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"Mei, bin ich froh!", meinte der Krainacher-Toni, der von Max und Sepp auf einer behelfsmäßigen Trage transportiert wurde. "Das da drüben muss der Bernmayer-Hof sein, wenn mich net alles täuscht!"

Auf das Drängen vom Max hin waren sie ziemlich bald von der Hütte des alten Greindl aus aufgebrochen - obwohl es da noch kräftig geregnet hatte.

Doch jetzt war es ihr Glück, denn sonst hätte der Erdrutsch sie ohne Zweifel erfasst.

"Ja, freilich ist das der Hof vom Bernmayer-Bauern", murmelte der junge Jäger und dabei musste er unwillkürlich an die Marianne denken, jenes Madel, das er so liebt und dass ihn doch so enttäuscht hatte.

Jetzt würde er dem Madel unweigerlich wieder gegenübertreten müssen.

Sein Herz wurde schwer bei dem Gedanken, denn nach wie vor hing er an ihr, auch wenn er es sich selbst nicht so recht eingestehen mochte.

Und da sah er auch schon vier Gestalten auf sie zukommen.

Und eine davon hatte es besonders eilig. Max erkannte sie gleich an ihren wehenden Haaren.

"Max, ich muss dir noch was sagen, bevor das Madel uns erreicht!", hörte der Jäger die Stimme seines Bruders. "Zwischen der Marianne und mir, da war nix. Ich hätt's dir gleich droben, beim Heustadel sagen sollen, aber ich war so wütend auf sie, weil nur Augen für dich gehabt hat! Ich habe ihr die Hand gehalten, weil ich mich bei ihr für mein heftiges Auftreten entschuldigen wollte... Du weißt, in der Nacht zuvor war ich auf dem Bernmayer-Hof und war etwas ausfallend..."

"Ich hab dich an jenem Abend gesehen", meldete sich der Sepp zu Wort. "Und kurz hinterher habe ich mit der Bernmayerin ein Wörtl gewechselt - aber sie hat mir die Sach' ganz anders geschildert!"

"So?", fragte der Max. "Wie denn? Da bin ich ja mal gespannt!"

"Sie hat halt so Andeutungen über die Marianne und den Toni gemacht! Und das hab ich natürlich auch dir gleich weitererzählt, Max!"

Jetzt verstand der Max.

Eine schöne kleine Intrige war das gewesen! Die Bernmayerin schien den Gedanken an die Zusammenlegung der beiden Höfe nicht so schnell aufgegeben zu haben!

"Mei, so hab ich dem armen Madel Unrecht getan! Sie hatte recht, es war nur ein Missverständnis!"

"Also wenn's mein Fall wär', ich würd' mit der zukünftigen Schwiegermutter noch Hühnchen rupfen, bevor's zum Altar geht!", meinte der Sepp.

Aber Max schüttelte den Kopf.

"Nein, ich will net nachtragend sein", meinte er dazu und lächelte nun, denn in diesem Moment kam ihm die Marianne entgegen gestürmt.

Sie blieb kurz vor ihm stehen.

"Max", murmelte sie. "Ich möchte dir erklären..."

"Es gibt nix zu erklären, Madel! Ich hätte dir von Anfang an mehr Vertrauen schenken sollen!"

Weiter kam der junge Jäger nicht mehr, denn dann schlag die Marianne ihre schlanken Arme um den Nacken ihres geliebten Max, der ganz schön aufpassen musste, das Gleichgewicht zu behalten und die Trage mit seinem Verletzten Bruder nicht fallenzulassen.

"Ich bin ja so froh, dass dir nix passiert ist, Max!", stieß das Madel dann hervor.

Wenig später kamen dann auch die anderen.

"Mei, was macht ihr für Geschichten!", rief der Krainacher-Bauer erstaunt, als er seine beiden Söhne sah. "Was ist passiert?", wollte er wissen. "Ihr habt euch doch wohl net etwa was angetan?"

"Aber nein!", antwortete der Toni. "Der Max hat mir das Leben gerettet als ich droben bei den Felsen von einem Steig abgerutscht bin..."

"Aber das ist eine lange Geschichte", ergänzte der Max augenzwinkernd. "Und die werden wir net erzählen, bevor wir net in der Stube sitzen. Außerdem muss der Toni ins Spital. Sein Bein ist gebrochen!"

Der Krainacher-Bauer seufzte und meinte dann: "Na, wenigstens scheint euer Hader jetzt ein Ende zu haben."

"Das ist wahr!", bestätigte Max und Toni nickte.

Vier Bergromane Sammelband: Hochmut kommt vor dem Fall und andere Romane

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