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Einleitung
Ein Tag in Fontenay-aux-Roses
III.
Das Protokoll

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Man brachte dem Polizeicommissär die beiden verlangten Gegenstände; er stellte seinen Tisch fest, setzte sich davor, verlangte das Talglicht, welches der Doctor ihm brachte, indem er über die Leiche stieg, zog ein Tintenfaß, Federn und Papier aus seiner Tasche, und begann sein Protokoll.

Während er die Einleitung schrieb, machte der Doctor eine Bewegung der Neugierde nach dem auf dem Gypssack gestellten Kopfe, aber der Polizeicommissär hielt ihn zurück.

– Rühren Sie nichts an, sagt er, die Regelmäßigkeit vor Allem.

– Das versteht sich, sagte der Doctor.

Und er nahm seinen Platz wieder ein.

Es entstanden einige Minuten des Schweigens, während welcher man nur die Feder des Polizeicommissärs auf dem rauhen Regierungspapiere kratzen hörte, und während welcher man sich die Zeilen mit der Schnelligkeit einer dem Schreiber zur Gewohnheit gewordenen Formel folgen sah.

Nach Verlauf von einigen Zeilen erhob er den Kopf und blickte um sich.

– Wer will zu Zeugen dienen? fragte der Polizeicommissär, indem er sich an den Mails wandte.

– Ei, sagte Herr Ledru, indem er auf seine beiden stehenden Freunde deutete, welche mit dem sitzenden Polizeicommissär eine Gruppe bildeten, zuvörderst diese beiden Herren.

– Gut.

Er wandte sich nach meiner Seite.

– Dann, wenn es diesem Herrn nicht unangenehm ist, seinen Namen auf einem Protokoll zu sehen.

– Keinesweges, mein Herr, antwortete ich ihm.

– Dann wolle der Herr gefälligst herunter kommen, sagte der Polizeicommissär.

Ich empfand einigen Widerwillen, mich der Leiche zu nähern. Von dort aus, wo ich war, erschienen mir gewisse Umstände, ohne mir gänzlich zu entgehen, in einem Halbdunkel verloren, der über ihre Gräßlichkeit den Schleier der Poesie verbreitete, minder abscheulich.

– Ist es durchaus nothwendig? fragte ich.

– Was?

– Daß ich hinuntergehe?

– Nein. Bleiben Sie dort, wenn Sie Sich dort gut befinden.

– Ich machte ein Zeichen mit dem Kopfe, welches ausdrückte: – Ich wünsche zu bleiben, wo ich bin.

Der Polizeicommissär wandte sich an denjenigen der beiden Freunde des Herrn Ledru, der sich ihm am nächsten befand.

– Ihre Namen, Vornamen, Alter, Stand, Gewerbe und Wohnung? fragte er mit der Geläufigkeit eines Mannes, der daran gewöhnt ist. diese Art Fragen zu stellen.

– Johann Ludwig Alliette, antwortete der, an welchen er die Frage gerichtet, durch Anagramme Etteilla genannt, Schriftsteller, wohnhaft in der Straße de l'Ancienne Comédie Nr. 20.

– Sie vergessen Ihr Alter, sagte der Polizeicommissär.

– Muß ich das Alter sagen, welches ich habe, oder das Alter, das man mir gibt?

– Sagen Sie mir Ihr Alter, bei Gott! man hat keine zwei Alter.

– Das heißt, Herr Polizeicommissär, daß es gewisse Personen gibt, Cagliostro, den Grafen von Saint Germain, den ewigen Juden zum Beispiel. . .

– Wollen Sie damit sagen, daß Sie Cagliostro, der Graf von Saint Germain oder der ewige Jude sind? sagte der Polizeicommissär, indem er bei dem Gedanken, daß man sich über ihn lustig mache, die Stirn runzelte,

– Nein; aber. . .

– Fünf und siebenzig Jahre, sagte Herr Ledru; – schreiben Sie fünf und siebenzig Jahre, Herr Cousin.

– Es sei, sagte der Polizeicommissär.

Und er schrieb fünf und siebenzig Jahre.

– Und Sie, mein Herr? fuhr er fort, indem er sich an den zweiten Freund des Herrn Ledru wandte.

