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Bayern und die Welt

Die Bayern sind ein weltoffenes und gastfreundliches Volk. Hier im Freistaat waren im Verlauf der Weltgeschichte schon viele Nationen da. Die Franzosen, die Italiener, die Österreicher – und nicht zu vergessen, die Preußen. Natürlich. Und alle haben ihren kulinarischen Fußabdruck hinterlassen. Das Böfflamott – eine Geschmacksrevolution aus Frankreich, das Wiener Schnitzel, die Berliner Currywurst. Und erst das wunderbare italienische Eis. Das alles gibt es heutzutage auf bayerischen Speisekarten. Manchmal ganz anders und manchmal sogar besser als das Original. À la Schuhbeck!

Die Franzosen

Viel ist nicht übrig geblieben von der bayerisch-französischen Bruderschaft aus napoleonischen Zeiten. Das Franzosenviertel am Münchner Ostbahnhof, das Böfflamott, die Crème bavaroise. Am deutlichsten sieht, nein, hört man die einstige Alliance am bayerischen Dialekt. Der Bayer fährt mit seiner Schäsn (chaise) durch die Gegend, das Geld trägt er im Portemonnaie, der Nachttopf heißt Potschamperl und wenn es regnet, nimmt er seinen Regenschirm, sein Parapluie. Sakradi – man könnte fast sagen: Der Bayer ist von Geburt an zweisprachig. Ob die Liebe zum guten Essen auch den Franzosen zu verdanken ist? Nix Gewisses weiß man nicht. Aber dass Bayern ein Königreich geworden ist, das ist ein historischer Verdienst der Franzosen. Merci!

Die Italiener

München mediterran: unter dem Kastaniendach des Biergartens die Sonnenstrahlen zählen. An der Isar-Riviera schmoren, um sich anschließend mit einem original italienischen Gelato abzukühlen. Logo, dass die bayerische Landeshauptstadt als nördlichste Dependance Italiens bezeichnet wird. Hier wurde die Zuppa Romana erfunden, hier wurde der Aperol Spritz groß gemacht. Und hier kreuzen sich zwei Weltküchen auf einzigartige Weise. Bella Italia, aber alla bavarese!

Tu felix Bavaria

Was kommt heraus, wenn ein österreichischer Kaiser eine bayerische Prinzessin heiratet? Vier Kinder und ein Schmarrn, über den heute noch die Welt spricht. Der Kaiserschmarrn. Den hat die Sisi ja aus Rücksicht auf ihre Wespentaille verweigert, gemundet hat er dafür ihrem Kaiser Franz Joseph.

Vielleicht war ihr der Schmarrn aber auch zu wenig raffiniert. Zu ihren Leibspeisen zählten Gansleber-Weckerl, Veilchen-Gefrorenes oder Champagner-Biskuit. Ganz schön extravagant.

So wie der Kaiser Franz seine Sisi gemocht hat und umgekehrt, so ist auch das Verhältnis zwischen Bayern und Österreichern. Was sich liebt, das neckt sich. Kulinarisch jedenfalls hat man sich hüben wie drüben immer schon befruchtet. Und wer sich nicht auskennt, der sieht vor lauter Knödeln, Gröstln und Mehlspeisen überhaupt keinen Unterschied.

„Liebe Preußen, bei meiner Variante von der Currywurst müsst ihr stark sein!“

Schuhbecks Feinschmeckerei

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