Читать книгу Banditen in der Höllenschlucht: Western Exklusiv Sammelband 7 Romane - Alfred Bekker - Страница 9
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ОглавлениеJohn Read war ein hochgewachsener, breitschultriger Mann mit dunklen Haaren. Er war vor zwei Jahren nach Jefferson gekommen. Irgendwie hatte man es geschafft, ihm den Sheriff-Stern anzudrehen. Und Read hatte damals in wenigen Wochen in dem kleinen aber wilden Arizona-Nest Ordnung geschaffen.
Seitdem war er geblieben.
Read war gerade auf dem Weg zum einzigen Saloon von Jefferson, um dort sein Mittagessen einzunehmen, als ein Reiter in wildem Galopp auf den Sternträger zupreschte.
Read kannte den Mann nur zu gut.
Er hieß Chuck Slater und arbeitete als Vormann auf der größten Ranch der Umgebung.
Slater zügelte sein Pferd und sprang mit katzenhafter Geschmeidigkeit aus dem Sattel.
Er schien ziemlich aufgeregt zu sein. Offenbar war irgend etwas geschehen. Und Slaters Miene nach konnte das nichts Erfreuliches sein.
"Was gibt's, Chuck?", fragte Read stirnrunzelnd.
"Die Postkutsche ist überfallen worden. Ungefähr sechs oder sieben Meilen von hier in Richtung Tucson ist es passiert!"
Slater rang nach Atem.
Der Vormann war ein ziemlich harter Brocken, aber das Geschehene schien selbst ihn ziemlich erschüttert zu haben.
Er atmete tief durch und wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn.
"Erzähl schon!", forderte Read, dessen Augen auf einmal schmal geworden waren.
"Ich war auf der Suche nach Mavericks, als ich die Geier kreisen sah...", flüsterte Chuck Slater mit belegter Stimme.
Er schüttelte den Kopf. "Es war schon alles vorbei... So etwas Furchtbares habe ich noch nie gesehen! Diese Banditen haben alle getötet. Auch eine schwangere Frau."
"Die junge Mrs. Coburn", zischte Read. Sein Gesicht wurde dabei zu einer eisigen Maske.
Slater blickte zur Seite.
"Ja."
"Ich werde einen Suchtrupp zusammentrommeln."
"Es muss schnell gehen, John! Sonst sind diese Geier über alle Berge!"
"Ich weiß. Du hast einen scharfen Ritt hinter dir, Chuck. Kann ich trotzdem mit dir rechnen?"
Slater nickte.
"Keine Frage, John!"
"Gut!"
Read wollte an dem Vormann vorbei, weiter in Richtung Saloon, um ein paar Männer zu fragen, ob sie sich dem Trupp anschließen wollten.
Aber Slater hielt den Sheriff am Arm und dieser wandte sich halb herum.
"Jemand wird Billy Coburn die schlimme Nachricht überbringen müssen, dass seine Frau und das ungeborene Kind tot sind", brummte Slater.
Read hielt einen Moment lang inne und nickte dann.
"Ich werde das übernehmen", entschied er. "Wir werden bei der Coburn-Farm vorbeireiten. Billy wird sicher mit uns kommen wollen."