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Erstes bis viertes Bändchen
VII.
Die Nacht des 25. August 1572

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Als La Mole und Coconnas ihr mageres Abendbrod verzehrt hatten, denn das Geflügel des Wirthshauses zum schönen Gestirne war nur auf dem Schilde sichtbar, setzte sich Coconnas in seinem Stuhle fest, streckte die Beine aus, stützte den Ellenbogen auf den Tisch und fragte, ein letztes Glas Wein schlürfend:

»Geht Ihr sogleich schlafen, Herr de La Mole?«

»Meiner Treu ich habe große Lust, denn es ist möglich, daß man mich in der Nacht weckt.«

»Mich auch,« sagte Coconnas, »aber statt uns niederzulegen und diejenigen, welche uns holen werden, warten zu lassen, würden wir, wie es mir scheint, besser daran thun, Karten zu verlangen und zu spielen. Man würde uns dann ganz vorbereitet finden.«

»Gerne wollte ich Euren Vorschlag annehmen, mein Herr, aber um zu spielen habe ich wenig Geld. Ich besitze kaum hundert Goldthaler in meinem Felleisen, das ist mein ganzer Schatz, und damit soll ich mein Glück machen?«

»Hundert Goldthaler!« rief Coconnas, »und Ihr beklagt Euch. Mordi, mein Herr, ich habe nur sechs.«

»Geht doch,« versetzte La Mole, »ich habe Euch Eure Börse ziehen sehen, die mir nicht nur sehr rund, sondern man dürfte wohl sagen, aufgeschwollen vorkam.«

»Oh, ja,« sagte Coconnas, »das ist, um eine alte Schuld zu tilgen, welche ich an einen Freund meines Vaters zu bezahlen habe, der mir, wie Ihr, ein wenig Hugenotte zu sein scheint. Es sind hundert Rosenobles,« fuhr Coconnas, an seine Tasche klopfend, fort. »Diese hundert Rosenobles aber gehören Meister Mercandon. Was mein Erbgut betrifft, so beschränkt es sich, wie ich Euch sagte, auf sechs Thaler.«

»Wie sollen wir dann spielen?«

»Gerade deshalb wollte ich spielen. Ueberdies ist mir ein Gedanke gekommen.«

»Laßt hören.«

»Wir kommen Beide in derselben Absicht nach Paris?«

»Ja.«

Wir haben Beide einen mächtigen Beschützer?«

»Ja.«

»Nun, es ist mir der Gedanke gekommen, wir wollen zuerst um unser Geld und dann um die erste Gunstbezeugung spielen, die uns entweder vom Hofe oder von unserer Geliebten zufließt.«

»In der That, das ist sehr geistreich,« sagte La Mole lächelnd, »aber ich gestehe, ich bin nicht genug Spieler, um mein ganzes Leben auf eine Karte oder auf einen Wurf zu setzen; denn die erste Gunst, die Euch und mir zukommt, wird ohne Zweifel einen mächtigen Einfluß auf unser ganzes Leben haben.«

»Lassen wir also die erste Gunstbezeugung des Hofes und spielen wir um die erste Gunst unserer Geliebten.«

»Dagegen sehe ich nur einen Einwurf,« sagte La Mole.

»Welchen?«

»Ich habe keine Geliebte.«

»Ich auch nicht, aber ich gedenke ungesäumt eine zu haben. Man ist Gott sei Dank nicht so beschaffen, daß es einem an Frauen fehlen sollte.«

»Es wird Euch auch, wie Ihr sagt, nicht daran fehlen, Herr von Coconnas. Da ich aber nicht dasselbe Zutrauen zu meinem Liebesgestirne habe, so hieße es Euch bestehlen, wollte ich meinen Einsatz dem Eurigen entgegenstellen. Spielen wir also bis zu Euren sechs Thalern. Verliert Ihr sie unglücklicher Weise und wollt das Spiel fortsetzen, wohl, Ihr seid Edelmann und Euer Wort ist Goldes werth.«

»Gut,« rief Coconnas, »das heiße ich sprechen. Ihr habt Recht, mein Herr, das Wort eines Edelmannes ist Goldes werth, besonders wenn dieser Edelmann Credit bei Hofe hat. Glaubt mir, ich hätte nicht recht den Muth, gegen Euch um die erste Gunst zu spielen, die ich bekommen sollte.«

»Ihr habt Recht, Ihr könntet sie verlieren, aber ich könnte sie nicht gewinnen; denn da ich dem König von Navarra gehöre, so kann ich nichts von dem Herrn Herzog von Guise empfangen.«

»Ah, Parpaillot,« murmelte der Wirth, seine alte Pickelhaube putzend, »ich hatte es Dir doch angerochen.«

Und er unterbrach sich, um das Zeichen des Kreuzes zu machen.

»Ah, entschieden,« versetzte Coconnas, die Karten mischend, die ihm der Kellner gebracht hatte. »Ihr seid also …«

»Was?«

»Von der Religion.«.

