Читать книгу Tagebuch eines frommen Chaoten - Adrian Plass - Страница 34

Samstag, 11. Januar

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Stand heute zeitiger auf, um dieser verflixten Büroklammer eine letzte Chance zu geben. Endete damit, dass ich sie grimmig, wenn auch phon-schwach (weil ich keinen wecken wollte), anzischte. Als ich aufgab und die Tür aufmachte, stieß ich auf Anne und Gerald im Nachthemd, die gelauscht hatten und ziemlich besorgt aus der Wäsche guckten.

Anne sagte: »Schatz, warum sagst du zu der Büroklammer, du würdest ihr schon zeigen, wo’s langgeht, wenn sie nicht endlich ihren dämlichen Akt bringt?«

Erklärte mit dem Rest von Würde, den ich aufbringen konnte, dass ich ein Glaubensexperiment durchgeführt habe und ein bisschen aus der Haut gefahren bin, weil es nicht geklappt hat.

Anne sagte: »Aber Liebling, Christsein heißt doch nicht, einem magischen Zirkel anzugehören. Warum sollte Gott wollen, dass du durch den Glauben eine Büroklammer versetzt?«

Gerald rieb sich die Augen und sagte: »Papa, ich finde, du bist unbezahlbar. Ich würde dich nicht für viel Geld hergeben.«

Gefiel mir, dass er das sagte. Anne kochte mir ein warmes Frühstück. Fühlte mich wirklich ziemlich glücklich.

Am Abend schlechte Karten bei Anne. Trank Tee mit Gerald, nachdem er seinen ersten Arbeitstag hinter sich hatte. Fragte ihn, ob es dort ein paar nette Mädchen gibt. Entwickelte sich zu einer Diskussion über das Aussehen von Frauen.

Schließlich sagte Gerald: »Wenn’s hart auf hart geht, kann ich mir keine Frau vorstellen, die’s mit Mama aufnehmen kann.«

Völlig in die Konversation vertieft sagte ich: »Oh, ich schon!«

Anne packte noch zwei Bratwürste auf Geralds Teller und nahm mir meine weg, bevor ich fertig war.

Gerald kann doch nicht geplant haben, dass das passiert … oder?

Tagebuch eines frommen Chaoten

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