Und er wiederholte genau dieselben Fragen, welche er an den ersten gestellt hatte.

– Peter Joseph Moulle, alt ein und sechszig Jahre, Geistlicher, an der Kirche Saint Sulpice angestellt, wohnhaft in der Straße Servandoni Nr. 11, antwortete mit sanfter Stimme der, welchen er fragte.

– Und Sie, mein Herr? fragte er, indem er sich an ich wandte.

– Alexander Dumas, dramatischer Schriftsteller, sieben und zwanzig Jahre alt, wohnhaft in Paris, Straße der Universität Nr. 21, antwortete ich.

Herr Ledru wandte sich nach meiner Seite und machte mir eine artige Verbeugung, auf welche ich in demselben Tone, so gut als ich es vermochte antwortete.

– Gut! äußerte der Polizeicommissär. Sehen Sie, ob es so recht ist, meine Herren, und ob Sie einige Bemerkungen zu machen haben.

Und er las mit jenem näselnden und einförmigen Tone, der nur den öffentlichen Beamten angehört:

»Da ich am heutigen Tage, am 1. September 1831 um zwei Uhr Nachmittags, durch das öffentliche Gerücht benachrichtigt worden war, daß das Verbrechen eines Mordes in der Gemeinde von Fontenay-aux-Roses an der Person der Maris Johanna Ducoudray, von dem genannten Peter Jacquemin, ihrem Gatten, begangen worden wäre, und daß der Mörder sich in die Wohnung des Herrn Johann Peter Ledru, des Maires der genannten Gemeinde von Fontenay-aux-Roses begeben hätte, um sich aus eigenem Antriebe als Urheber dieses Verbrechens anzugeben, haben wir uns beeilt, uns in Person nach der Wohnung genannten Johann Peter Ledru's, Straße Diana Nr. 2 zu verfügen, in welche Wohnung wir in Begleitung des Herrn Sebastian Robert, Doctor der Medizin, in genannter Gemeinde Fontenay-aux-Roses wohnhaft, angekommen sind, und dort haben wir den genannten Peter Jacquemin bereits in den Händen der Gendarmerie gefunden, der in unserer Gegenwart wiederholt hat, daß er der Urheber des Mordes seiner Frau wäre; worauf wir ihn aufgefordert haben, uns in das Haus zu begleiten, in welchem der Mord begangen worden, dessen er sich zuerst geweigert hat; da er aber bald auf die Vorstellungen des Herrn Maire nachgegeben, so sind wir nach der Sackgasse des Sergens gegangen, in welcher das von dem genannten Peter Jacquemin bewohnte Haus gelegen ist. Nachdem wir in dieses Haus gelangt und die Thür wieder hinter uns verschlossen, um das Volk am Eindringen zu verhindern, sind wir in ein erstes Zimmer gedrungen, in welchem nichts andeutete, daß ein Verbrechen begangen worden wäre; hierauf sind wir auf die Aufforderung genannten Jacquemins selbst aus dem ersten Zimmer in das zweite gegangen, in dessen Ecke eine Fallthür offen stand, die zu einer Treppe führte. Da uns angedeutet war, daß diese Treppe in einen Keller führte, in welchem wir die Leiche des Opfers finden würden, so begannen wir diese Treppe hinabzugehen, auf deren ersten Stufen der Doctor ein Schwert mit kreuzförmigem Griffe, breiter und schneidender Klinge gefunden hat, von welchem genannter Jacquemin uns gestanden hat, daß er es zur Zeit der Juli-Revolution aus dem Artilleriemuseum genommen, und daß es ihm zur Vollstreckung des Verbrechens gedient hätte. Und auf dem Boden des Kellers haben wir die Leiche der Frau Jacquemin auf den Rücken zurückgeworfen und in einer Pfütze von Blut schwimmend gefunden, deren Kopf vom Rumpfe getrennt war, welcher Kopf auf einem, an die Wand gelehnten Sack mit Gyps gestellt war, und nach, dem genannter Jacquemin anerkannt hat, daß die Leiche und dieser Kopf wirklich der seiner Frau wäre, in Gegenwart des Herrn Johann Peter Ledru, Maire der Gemeinde von Fontenay-aux-Roses; – des Herrn Sebastian Robert, Doctor der Medizin, wohnhaft in genannter Gemeinde Fontenay-aux-Roses; – des Herrn Johann Ludwig Alliette, genannt Etteilla, Schriftsteller, fünf und siebenzig Jahre alt, wohnhaft in Paris, Straße de l'Anciennecomédie Nr. 20; – des Herrn Peter Joseph Moulle, ein und sechszig Jahre alt, Geistlicher, an der Kirche Saint Sulpice angestellt, wohnhaft in Paris, Straße Servandoni, Nr. 11; – und des Herrn Alexander Dumas, dramatischer Schriftsteller, sieben und zwanzig Jahre alt, wohnhaft in Paris, Straße der Universität Nr. 21; – sind wir, wie folgt, zu dem Verhöre des Angeklagten geschritten.«