»Ich?«

»Ja, Ihr!«

»Wohl, setzt, ich sei es,« sprach La Mole lächelnd. »Habt Ihr etwas gegen uns?«

»Oh Gott sei Dank! nein, das ist mir ganz gleichgültig Ich hasse das Hugenottenthum im höchsten Maße, aber ich verabscheue die Hugenotten nicht, und dann ist dies auch Mode.«

»Ja,« versetzte La Mole lachend, »ein Beweis hierfür ist der Büchsenschuß nach dem Admiral. Wollen wir um Büchsenschüsse spielen?«

»Wie es Euch beliebt,« sagte Coconnas. »Wenn ich einmal spiele, ist es mir gleichgültig um was.«

»Spielen wir also,« sagte La Mole, seine Karten zusammenfassend und in seiner Hand ordnend.

»Ja, spielt, und spielt mit Vertrauen; denn sollte ich auch hundert Goldthaler wie die Eurigen verlieren, so hätte ich doch morgen Mittel, sie zu bezahlen.«

»Das Glück wird Euch also im Schlafe kommen?«

»Nein, ich werde es aufsuchen.«

»Wo dies? Sagt es mir, ich gehe mit Euch.«

»Im Louvre.«

»Ihr kehrt diese Nacht dahin zurück?«

»Ja, ich habe diese Nacht eine Privataudienz bei dem Herzog von Guise.«

Seitdem Coconnas davon sprach, daß er sein Glück im Louvre suchen wolle, hatte La Hurière das Putzen seiner Pickelhaube unterbrochen und sich hinter den Stuhl von La Mole gestellt, so daß ihn nur Coconnas sehen konnte, und von da aus machte er ihm Zeichen, die der Piemontese, ganz in sein Gespräch und in das Spiel vertieft, nicht bemerkte.

»Das ist doch wunderbar,« sprach La Mole, »und Ihr hattet Recht, wenn Ihr sagtet, wir wären unter einem Gestirne geboren. Ich habe diese Nacht auch ein Rendezvous im Louvre, aber nicht mit dem Herzog von Guise, sondern mit dem König von Navarra.«

»Habt Ihr ein Losungswort?«

»Ja.«

»Ein Versammlungszeichen?«

»Nein.«

»Nun, ich habe eines. Mein Losungswort ist …«

Bei diesen Worten des Piemontesen machte La Hurière eine so ausdrucksvolle Geberde, gerade in dem Augenblick, wo der schwatzhafte Edelmann den Kopf emporhob daß Coconnas mehr versteinert durch diese Geberde, als durch den Coup, durch den er gerade drei Thaler verlor, inne hielt. Als La Mole das Erstaunen wahrnahm, das auf dem Gesichte seines Partners ausgeprägt war, wandte er sich um, aber er sah nichts Anderes, als seinen Wirth, die Arme gekreuzt und die Pickelhaube auf dem Kopfe, die er ihn einen Augenblick vorher hatte putzen sehen.

Coconnas schaute den Wirth und seinen Gefährten an, denn er konnte die Geberden von Meister La Hurière nicht begreifen.

La Hurière sah, daß er ihm zu Hilfe kommen mußte und sagte rasch:

»Ich liebe das Spiel auch ungemein, und da ich mich näherte, um den Coup zu sehen, auf den Ihr verloren habt, so nahm der gnädige Herr ohne Zweifel meine kriegerische Kopfbedeckung wahr, und das setzte ihn wohl bei einem armen Bürgersmann in Erstaunen.«

»Ein guter Kerl!« rief La Mole, in ein Lachen ausbrechend.

»Ei, mein Herr,« versetzte La Hurière mit bewundernswürdig gespielter Gutmüthigkeit und mit einer Schulterbewegung voll des Gefühls- einer untergeordneten Stellung, »wir sind keine Tapfere und haben nicht das feine Wesen. Es taugt für brave Edelleute, wie Ihr seid, goldene Helme und schöne Schwerter glänzen zu lassen, und wenn wir nur unsere Wache pünktlich beziehen …«

»Ah! Ah!« sprach La Mole, die Karten mischend, »Ihr bezieht Eure Wache?«

»Ei, mein Gott, ja, Herr Graf, ich bin Sergent einer Compagnie der Bürgermiliz.«

Nach diesen Worten zog sich La Hurière, während La Mole mit dem Ausgeben der Karten beschäftigt war, einen Finger auf seine Lippen legend, um dem mehr als je verblüfften Coconnas Stillschweigen zu empfehlen, zurück.

Diese Vorsichtsmaßregel war ohne Zweifel die Ursache, daß er den zweiten Coup eben so rasch verlor, als er den ersten verloren hatte.

