandte ein: „Ich würde gern noch warten, bis wir genau wissen ob Projektil und Waffe zusammen passen. Denn ein Problem habe ich noch. Weshalb ließ der Schütze sein Gewehr am Tatort zurück?“

Ein Stöhnen am anderen Ende der Mobilfunkleitung.

„Haben Sie das Fax nicht gelesen? Der Fachmann aus Rostock erklärt lang und breit weshalb dieses Gewehr nicht mehr zeitgemäß ist. Keine Möglichkeit um einen Schalldämpfer anzubringen, laut, schwer und nicht demontierbar. Der hat einen Job erledigt und kann sich vermutlich vom Honorar ein richtiges, ein neues Werkzeug kaufen. Tun Sie mir und sich selbst einen Gefallen. Schließen Sie die Akte.“

Karin Siebert war jetzt mehr überredet als überzeugt.

„Im Grunde sehe ich es ja auch so. Sie haben den Schlussbericht spätestens morgen Mittag auf dem Tisch. Wollen Sie diesen Idioten, der sich als Zeuge aufspielte, anzeigen?“

„Lassen Sie den in Ruhe, der hat die Hosen voll. Ich habe jetzt einen Pressetermin. Sehen wir uns heute noch zum Wochenbericht im Ladinos Café?“

Karin Siebert musste grinsen: „Na klar Chefin. Heute besaufe ich mich.“

„Und da sind Sie nicht die Einzige, versprochen“ war die Antwort.

Sechs Kilometer entfernt in einer behindertengerecht eingerichteten Mietwohnung.

„Ich hatte keinen Mut, ich hatte nur Angst um Omas Hunde.“

Kollateraldesaster

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