– Ist es so recht, meine Herren? fragte der Polizeicommissär, indem er sich mit augenscheinlich zufriedener Miene nach uns umwandte.

– Vollkommen! mein Herr, antworteten wir alle einstimmig.

– Wohlan! verhören wir den Angeklagten.

Indem er sich hierauf nach dem Gefangenen umwandte, der, so lange das Vorlesen währte, geräuschvoll und wie ein beklommener Mensch geathmet hatte, sagte er:

– Angeklagter, Ihren Namen, Vornamen, Alter, Wohnung und Gewerbe?

– Wird Alles das sehr lange dauern? fragte der Gefangene wie ein Mann, dessen Kräfte erschöpft sind.

– Antworten Sie: Ihren Namen und Vornamen? – Peter Jacquemin.

– Ihr Alter?

– Ein und vierzig Jahre.

– Ihre Wohnung?

– Sie kennen sie wohl, da Sie Sich darin befinden.

– Gleichviel, das Gesetz will, daß Sie auf diese Frage antworten.

– Sackgasse des Sergens.

– Ihr Gewerbe?

– Steinbrecher.

– Sie bekennen sich als den Urheber des Verbrechens?

– Ja.

– Sagen Sie uns die Ursache, welche Sie dasselbe hat begehen lassen und die Umstände. unter denen es begangen worden ist.

– Die Ursache, welche es hat begehen lassen. . . – das ist unnöthig, sagte Jacquemin; das ist ein Geheimniß, das zwischen mir und der bleiben wird, welche da liegt.

– Es gibt indessen keine Wirkung ohne Ursache. – Die Ursache. Ich sage Ihnen, daß Sie dieselbe nicht erfahren werden. Was die Umstände anbelangt, – wie Sie sagen, – Sie wollen sie kennen lernen?

– Ja.

– Nun denn! ich will sie Ihnen sagen. Wenn man unter der Erde arbeitet, wie wir so in der Dunkelheit arbeiten, und wenn man dann einen Grund zu Kummer zu haben glaubt, dann quält man sich die Seele, und dann steigen böse Gedanken in uns auf.

– O! o! unterbrach ihn der Polizeicommissär, Sie gestehen also den Vorbedacht.

– Ei! da ich Ihnen sage, daß ich Alles gestehe, ist das noch nicht genug?

– Doch, reden Sie.

– Nun denn, dieser böse Gedanke, der in mir aufgestiegen war, war Johanna zu tödten. – Das quälte mir länger als einen Monat den Kopf: – das Herz verhinderte den Kopf; – endlich bestimmte mich ein Wort, das ein Kamerad zu mir sagte.

– Welches Wort?

– O! das gehört zu den Dingen, welche Sie nichts angehen. Heute Morgen sagte ich zu Johanna: Ich werde heute nicht auf die Arbeit gehen; ich will mich belustigen, als ob es ein Festtag wäre; ich werde mit Kameraden zum Kugelspiel gehen. Sorge dafür, daß das Mittagessen um ein Uhr bereit ist. – Aber. . . – Es ist gut, keine Einwendungen; das Mittagessen für ein Uhr, Du verstehst? – Es ist gut! sagte Johanna.

Und sie ging aus, um das Mittagessen einzukaufen.