»Nun,« sagte La Mole, »das macht gerade Eure sechs Thaler. Wollt Ihr Revanche auf Euer zukünftiges Glücks.«

»Gerne,« erwiederte Coconnas, »gerne.«

»Aber ehe Ihr Euch weiter einlaßt, … sagtet Ihr mir nicht, Ihr hattet Rendezvous mit Herrn von Guise?«

Coconnas wandte seine Blicke nach der Küche und sah die großen Augen von La Hurière, welche dasselbe Zeichen wiederholten.

»Ja,« antwortete er, »aber es ist noch nicht die Stunde. Sprechen wir übrigens ein wenig von Euch, Herr de La Mole.«

»Ich glaube, wir würden besser daran thun, vom Spiel zu sprechen, Herr von Coconnas, denn wenn ich mich nicht sehr täusche, bin ich im Zuge, abermals sechs Thaler zu gewinnen.«

»Mordi, das ist wahr! Man sagte mir immer, die Hugenotten hätten Glück im Spiele. Der Teufel soll mich holen, ich habe Lust, ein Hugenott zu werden.«

Die Augen von La Hurière funkelten wie zwei Kohlen; aber ganz in sein Spiel vertieft, gewahrte sie Coconnas nicht.

«Thut das, Graf, thut das,« versetzte La Mole, »und obgleich die Art und Weise, wie Euch der Beruf hierzu gekommen ist, sonderbar erscheint, so werdet Ihr doch unter uns willkommen sein.«

Coconnas kratzte sich hinter dem Ohre und erwiederte:

»Wenn ich gewiß wüßte, daß Euer Glück davon herrührt, so wollte ich wohl, … denn am Ende halte ich keine zu große Stücke auf die Messe, und seit der König selbst nicht viel darauf hält …«

»Und dann ist es eine so schöne, eine so einfache Religion,« sprach La Mole.

»Auch ist sie in der Mode,« sagte Coconnas, »und sie bringt offenbar Glück im Spiele; denn der Teufel soll mich holen, es gibt nur Asse für Euch, und ich beobachte Euch doch, seitdem wir die Karten in den Händen haben. Ihr spielt offenes Spiel, Ihr betrügt nicht … das muß von der Religion herkommen.«

»Ihr seid mir weitere sechs Thaler schuldig,« sprach ruhig La Mole.

»Ah, wie Ihr mich in Versuchung führt,« versetzte Coconnas, »und wenn ich diese Nacht mit Herrn von Guise nicht zufrieden bin …«

»Nun?«

»So bitte ich Euch, morgen mich dem König von Navarra vorzustellen, und seid unbesorgt, werde ich einmal Hugenott, so bin ich es mehr als Luther, Calvin, Melanchthon und alle Reformatoren der Erde.«

»Stille,« sagte La Mole, »Ihr gerathet in Zerwürfniß mit unserem Wirthe.«

»Oh! das ist wahr,« sprach Coconnas, seine Augen wieder nach der Küche wendend. »Doch nein, er hört uns nicht, er ist in diesem Augenblick zu sehr beschäftigt.«

»Was macht er denn?« fragte La Mole, der ihn von seinem Platze aus nicht sehen konnte.

»Er plaudert mit … der Teufel soll mich holen, er ist es!«

»Wer?«

»Der Nachtvogel, mit dem er schon bei unserer Ankunft sprach, der Mann mit dem gelben Wamms und dem zunderfarbigen Mantel. Alle Teufel, mit welchem Feuer spricht er. Ei! sagt mir doch, Meister La Hurière, treibt Ihr zufällig Politik?«

Diesmal aber war die Antwort von Meister La Hurière eine so kräftige, so gebieterische Geberde, das Coconnas, trotz seiner Liebe für das gemalte Kartenpapier aufstand und auf ihn zuging.

»Was habt Ihr denn?« fragte La Mole.

»Ihr verlangt Wein, gnädiger Herr,« sprach La Hurière, Coconnas rasch bei, der Hand ergreifend, »man wird Euch geben. Gregor, Wein für diese Herren!«

Dann flüsterte er ihm in das Ohr:

»Stille, stille, wenn Euch Euer Leben lieb ist, und entlaßt Euern Gefährten.«

La Hurière war so bleich, der gelbe Mann sah so finster aus, daß Coconnas schauerte, er wandte sich gegen La Mole um und sagte zu diesem:

»Mein lieber Herr de La Mole, ich bitte Euch mich zu entschuldigen, ich verliere hinter einander fünfzig Thaler. Ich bin im Unglück und muß befürchten, mich in Verlegenheit zu setzen.«

»Sehr gut, mein Herr, sehr gut,« sagte La Mole, »ganz nach Eurem Belieben. Ueberdies bedaure ich es nicht, mich einen Augenblick auf mein Bett werfen zu können. Meister La Hurière …«

»Herr Graf?«

»Wenn man kommt, um mich auf Befehl des Königs von Navarra zu holen, so weckt mich; ich bleibe angekleidet, und bin folglich sogleich bereit.«

»Gerade wie ich,« sprach Coconnas, »um Seine Hoheit nicht einen Augenblick warten zu lassen, will ich das Zeichen bereiten. Meister La Hurière, gebt mir eine Scheere und weißes Papier.«

»Gregor!« rief La Hurière, »weißes Papier, um einen Brief zu schreiben, und eine Scheere, um den Umschlag zu schneiden.

