Читать книгу Akrons Crowley Tarot Führer - Akron Frey - Страница 80
Weiterführende Bemerkungen
Оглавление1 Dieses Schwert symbolisiert die »befriedigte Frau«. Crowley schreibt: Aus dem Mantel der lebhaften Ausgelassenheit ihrer tanzenden Flügel treten ihre Hände hervor; sie umfassen den Griff des Phallischen Schwertes des Magiers.5 Das bedeutet im übertragenen Sinn, dass sie den Phallus des Mannes beherrscht. Die Kugeln am Schwertknauf sind in Form der göttlichen Triade Kether–Chokmah–Binah angeordnet, wobei die zusammengezählten Anfangsbuchstaben K-CH-B (20 + 8 + 2) die Zahl 30 ergeben, die wiederum mit dem dieser Karte zugeordneten hebräischen Buchstaben Lamed (Peitsche, Zügel, Stachelstock) korrespondiert.
2 Und das nicht nur weil Waage ein Zeichen der Venus ist, sondern weil sie der Partner des Narren ist, die tanzende Göttin mit der Andeutung des Harlekins. Es ist die Gestalt einer jungen und schlanken Frau, die sich genau auf ihren Zehenspitzen im Gleichgewicht hält. Sie ist mit den Straußenfedern der Maat – der ägyptischen Göttin der Gerechtigkeit – gekrönt, und auf ihrer Stirn trägt sie die Uräusschlange, den Herrn des Lebens und des Todes. Sie ist maskiert und ihr Gesichtsausdruck zeigt ihre geheime, innere Befriedigung über ihre Beherrschung jeglichen Elements des Ungleichgewichts im Universum.6
Brief vom 12. Juli 1940 von Lady Harris an Crowley, nachdem Teile der Karte von ihm bemängelt worden sind7: Die Ausgleichung ist mir suspekt. Nun hat sie auch noch darauf bestanden, Beardsley8 zu sein! Auch der Harlekin spielt immer wieder hinein und hinaus, und so muss ich mich dreinfügen. Aber warum Harlekin? Gibt es da überhaupt eine Verbindung? Auch will sie sich nicht hinsetzen, sondern steht im Gleichgewicht auf den Zehen. Was als Entwurf daraus resultiert, ist gut. Das Blau soll Kobalt sein, nehme ich an. In der Anleitung heißt es Blau-Blaugrün. Blasses Smaragdgrün. Dieses Smaragd ist ein abscheuliches Pigment auf Plakatmalereien.
Formal korrespondiert das Bild der sich selbst ausbalancierenden Gestalt aber genauso mit der Karte des Magus, der sich im Gegensatz zum »hängenden« Narren wie eine Primaballerina auf dem Berg der Dualitäten im Gleichgewicht hält. Dieser ist zwar nicht maskiert, aber er ist von zwei Schlangen gekrönt, die seinen Kopf wie einen Turban umschlingen. Es sind die Uräusschlangen der ägyptischen Göttin der Gerechtigkeit, Maat, die, von Crowley fälschlicherweise zitiert, auf der Karte der Ausgleichung fehlen. Auch sein Lächeln ist ähnlich wie bei der Frau maliziös. Wo diese, wie zitiert, ihrer Befriedigung über die Beherrschung jeglichen Elements des Ungleichgewichts im Universum Ausdruck gibt, grinst der Schelm, da er sich in seiner Göttlichkeit entdeckt. Das bedeutet auch: Der Magier erkennt sich selbst in seinem Sein, denn der Weg ist das Ziel seines wahren Willens. Beide hängen aber gleichzeitig an den Fäden des Narren9, dem wahren und ursprünglichen Schöpfungsimpuls, der selbst wiederum vom Geist der Luft durchdrungen ist. Das Ass der Schwerter schildert uns diesen (dualen) Bewusstseinssprung als ein mächtiges, nach oben weisendes Schwert, das die Krone mit den zweiundzwanzig Strahlen durchbohrt. Die Krone ist das Ziel, das die Geburt der Dualität darstellt, der göttliche Impuls, der Himmel und Erde, männlich und weiblich, Geist und Natur trennt. Es ist das gleiche Schwert, das in der Hand der Ausgleichung mit der Spitze nach unten Crowleys Leitspruch darstellt: Liebe ist das Gesetz – Liebe unter Willen!