Читать книгу In Berlin wird noch geschossen e-book - Alana Maria Molnár - Страница 2
ОглавлениеJúlia Márton, die Ich-Erzählerin aus Band 1 „Einmal im Jahr die Sintflut“ wird flügge und verlässt das Dorf, um den Traumberuf ihres Vaters zu erlernen. Die Schule ist mehrere hundert Kilometer entfernt, sie wird im Internat des Gartenbautechnikums wohnen. Besuche zu Hause gibt es nur in den Ferien, Besuche von zu Hause eher selten, wegen der Entfernung.
Die erste große Liebe ist auch die erste große Enttäuschung, eine ernsthafte Erkrankung der Grund zum Abbruch. Júlia landet nach nicht mal zwei Jahren wieder in ihrem Dorf.
Eine Reihe von Untersuchungen und Behandlungen beginnt, die mit einem Kuraufenthalt in Hévíz endet, Ungarns berühmtesten Kurort.
Dort lernt sie ihren späteren Ehemann kennen, der mit einer ganzen Gruppe von DDR-Bürgern auch dort weilt. Fried Reimann ist acht Jahre älter, mit Leib und Seele Seemann und stets erfüllt von Fernweh. Er träumt von Ländern, die er bereisen möchte, aber nicht kann, weil sein Land ja ein Gefängnis ist - sagt er. Was Júlia nicht versteht, weil sie kein Deutsch spricht und Fred kein Ungarisch. Das ändert sich bald, als Júlia, gleich nach ihrer Rückkehr aus der Kur, mit einem Privatlehrer fleißig deutsche Vokabeln samt nötiger Grammatik paukt.
Mit Fred Reimann hält das Abenteuer im Hause Márton Einzug, oder das, was Eltern und Großmutter dafür halten.
Es kommt wie es kommen soll: Kaum volljährig, gibt Júlia das Jawort, fährt mit einem Touristenvisum zu Besuch zu ihrem Ehemann und will in die DDR.
Das weiß Fred zu verhindern. Eines Tages kommt er mit einem Seesack auf der Schulter und mit einer Chow-Chow-Hündin an der Leine im Dorf an. Er lernt die Sprache, um in Ungarn arbeiten zu können. Nach kürzester Zeit hat er ein beachtliches Vokabular an Schimpfwörtern, kennt bald alle Kneipen im Ort und in der Umgebung und kehrt öfter mit dekorativen blauen Flecken heim ...
Die Autorin: Übersetzerin für die ungarische Sprache und bildende Künstlerin, lebt seit 1972 in Berlin.