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Das Gespräch mit Jürgen Dahlheim verlief ziemlich unbefriedigend. Wir erfuhren kaum etwas, was wir nicht schon vorher gewusst hätten. Danach hatte Schmitten den syrischen Flüchtling, der im Verdacht stand, Kontakte zu einer Terrorgruppe zu unterhalten, nicht aufgefunden.

“Ehrlich gesagt, verstehe ich nicht, wieso Schmitten danach nicht einfach sofort wieder abgereist ist”, meinte Dahlheim.

“Sie kennen doch die Leute hier”, meinte ich.

“Ja, das will ich hoffen.”

“Dann haben Sie doch vielleicht auch eine Theorie darüber, wer möglicherweise dafür in Frage kommt, einem BKA-Mann eins über den Schädel zu ziehen.”

“Was soll das denn nun heißen? Dies ist ein ordentlicher Ort. Es gibt hier keine Drogensüchtigen und Obdachlose. Und die Leute haben Anstand.”

“Eigenartig, dass man da immer wieder auch andere Dinge hört”, sagte ich.

“Ich bin mal gespannt, wer Ihrer Meinung nach ‘man’ in diesem Fall ist und worauf Sie damit hinauswollen!”

“Nun ...”

“Wenn Sie irgendeine Kritik an unserer hiesigen Polizeiarbeit haben, dann wenden Sie sich bitte an meine Vorgesetzten. Sie kennen ja den Dienstweg. Ansonsten habe ich dazu nichts zu sagen.”

“Es heißt, es soll hier schon mal üblich sein, dass die Polizei wegsieht, wenn rechte Schläger einen Punk verprügeln oder ein Asylantenheim anzünden.”

Jürgen Dahlheim hob das Kinn. Sonst veränderte sich nichts in seinem Gesicht. Es blieb völlig regungslos. Aber das Anheben des Kinns genügte schon, um ihm trotzdem einen völlig anderen Ausdruck zu verleihen.

“Niemand kann alles sehen”, sagte er dann.

“Das klingt jetzt genau so, wie ich es eigentlich nicht hören wollte”, bekannte ich.

“War’s das?”, fragte Dahlheim. “Ich denke, wir haben beide noch viel zu tun heute. Zumindest gilt das für mich.”

“Nett und kollegial klingt das nicht gerade”, meinte Rudi.

“Nett und kollegial ist es auch nicht, wenn Sie eine junge, unerfahrene Kollegin hinter meinem Rücken ausquetschen, nur damit Sie irgendwelche Munition gegen mich in der Hand haben”, platzte es jetzt aus Dahlheim heraus.

Das war nun wirklich eine komplette Verdrehung der Tatsachen.

Eine gelinde gesagt sehr unfreundliche Über-Interpretation unserer Unterhaltung mit Dahlheims Kollegin.

“Zu dem Gespräch mit Frau Dörfner ist es nur gekommen, weil Sie Ihren Termin mit uns nicht eingehalten haben”, erinnerte ich ihn.

Killer-Zimmer: Krimi Koffer mit 1300 Seiten

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