»Ah, ganz entschieden geht hier etwas Außerordentliches vor,« sagte der Piemontese zu sich selbst.

»Gute Nacht, Herr von Coconnas,« sprach La Mole, »und Ihr, mein Wirth, erweist mir die Freundschaft, mir den Weg zu zeigen.«

Und La Mole verschwand, von La Hurière gefolgt auf der Wendeltreppe.

Nun ergriff der geheimnisvolle Mann Coconnas ebenfalls beim Arme, zog ihn zurück und sagte rasch zu ihm:

»Mein Herr, es fehlte nicht viel, so offenbartet Ihr hundertmal ein Geheimnis, von welchem das Schicksal des Königreiches abhängt. Gott fügte es, daß Euer Mund zu rechter Zeit geschlossen wurde. Ein Wort mehr und ich hätte Euch mit einem Büchsenschusse niedergestreckt. Nun sind wir allein.«

»Aber wer seid Ihr denn, daß Ihr in diesem gebieterischen Tone mit mir sprecht?«

»Habt Ihr zufällig von Herrn von Maurevel reden hören?«

«Dem Mörder des Admirals?«

»Und des Kapitän von Mouy.«

»Allerdings.«

»Ich bin der Herr von Maurevel.«

»Oh, oh!« rief Coconnas.

»Hört mich.«

»Mordi! Ich glaube wohl, daß ich Euch höre.«

»Stille,« flüsterte Herr von Maurevel, den Finger an den Mund legend.

Coconnas horchte aufmerksam.

Man hörte in diesem Augenblick den Wirth die Thüre eines Zimmers, dann die Thüre der Hausflur schließen und Riegel vorschieben, und sah ihn dann eiligst zurückkehren.

Er bot Maurevel einen Stuhl, nahm einen dritten für sich und sagte:

»Alles ist wohl verschlossen, Herr von Maurevel, Ihr könnt nun sprechen.«

Es schlug elf Uhr auf Saint-Germain-l’Auxerrois. Maurevel zählte einen Schlag nach dem andern, wie er vibrirend und düster in der Nacht ertönte, und als der letzte im Raume verklungen war, sagte er zu Coconnas, der im höchsten Maße erstaunt die Vorsichtsmaßregeln betrachtete, welche die zwei Männer nahmen:

»Mein Herr, seid Ihr ein guter Katholik?«

»Ich glaube wohl,« antwortete Coconnas.

»Mein Herr, seid Ihr dem König ergeben?« fuhr Maurevel fort.

»Mit Leib und Seele. Ich glaube sogar, daß Ihr mich beleidigt, indem Ihr eine solche Frage an mich richtet.«

»Wir werden darüber keinen Streit bekommen, Ihr folgt uns nur.«

»Wohin?«

»Gleichviel. Laßt Euch führen, es handelt sich um Euer Glück und vielleicht um Euer Leben.«

»Ich sage Euch, mein Herr, daß ich um Mitternacht im Louvre zu thun habe.«

»Gerade dahin gehen wir.«

»Herr von Guise erwartet mich daselbst.«

»Uns auch.«

»Aber ich habe ein besonderes Losungswort,« fuhr Coconnas fort, etwas gedemüthigt dadurch, daß er die Ehre seiner Audienz mit dem Herrn von Maurevel und mit Meister La Hurière theilen sollte.

»Wir auch.«

»Aber ich habe ein Erkennungszeichen.«

Maurevel lächelte, zog unter seinem Wamms eine Handvoll Kreuze von weißem Stoffe hervor, gab eines La Hurière, eines Coconnas und nahm eines für sich selbst. La Hurière befestigte das seinige an seine Pickelhaube, Maurevel band sein Kreuz an seinen Hut.

»Oho!« sprach Coconnas ganz verwundert, »das Losungswort, das Rendezvous, das Erkennungszeichen, das war also für die ganze Welt.«

»Ja, mein Herr, das heißt, für alle gute Katholiken.«

»Es ist ein Fest im Louvre, ein königliches Bankett, nicht wahr?« rief Coconnas, »und man will diese Hunde von Hugenotten ausschließen. Gut, gut, vortrefflich! Sie brüsten sich schon lange genug dort!«

»Ja, ja, es gibt ein Fest im Louvre,« sagte Maurevel, »ein königliches Bankett, und die Hugenotten sind dazu eingeladen … Noch mehr, sie werden die Helden des Festes sein, sie werden das Bankett bezahlen, und wenn Ihr von den Unsern sein wollt, so fangen wir damit an, daß wir ihren Hauptkämpen, ihren Gideon, dazu einluden.«

»Den Herrn Admiral!« rief Coconnas.

