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Das Kind auf dem Bergbauernhof

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Es war einmal ein Kind, das lebte auf einem Bergbauernhof und war wunschlos glücklich, etwa so wie die Heidi aus dem bekannten Roman Heidi, den es auch als Film oder Serie gibt.

Eines Tages nahm die Oma es mit in eine Stadt, und dort sah das Kind lauter glitzernde schöne Dinge und sagte: „Oma, das möchte ich haben.“

Und immer musste die Oma antworten: „Ach Kind, da haben wir doch gar kein Geld für.“

Zum Schluss sah das Kind eine sprechende Puppe, die auch die Augen und die Arme bewegen konnte und bat immer wieder, dass die Oma doch diese Puppe kaufen solle. Die Oma sagte: „Wir haben kein Geld dafür. Außerdem, die Puppen, die ich dir gemacht habe, sind doch viel schöner. Sie haben natürliche Köpfe und nicht diese amerikanisch perfekten Visagen, man bewegt selbst ihre Arme und Beine und diese Puppen können auch sprechen, weil du deine Stimme verstellst und für sie sprichst. Damit trainierst du deine Motorik und deinen Verstand und deine Fantasie. So eine elektrische Puppe ist ja geradezu kontraproduktiv für deine Entwicklung.“

Solchen Argumenten konnte das Kind mit seinen acht Jahren nicht folgen und wurde daher sehr traurig. Der Gang in die Stadt mit ihrem falschen Glitzer hatte das Kind vergiftet, nun war es nicht mehr glücklich wie zuvor, sondern musste immer an all die Sachen denken, die es nicht besaß.

Zum Glück ging die Familie immer zur Kirche, und so lernte das Kind mit der Zeit, dass andere Werte wichtig sind, und zwei Jahre später war es wieder genauso glücklich wie zuvor.

Wie anders ist doch das Leben der meisten Menschen. Sie sehen den Glitzer der Produkte, die ihnen angepriesen und aufgeschwatzt werden sollen, nicht nur einmal, sondern täglich. Das Kind vom Bergbauernhof hat einmal so etwas gesehen, danach aber fünfzig oder mehr Gottesdienste besucht und damit war der falsche Neid schließlich nicht mehr in dem Kind präsent.

Die meisten Kinder werden hingegen über ihre Handys und andere Medien stündlich mit dem falschen Glitzer von angeblich begehrenswerten Dingen bombardiert, aber sie gehen kein einziges Mal in die Kirche oder in andere Organisationen, die den Menschen ethisches Verhalten beibringen und Protz und Neid etwas entgegensetzen und damit abbauen. Daher sind sie den negativen Einflüssen (die christliche Ethik nennt das „weltliche Einflüsse“) schutzlos ausgeliefert.

Daher sind sie unglücklich, unwirsch und unmotiviert. Und so können sie auch in der Schule und anderswo keine Leistung zeigen und werden von Kindern anderer Länder locker überholt, so dass Deutschland seine führende Rolle, die es in ganz vielen Bereichen hatte, verliert.

Die erfundene Armut

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