Читать книгу Schuhbecks Feinschmeckerei - Alfons Schuhbeck - Страница 12

Оглавление

Einfach festlich

Andere Länder, andere Speisen: Am Heiligen Abend gibt es nichts, was es nicht gibt. Die Gans in England, den Truthahn in Amerika. Bei den Zulus in Afrika wird ein ganzer Ochse geschlachtet, dazu gibt es Maisbrei und selbst gebrautes Bier. In Deutschland bescheidet man sich dagegen mit Kartoffelsalat und Würstln und in Polen tischt man gleich zwölf Gänge auf: für jeden Apostel einen. Weihnachtszeit ist Genusszeit. Schon Winston Churchill hat gesagt: „Man soll dem Leib etwas Gutes tun, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen.“ Ein Rat, den man nicht nur an den Feiertagen beherzigen sollte.

Die Christbaumgurke

Alle Jahre wieder ist sie in den USA ein echter Renner. Die Weihnachtsgurke aus Glas. Wie eine Christbaumkugel wird sie an den Weihnachtsbaum gehängt. Noch vor der Bescherung dürfen die Kinder sie suchen, was aber gar nicht so einfach ist. Grüne Gurke. Grüne Tanne. Wer sie als Erstes erspäht, bekommt ein Extra-Geschenk. Typisch USA? Von wegen: Brauch und Gurkenkugel sollen aus Deutschland kommen.

Die Geister der Weihnacht

Perchten, Buttenmandl, Gankerl – die Advents- und auch die Weihnachtszeit ist in Bayern voll mit schaurigen Gestalten. Fast immer haben diese heidnischen Bräuche etwas zu tun mit den Raunächten und dem Winteraustreiben. In einigen Pfarreien in Oberbayern wurde eine Tradition wiederbelebt, die mehr für innere Einkehr und Ruhe steht: das Frauentragen. Dabei wird ab dem 1. Dezember die Statue der schwangeren Maria von Haus zu Haus gebracht. Dann versammelt sich die Familie, um zu beten und zu musizieren. Am nächsten Tag gibt man die Maria einfach weiter. In einem Fall soll das Frauentragen sogar dazu geführt haben, dass sich verfeindete Nachbarn wieder verstehen. Echter Weihnachtsfrieden.

Die Mettensau

Kartoffel statt Kaviar: Jeder dritte Deutsche isst an Weihnachten Kartoffelsalat mit Würstln. Doch woher kommt dieser Brauch? Erklärungsversuche gab es schon viele. Die einen meinen, diese Tradition stammt aus dem Nachkriegsdeutschland, in dem Würstl mit Kartoffelsalat schon eine Delikatesse waren. Die anderen behaupten, es sei einfach praktisch, weil am Heiligen Abend ohnehin so viel zu tun ist. Sehr viel wahrscheinlicher ist aber folgende Geschichte: In der katholischen Tradition zählt der Advent inklusive des Heiligen Abends zur Fastenzeit. Und so gab es früher den fetten Schweinebraten erst nach der Christmette. Die sogenannte Mettensau wurde bereits am 21. Dezember geschlachtet. Und weil die daraus gemachten Würste nicht so lange haltbar waren, hat man die restlichen Würste bedürftigen Mitbürgern geschenkt. Die mussten dann nur noch Kartoffeln für den Festschmaus auftreiben.

Zeit ist das Schönste, was man zu Weihnachten verschenken kann.

Schuhbecks Feinschmeckerei

Подняться наверх