»Ja, den alten Gaspard, den ich wie ein Dummkopf gefehlt habe, obgleich ich mit der Büchse des Königs auf ihn schoß.«

»Darum, gnädiger Herr, putzte ich meine Pickelhaube, schliff ich mein Schwert und wetzte ich mein Messer,« sprach mit einem scharfen Tone der in einen Krieger verwandelte Meister La Hurière.

Bei diesen Worten bebte Coconnas und wurde sehr bleich, denn er fing an zu begreifen.

»Wie! in der That?« rief er. »Dieses Fest, dieses Bankett… ist…man will…«

»Ihr habt sehr lange gebraucht, um zu errathen,« versetzte Maurevel, »und man sieht wohl, daß Ihr der Unverschämtheit dieser Ketzer nicht müde seid, wie wir.«

»Und Ihr nehmt es auf Euch, zu dem Admiral zu gehen, und zu …«

Maurevel lächelte, zog Coconnas an ein Fenster sprach:

»Schaut, seht Ihr auf dem kleinen Platz am Ende der Straße, hinter der Kirche die Truppe, welche sich schweigend, in der Dunkelheit aufstellt?«

»Ja.«

»Die Leute, welche diese Truppe bilden, haben, wie Meister La Hurière, Ihr und ich, ein Kreuz am Hute.«

»Nun?«

»Nun, diese Menschen sind eine Compagnie Schweizer von den kleinen Cantonen, befehligt von Toquenaut. Ihr wißt, daß die Herren von den kleinen Cantonen treue Anhänger des Königs sind.«

»Oh, oh!« rief Coconnas.

»Seht Ihr die Reitertruppe über den Quai kommen? erkennt Ihr den Führer?«

»Wie soll ich ihn erkennen?« sagte Coconnas schauernd, »ich bin erst seit diesem Abend in Paris.«

»Er ist es, mit dem Ihr diese Nacht Rendezvous im Louvre habt. Er erwartet Euch.«

»Der Herzog von Guise?«

»Er selbst. Diejenigen, welche ihn begleiten, sind Marcel, der Exprevot der Kaufleute, und Charon, der gegenwärtige Prevot. Diese zwei bringen ihre Bürgercompagnieen auf die Beine, und dort kommt eben der Capitän des Quartiers in die Straße. Schaut wohl, was er macht!«

»Er klopft an jede Thüre. Aber was ist denn an den Thüren, an die er klopft?«

»Ein weißes Kreuz, junger Mann, ein Kreuz, dem ähnlich, welches wir an unsern Hüten haben. Früher überließ man Gott die Sorge, die Seinigen zu unterscheiden; heut’ zu Tage sind wir höflicher und ersparen ihm diese Mühe.«

»Aber jedes Haus, an das er klopft, öffnet sich, und aus jeder Thüre kommen bewaffnete Bürger hervor.«

»Er wird an das unsere klopfen, wie an die andern, und wir werden ebenfalls kommen.«

»Alle diese Leute sind auf den Beinen, um einen alten Hugenotten zu tödten!« sagte Coconnas. »Bei Gott das ist schmachvoll, das ist ein Geschäft für Erdroßler und nicht für Soldaten.«

»Junger Mann,« sprach Maurevel, »wenn Euch die Alten widerstreben, so könnt ihr Junge nehmen. Es werden sich welche für jeden Geschmack finden. Verachtet Ihr den Dolch, so könnt Ihr Euch des Degens bedienen, denn die Hugenotten sind nicht die Leute, welche sich erwürgen lassen, ohne sich zu vertheidigen. Und Ihr wißt, die Hugenotten haben, Alt oder Jung, ein zähes Leben.«

»Man wird sie also insgesamt umbringen?« rief Coconnas.

»Insgesamt.«

»Auf Befehl des Königs?«

»Des Königs und des Herrn von Guise.«

»Und wann dies?«

»Sobald Ihr die Glocke in Saint-Germain-l’Auxerrois läuten hört.«

»Ah! deßhalb sagte mir also der liebenswürdige Deutsche, der bei Herrn von Guise ist … wie heißt er doch?«

»Herr von Besme.«

»Richtig. Deshalb sagte mir also Herr von Besme, ich solle beim ersten Tone der Sturmglocke herbeieilen.«

»Ihr habt Herrn von Besme gesehen?«

»Ich habe ihn gesehen und mit ihm gesprochen.«

»Wo dies?«

»Im Louvre. Er führte mich ein, er gab mir das Losungswort, er …«

»Seht doch!«

»Mordi! er ist es selbst.«

»Wollt Ihr ihn sprechen?«

»Bei meiner Seele! es wäre mir nicht unangenehm.«

Maurevel öffnete rasch das Fenster. Besme kam wirklich mit etwa zwanzig Mann vorüber.

