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Für Genuss und Lebensfreude

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Glutenfrei vegan – weniger eine Einschränkung, vielmehr eine gute Kombination, um mit Freude zu kochen, lecker zu essen und das Leben zu genießen. Eigentlich ist damit das Wichtigste schon gesagt! Doch möchte ich hier noch etwas genauer beschreiben, warum ich, der Gluten eigentlich gut verträgt, auf die Idee kam, dieses Kochbuch zu schreiben.

Bei meinem ersten Buch »Einfach mal vegan«, das ich zusammen mit meiner Frau geschrieben habe, war es uns wichtig, die große Bandbreite der veganen Rezepte vorzustellen, die wir durch langjähriges Ausprobieren für uns entdeckt hatten. Schon allein deshalb, weil es vor über 20 Jahren, als wir Veganer wurden, kaum Kochbücher zu diesem Thema gab. Damals machten wir zuweilen die leidvolle Erfahrung, wie schwierig es sein konnte, Rezepte zu finden, die nicht nach Diät oder Krankenkost, sondern nach Genuss schmeckten – bei der heutigen Flut veganer Kochbücher kaum noch vorstellbar. Wollten wir damals essen gehen, bekamen wir gerade mal Pizza mit Tomatensauce ohne Käse serviert – meist aber auch ohne sonstige Zutaten, das heißt, auch die Gewürze fehlten. Mozzarella, so versicherte man uns gelegentlich, sei übrigens kein Käse und Fisch kein Tier.

Dabei wäre es auch damals schon ganz leicht gewesen: Beispielsweise einfach eine Zwiebel mit ein wenig Knoblauch und etwas Gemüse anbraten (beispielsweise Zucchini, Aubergine und Karotte), zwei bis drei Tomaten klein schneiden und dazugeben, mit Salz sowie Pfeffer würzen und zum Schluss etwas frische Petersilie oder Basilikum darüberstreuen. Dazu Spaghetti, Kartoffeln, Reis, Hirse oder Couscous – schon wäre eine wunderbare Mahlzeit fertig gewesen …

Diese Situation hatte für uns aber mittel- und langfristig sehr viel Gutes: Wir strengten uns an, um es beim Kochen besser zu machen und unsere eigene Kreativität zu entfalten. Immer mehr wurde uns bewusst, dass Vielfalt und Genuss oft so einfach zu erreichen sind und man oft nur aus Gewohnheit nicht auf Alternativen kommt. Das trifft wahrscheinlich auf das ganze Leben zu …

Nachdem ich inzwischen im Privaten oder in unseren Kursen und in unserer Praxis viele Menschen kennenlernen durfte, die sich auf ihre individuelle Art ernähren wollen oder müssen, weiß ich, wie wichtig es ist, das Spektrum der Möglichkeiten zu erweitern. Dabei geht es nicht nur um Toleranz und Respekt, sondern oft genug auch um Gesundheit und Lebensfreude. Schon dieser Umstand an sich ist ein neues Kochbuch wert. Doch wie so oft steckt noch eine persönliche Erfahrung dahinter.

Als meine Frau und ich unser Kochbuch »Einfach mal vegan« in Vorträgen, Schulungen und Präsentationen vorstellten, kamen regelmäßig Teilnehmer auf uns zu, die hoffnungsvoll fragten, ob das Buch auch für Menschen sei, die kein Gluten vertragen. Wir suchten ihnen dann in der Seminar- oder Vortragspause die entsprechenden Rezepte heraus und gaben den Fragenden Tipps, wie sie die anderen Rezepte entsprechend verändern konnten. Natürlich war das nicht in jedem Fall möglich. Dabei wuchs immer mehr mein Bewusstsein dafür, wie viele Menschen unter Glutenunverträglichkeit oder Glutensensitivität leiden und nach etwas Verträglichem und Gutem zu essen suchen. Eine ursachenbeseitigende Therapie gibt es in der Medizin bis heute nicht. In der alternativen Medizin strebt man danach, den Gesamtstoffwechsel zu verbessern, was oft insgesamt eine bessere Verträglichkeit bewirkt. Wir behandeln dahingehend mit energetischen Methoden und Ernährungsumstellung.