Statt zum Kugelspiele zu gehen, nahm ich während dieser Zeit das Schwert, das Sie da haben. – Ich hatte es selbst auf einem Sandsteine geschliffen. – Ich ging in den Keller hinab und versteckte mich hinter den Fässern, indem ich mir sagte: – Sie muß wohl in den Keller gehen, um Wein abzuziehen; dann werden wir sehen.

Von der Zeit, welche ich hinter dem Fasse blieb, das aufrecht steht. . . weiß ich nichts, ich hatte das Fieber, mein Herz klopfte, und ich sah Alles roth in der Nacht.

Und dann gab es eine Stimme, welche in mir und um mich herum jenes Wort wiederholte, das der Kamerad mir gestern gesagt hatte.

– Aber was ist das am Ende für ein Wort? fragte der Polizeicommissär von Neuem.

– Unnöthig. Ich habe Ihnen bereits gesagt, daß Sie es niemals erfahren werden. Endlich hörte ich das Rauschen eines Kleides, einen Schritt, der näher kam. Ich sah Licht zittern. Den unteren Theil ihres Körpers, der herabkam, dann ihren Kopf. . . Man sah ihren Kopf wohl. . . Sie hielt ihren Leuchter in der Hand. – Ah! sagte ich, es ist gut!. . . und ich wiederholte leise das Wort, das mir der Kamerad gesagt hatte.

Während dieser Zeit näherte sie sich. Auf Ehre! Man hätte sagen können, daß sie eine Ahnung hätte, daß das eine schlechte Wendung für sie nehmen würde. Sie hatte Furcht, sie blickte nach allen Seiten; aber ich war gut versteckt, ich rührte mich nicht.

Nun warf sie sich vor dem Fasse auf die Kniee, hielt die Flasche daran und drehte den Hahn.

Ich stand auf. – Sie werden verstehen, sie lag auf den Knieen. – Das Geräusch des Weines, der in die Flasche lief, verhinderte sie, das Geräusch zu hören, das ich vielleicht machte. Außerdem machte ich keines; sie lag wie eine Schuldige, wie eine Verurtheilte auf den Knieen. Ich erhob das Schwert, und. . . hau!!. . . A Ich weiß nicht ein Mal, ob sie einen Schrei ausstieß, – der Kopf rollte auf den Boden.

In diesem Augenblicke wollte ich nicht sterben. Ich wollte mich retten. – Ich gedachte ein Loch in dem Keller zu machen und sie zu begraben. – Ich sprang auf den Kopf zu, der auf dem Boden rollte, während der Körper seiner Seite sprang. – Ich hatte einen Sack Gyps bereit, um das Blut zu verbergen. – Ich packte daher den Kopf, oder vielmehr der Kopf packte mich. – Sehen Sie.

Und er zeigte seine rechte Hand, an welcher ein tiefer Biß den Daumen verstümmelt hatte.

– Wie! Der Kopf hat Sie gepackt? sagte der Doctor. Was der Teufel sagen Sie denn da?

– Ich sage, daß er mich tüchtig biß, wie sie sehen. Ich sage, daß er mich nicht loslassen wollte. Ich stellte ihn auf den Sack Gyps, ich drückte ihn mit meiner linken Hand gegen die Wand und versuchte ihm die rechte zu entreißen; aber nach Verlauf eines Augenblickes ließen die Zähne von selbst los. Ich zog meine Hand zurück, nun, sehen Sie, es war vielleicht Wahnsinn, aber es schien mir, als ob der Kopf lebendig wäre; die Augen standen weit offen. Ich sah sie wohl, da das Licht auf dem Fasse stand, und dann die Lippen, die Lippen bewegten sich, und indem die Lippen sich bewegten, haben die Lippen gesagt: – Elender! Ich war unschuldig!

Ich weiß nicht, welche Wirkung diese Aussage auf die Andern hervorbrachte; aber was mich anbetrifft, so weiß ich, daß der Schweiß mir von der Stirn floß.

– Ah! Das ist zu stark, rief der Doctor aus, die Augen haben Dich angeblickt, die Lippen haben gesprochen?