»Guise und Lothringen,« sagte Maurevel.

Besme wandte sich um; er begriff, daß es ihm galt und näherte sich.

»Ah! Ihr seid es, Herr von Maurevel?«

»Ja, ich bin es; was sucht Ihr?«

»Ich suche das Gasthaus zum Schönen Gestirne, um einen gewissen Herrn von Coconnas in Kenntniß zu setzen.«

»Hier bin ich, Herr von Besme,« sprach der junge Mann.

»Ah! gut, gut, seid Ihr bereit?«

»Ja, was soll ich thun?«

»Was Euch Herr von Maurevel sagt; das ist ein guter Katholik.«

»Hört Ihr?« versetzte Maurevel.

»Ja,« antwortete Coconnas, »aber Ihr, Herr von Besme, wohin geht Ihr?«

»Ich?« rief Besme lachend.

»Ja, Ihr.«

»Ich will dem Admiral ein Wörtchen sagen.«

»Sagt ihm zwei, wenn es sein muß,« sprach Maurevel, »und wenn er sich vom ersten erhebt, so macht, daß er wenigstens nicht vom zweiten aufsteht.«

»Seid unbesorgt, Herr von Maurevel, seid unbesorgt, und dressiert mir den jungen Menschen da gut.«

»Ja, ja, habt nicht bange. Die Coconnas sind gute Leithunde, und Art läßt nicht von Art.«

»Adieu!«

»Geht!«

»Und Ihr.«

»Beginnt immerhin die Jagd, wir kommen schon zum Jägerrechte.«

Von Besme entfernte sich, und Maurevel schloß das Fenster.

»Ihr hört es, junger Mann,« sprach Maurevel, »wenn Ihr irgend einen Privatfeind habt, sollte er auch nicht ganz Hugenott sein, setzt ihn immerhin auf die Liste, er wird mit den andern durchgehen.«

Immer mehr erstaunt über Alles, was er hörte und sah, betrachtete Coconnas abwechselnd den Wirth, welcher furchtbare Stellungen annahm, und Maurevel, der ganz ruhig ein Papier aus seiner Tasche zog.

»Hier ist meine Liste,« sagte er. »Dreihundert. Möchte diese Nacht jeder Katholik den zehnten Theil von dem Geschäfte verrichten, das ich verrichte, und morgen wäre kein einziger Ketzer mehr im Königreich.«

»Stille,« sprach La Hurière.

»Was gibt es?« sagten gleichzeitig Coconnas und Maurevel.

Man hörte den ersten Schlag der Sturmglocke in Saint-Germain-l’Auxerrois.

»Das Signal!« rief Maurevel. »Die Stunde ist also vorgerückt. Es sollte erst um Mitternacht sein, wie man mir sagte … Desto besser! Wenn es sich um die Ehre Gottes und des Königs handelt, sind die Uhren mehr werth, welche vorgehen, als die, welche nachgehen.«

Man hörte wirklich das düstere Läuten der Kirchenglocke. Bald ertönte ein erster Schuß und beinahe in demselben Augenblicke erleuchtete der Glanz mehrerer Fackeln wie ein Blitz die Rue de l’Arbre-Sec.

Coconnas fuhr mit seiner schweißfeuchten Hand über die Stirne.

»Man hat angefangen,« rief Maurevel, »vorwärts!«

»Einen Augenblick,« sprach der Wirth, »ehe wir in das Feld ziehen, versichern wir uns des Quartiers, wie man im Kriege sagt. Man soll nicht meine Frau und meine Kinder erwürgen, während ich außen bin. Es ist ein Hugenott hier.«

»Herr de La Mole!« rief Coconnas aufspringend.

»Ja, der Parpaillot hat sich in den Rachen des Wolfes gestürzt.«

»Wie,« sagte Coconnas, »Ihr wollt Euren Gast angreifen?«

»Für ihn besonders habe ich meinen Degen geschliffen.«

»Oho!« rief der Piemontese, die Stirne faltend.

»Ich habe nie etwas Anderes getödtet, als meine Kaninchen, meine Enten und meine Hühner; ich weiß also nicht recht, wie ich mich zu benehmen habe, um einen Menschen zu tödten. An diesem will ich mich nun einüben. Mache ich die Sache etwas linkisch, so ist doch wenigstens Niemand da, der über mich spotten kann.«

»Mordi! das ist hart,« entgegnete Coconnas. »Herr de La Mole ist mein Gefährte, Herr de La Mole hat mit mir zu Nacht gespeist, Herr de La Mole hat mit mir gespielt.«

»Ja, aber Herr de La Mole ist ein Ketzer!« sprach Maurevel, »Herr de La Mole ist verurtheilt, und wenn wir ihn nicht tödten, werden ihn Andere tödten.«

»Abgesehen davon,« sagte der Wirth, »daß er Euch fünfzig Thaler abgewonnen hat.«

»Das ist wahr,« erwiederte Coconnas, »aber auf eine redliche Weise.«

»Redlich oder nicht, Ihr müßt ihn doch immerhin bezahlen, während Ihr, wenn ich ihn tödte, quitt seid.«

»Vorwärts, meine Herren, vorwärts!« rief Maurevel, »einen Büchsenschuß, einen Degenstoß, einen Schlag mit dem Hammer, einen Schlag mit dem Feuerbock, einen Schlag, mit was Ihr wollt; aber endigen wir damit, wenn wir, wie wir es versprochen gaben, zu rechter Zeit kommen wollen, um dem Herrn von Guise bei dem Admiral zu helfen.«

Coconnas seufzte.