Doch das Leben kann ja trotzdem gut weitergehen, wenn glutenhaltige Lebensmittel beiseite gelassen und leckere Alternativen gefunden werden. Genuss und Lebensfreude bereichern immer das Leben und spielen eine wichtige Rolle für unsere Gesundheit. Gutes Essen ist für mich ein wichtiger Faktor für meine Lebensfreude. Deshalb habe ich vegane Rezepte entwickelt, damit alle, die glutenfrei kochen möchten oder müssen, vielfältig und lecker genießen können.

Mir ging es dabei vor allem darum, Rezepte vorzustellen, die sich einfach und schnell zubereiten lassen, allen sehr gut schmecken und deshalb mit einem Wort alltagstauglich sind. Darüber hinaus sollten in meiner Rezeptsammlung auch vielfältige Geschmacksrichtungen vertreten sein – von Bodenständigem bis zu leicht exotischen Gerichten aus aller Welt.

Ein paar allgemeine Dinge möchte ich vorab zu den Rezepten anmerken:

Ein großes Anliegen ist mir, gerade als Veganer, hochwertige Lebensmittel zu empfehlen – am besten aus kontrolliert-biologischem Anbau (beispielsweise Demeter oder Bioland). Diese Lebensmittel sind der beste Garant für eine gesunde und gute Ernährung. Sie enthalten deutlich mehr geschmacksgebende Inhaltsstoffe und gesundheitsfördernde sekundäre Pflanzenstoffe als konventionell angebaute Pflanzen. Gut für die Umwelt und das Klima sind sie obendrein.

Da sich das Kochbuch an alle richtet – egal, ob erfahrene Köchinnen und Köche oder Neueinsteigerinnen und Neueinsteiger –, war ich bemüht, nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig in den Rezepten zu erklären. Natürlich handelt es sich dabei um ein Ideal. Und Ideale sind eben Ideale … Die Rezepte lassen sich natürlich alle vielfältig variieren und sind als Anregung gedacht, um den individuellen Geschmack und die eigene Kreativität zu entfalten. Ebenso möchte ich Sie ausdrücklich dazu animieren, eine Zutat, die gerade nicht vorhanden ist oder nicht dem eigenen Geschmack entspricht, einfach durch eine andere zu ersetzen. Nur Mut! Ich mache das genauso.

Wegen der häufig vorkommenden Prise Currypulver: In über 20 Jahren veganer Kocherfahrung habe ich die »geschmacksverstärkende« Wirkung des Currypulvers schätzen gelernt. Sie gibt einem veganen Gericht oft eine gewisse Grundwürze, ohne sich selbst in den Vordergrund zu drängen. Künstliche Geschmacksverstärker und Brühwürfel werden dadurch überflüssig. Ganz glücklich bin ich, seit ich bei dem wunderbaren Koch Vincent Klink gelesen habe, dass dieser Trick in seiner Familie in frühen Zeiten ebenfalls schon angewendet wurde. Wen diese Prise Currypulver aber stört, kann sie natürlich gerne weglassen. Die Gerichte schmecken trotzdem lecker!

Die Rezepte sind meist auch nach den Richtlinien der Trennkost gestaltet, was noch zusätzlich eine bessere Verträglichkeit mit sich bringt. Meine Frau und ich haben in den vielen Jahren unserer veganen Ernährungsweise festgestellt, dass es für uns bekömmlicher ist, kohlenhydratreiche Lebensmittel (wie Brot, Nudeln oder Getreide) nicht unbedingt mit eiweißreichen Lebensmitteln (beispielsweise Sojabohnen und andere Hülsenfrüchte) in einer Mahlzeit zu kombinieren. Wir fühlen uns dadurch deutlich fitter und gesünder und haben dies auch oft bei unseren Kursteilnehmern erlebt.

Mit meinen Rezepten möchte ich Sie ermuntern, Ihre eigenen Erfahrungen zu machen, wie Sie glutenfrei und dabei lecker und genussvoll kochen können. Viel Spaß beim Ausprobieren und Genießen!

Ihr Alexander Neukert

Glutenfrei vegan

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