– Hören Sie, Herr Doctor, da Sie ein Arzt sind, so glauben Sie an Nichts, das ist natürlich; aber ich sage Ihnen, daß der Kopf, den Sie da sehen, da, verstehen Sie? ich sage Ihnen, daß der Kopf mich gebissen hat, ich sage Ihnen, daß dieser Kopf da zu mir gesagt hat: Elender, ich war unschuldig! und der Beweis, daß er mir es gesagt hat, nun denn! ist daß ich mich retten wollte, nachdem ich Johanne getödtet hatte, nicht wahr? Und daß ich, statt mich zu retten, geraden Weges zu dem Herrn Maire gelaufen bin, um mich selbst anzugeben. Ist das wahr, Herr Maire, ist das wahr? antworten Sie.

– Ja, Jacquemin, antwortete Herr Ledru in einem Tone vollkommener Güte, – ja. es ist wahr.

– Untersuchen Sie den Kopf, Doctor, sagte der Polizeicommissär.

– Wenn ich nicht mehr da bin, Herr Robert, wenn ich nicht mehr da bin! rief Jacquemin aus.

– Fürchtest Du Dich etwa, daß sie Dich nochmals anredet, Einfaltspinsel? sagte der Doctor, indem er das Licht nahm und sich dem Gypssacke näherte.

– Herr Ledru, um Gottes Willen, sagte Jacquemin, sagen Sie ihnen mich gehen zu lassen, ich bitte Sie – ich bitte Sie inständigst.

– Mein Herr, sagte der Maire, indem er eine Geberde machte, welche den Doctor zurückhielt, – Sie haben Nichts mehr aus dem Unglücklichen herauszubringen; erlauben Sie, daß ich ihn in das Gefängniß führen lasse. – Wenn das Gesetz die Confrontation vorgeschrieben hat, so hat es vorausgesetzt, daß der Angeklagte die Kraft hätte sie zu ertragen.

– Aber das Protokoll? sagte der Polizeicommissär. .

– Es ist so ziemlich beendigt.

– Der Angeklagte muß es unterzeichnen.

– Er wird es in seinem Gefängnisse unterschreiben.

– Ja, ja! rief Jacquemin aus, in dem Gefängnisse werde ich Alles unterschreiben, was Sie wollen.

– Es ist gut! äußerte der Polizeicommissär.

– Gendarmen! Führen Sie diesen Mann fort, sagte Herr Ledru.

– Ach! Ich, danke Ihnen. Herr Ledru, ich danke Ihnen, sagte Jacquemin mit dem Ausdrucke unendlicher Dankbarkeit.

Und indem er selbst die beiden Gendarmen bei den Armen ergriff, zog er sie mit übermenschlicher Kraft nach der Höhe der Treppe fort.

Als dieser Mann sich entfernt, hatte sich das Drama mit ihm entfernt. – Es blieben nur noch zwei gräßlich anzusehende Dinge in dem Keller: eine Leiche ohne Kopf und ein Kopf ohne Körper.

Ich neigte mich nun auch zu Herrn Ledru.

– Mein Herr, sagte ich zu ihm. ist es mir erlaubt mich zu entfernen, indem ich dabei für die Unterzeichnung des Protokolles zu Ihrer Verfügung bleibe?

– Ja, mein Herr, aber unter einer Bedingung.

– Welche?

– Daß Sie zu mir kommen, um das Protokoll zu unterzeichnen.

– Mit dem größten Vergnügen, mein Herr; aber wann das?

– Ungefähr in einer Stunde. Ich werde Ihnen mein Haus zeigen; es hat Scarron angehört, das wird Sie interessiren.

– Ich werde in einer Stunde bei Ihnen sein, mein Herr.

Ich grüßte und ging nun auch die Treppe wieder hinauf; auf der höchsten Stuft angelangt, warf ich einen letzten Blick in den Keller.

Sein Licht in der Hand, schlug der Doctor Robert die Haare des Kopfes zurück: – Es war der einer noch schönen Frau, – so viel als ich darüber urtheilen konnte, denn die Augen waren geschlossen, die Lippen zusammengezogen und blau.

– Dieser Einfaltspinsel von Jacquemin, sagte er, zu behaupten, daß ein abgeschlagener Kopf sprechen kann; – es sei denn, daß er das erfunden hat, um glauben zu lassen, daß er wahnsinnig wäre; – das wäre nicht so übel gespielt. Es wären dann mildernde Umstände vorhanden.

Tausend und Ein Gespenst

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