»Ich eile,« rief La Hurière, »wartet auf mich.«

»Mordi!« rief Coconnas, »er wird den armen Jungen leiden lassen und ihn vielleicht bestehlen.

»Ich will dabei sein, um ihm im Falle der Noth den Garaus zu machen und es zu verhindern, daß man sein Geld nimmt.«

Durch diesen glücklichen Gedanken bewogen, stieg Coconnas hinter La Hurière die Treppe hinauf. Bald hatte er ihn eingeholt, denn La Hurière verzögerte seine Schritte immer mehr, ohne Zweifel in Folge einer Betrachtung.

In dem Augenblick, wo er, beständig von Coconnas gefolgt, zur Thür gelangte, erschollen mehrere Schüsse auf der Straße. Sogleich hörte man La Mole von seinem Bette herabspringen und den Boden unter seinen Tritten krachen.

»Teufel!« murmelte La Hurière etwas beunruhigt, »er ist, glaube ich, aufgewacht!«

»Es kommt mir so vor,« sagte Coconnas.«

»Und er wird sich vertheidigen?«

»Er ist fähig dazu. Sagt doch, Meister La Hurière, es wäre drollig, wenn er Euch tödten würde.«

»Hm, hm,« murmelte der Wirth.

Aber da er sich mit einer guten Büchse bewaffnet fühlte, beruhigte er sich wieder und schlug die Thüre mit einem guten Fußstoße ein.

Man sah nun La Mole ohne Hut, aber ganz angekleidet, hinter seinem Bette verschanzt, seinen Degen zwischen den Zähnen und seine Pistolen in der Hand.

»Oho!« rief Coconnas, die Nasenlöcher wie ein wildes Thier ausreißend, das Blut riecht. »Die Sache wird interessant, Meister La Hurière, vorwärts! auf ihn.«

»Ah! man will mich ermorden, wie es scheint,« rief La Mole mit flammenden Augen, »und Du bist es, Elender!«

Meister La Hurière beantwortete diese Anrede nur, indem er seine Büchse senkte und auf den jungen Mann anschlug; aber La Mole, der diese drohende Bewegung gesehen, fiel in dem Augenblick, wo der Schuß losging, auf die Kniee und die Kugel flog über seinem Kopfe hin.

»Herbei,« rief La Mole, »mir zu Hilfe, Herr von Coconnas.«

»Herbei, Herr von Maurevel, mir zu Hilfe!« rief La Hurière.

»Meiner Treue. Herr de La Mole,« sagte Coconnas, »ich kann in dieser Geschichte nicht mehr thun, als mich nicht gegen Euch stellen. Es scheint, man bringt diese Nacht die Hugenotten im Namen des Königs um.«

»Ah, Verräther, ah, Mörder! so geht es! wartet nur!«

Und La Mole zielte ebenfalls und drückte eine von seinen Pistolen ab. La Hurière, der ihn nicht aus dem Gesichte verlor, hatte Zeit, sich auf die Seite zu werfen. Aber Coconnas, welcher hierauf nicht gefaßt war, blieb aus seiner Stelle, und die Kugel streifte seine Schulter.

«Mordi!« rief er, mit den Zähnen knirschend, »das hat mich getroffen; nun ist es an uns Beiden, da Du es willst.«

Und er zog seinen Degen und stürzte auf La Mole los.

Wäre er allein gewesen, so hätte ihn La Mole ohne Zweifel erwartet; aber Coconnas hatte hinter sich den Meister La Hurière welcher seine Büchse wieder lud, abgesehen von Maurevel, der, um der Aufforderung des Wirthes zu folgen, mit großen Sprüngen die Treppe heraufeilte. La Mole warf sich deßhalb in ein Cabinet und verriegelte die Thüre hinter sich.

»Ah, Schelm!« rief Coconnas wüthend und stieß mit dem Knopfe seines Raufdegens an die Thüre. »Warte, warte! ich will Deinen Leib mit so vielen Degenstößen durchbohren, als Du mir diesen Abend Thaler abgewonnen hast. Ah! ich komme, um es zu verhindern daß Du leidest, und Du belohnst mich dadurch, dass Du mir eine Kugel in die Schulter sendest. Warte Schurke, warte!«

Während dieser Zeit näherte sich La Hurière und zerschmetterte mit dem Kolben seiner Büchse die Thüre.

Coconnas sprang in das Cabinet, aber er stieß mit der Nase an die Wand. Das Cabinet war leer und das Fenster offen.

»Er wird sich hinausgestürzt haben,« sagte der Wirth, »und da wir uns im vierten Stocke befinden, so ist er todt.«

»Oder er hat sich über das Dach des Nachbarhauses geflüchtet,« rief Coconnas, schwang sich auf das Fenstergesimse und schickte sich an, ihm auf diesem abschüssigen Terrain zu folgen.

Aber Maurevel und La Hurière eilten auf ihn zu und zogen ihn wieder in das Zimmer.

»Seid Ihr ein Narr!« riefen Beide gleichzeitig. »Wollt Ihr Euch tödten?«

»Bah!« sagte Coconnas, »ich bin im Gebirge zu Hause und gewohnt, auf den Gletschern umherzulaufen. Ueberdieß würde ich, wenn mich ein Mensch einmal beleidigt hat, mit ihm in den Himmel hinauf oder in die Hölle hinabsteigen. Laßt mich also gewähren.«

»Seid vernünftig,« sprach Maurevel, »entweder ist er todt, oder bereits ferne. Kommt mit uns, und wenn dieser Euch entgeht, so findet Ihr tausend Andere statt seiner.«

»Ihr habt Recht,« brüllte Coconnas. »Tod den Hugenotten! Ich muß mich rächen, und zwar je eher desto besser.«

Und alle Drei stürzten wie eine Lawine die Treppe hinab.

»Zu dem Admiral!« rief Maurevel.

«Zu dem Admiral!« wiederholte La Hurière.

»Zu dem Admiral also, da Ihr es wollt,« sagte Coconnas.

Und alle Drei eilten aus dem Gasthause zum Schönen Gestirn, das der Bewachung von Gregor und den andern Aufwärtern überlassen wurde, und wandten sich nach dem Hotel des Admirals, das in der Rue de Béthisy lag. Eine glänzende Flamme und der Lärmen von Büchsenschüssen leiteten sie in dieser Richtung.

»Wer kommt da!« rief Coconnas, »ein Mensch ohne Wamms und ohne Schärpe.«

»Es ist Einer, der sich flüchtet,« sagte Maurevel.

»Das ist Eure Sache, da Ihr Büchsen habt,« rief Coconnas.

»Meiner Treue, nein,« sprach Maurevel, »ich behalte mein Pulver für besseres Wildpret.

»An Euch also, La Hurière.«

»Wartet, wartet!« sprach der Wirth anschlagend.

»O ja, wartet!« rief Coconnas, »und mittlerweile wird er entfliehen.«

Und er eilte, den Unglücklichen zu verfolgen, den er bald eingeholt hatte, denn er war bereits verwundet; aber in dem Augenblick, wo er, um ihn nicht von hinten niederzustoßen, ihm zurief: »Drehe dich, drehe dich doch!« erscholl ein Schuß, eine Kugel zischte an dem Ohr von Coconnas vorüber, und der Flüchtling rollte zusammen, wie ein im raschen Laufe vom Blei des Jägers getroffener Hase.

Ein Triumphgeschrei ließ sich hinter Coconnas hören. Der Piemontese wandte sich um und sah La Hurière seine Waffe schwingen.

»Ah, diesmal habe ich wenigstens das Handgeld bekommen!« rief La Hurière.

»Ja, aber Ihr habt mich beinahe erschossen.«

»Nehmt Euch in Acht, gnädiger Herr,« schrie La Hurière.

Coconnas machte einen Sprung rückwärts. Der Verwundete hatte sich auf ein Knie erhoben und war, ganz vom Durst nach Rache hingerissen, in dem Augenblick wo die Warnung seines Wirthes den Piemontesen aufmerksam machte, im Begriff, Coconnas mit seinem Dolche zu durchbohren.

»Ah, Schlange!« rief Coconnas.

Und sich auf den Verwundeten werfend, stieß er gut dreimal seinen Degen bis an das Heft in die Brust.

»Und nun,« rief Coconnas, den Hugenotten dem Todeskampfe überlassend, »zu dem Admiral! zu dem Admiral!«

»Ah! ah! gnädiger Herr,« sprach Maurevel, »es scheint, Ihr beißt an.«

»Ei, meiner Treue, ja,« sagte Coconnas, »ich weiß nicht, ob es der Pulverdampf ist, was mich berauscht, oder ob es der Anblick des Blutes ist, was mich so sehr aufregt, aber, Mordi! ich finde Geschmack am Tödten. Das ist nur ein Treibjagen auf Menschen. Bis jetzt habe ich Bären und Wölfe gejagt, aber bei meiner Ehre ein Treibjagen auf Menschen kommt mir lustiger vor.«

Und alle Drei setzten ihren Lauf wieder fort.

Königin Margot

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