Читать книгу Thriller Spannung ohne Ende! Zehn Krimis - 2000 Seiten - Alfred Bekker - Страница 102

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Alles war dunkel, und niemand näherte sich, keine Bewegung war zu erkennen. Travers stützte die Arme auf und presste sein Auge an die Gummimanschette des Zielfernrohrs. Ein Rundblick überzeugte ihn davon, dass bei den Laborgebäuden niemand aufmerksam geworden war.

Er drehte sich um, ließ den Blick über das flache Land schweifen. Eine Bewegung fesselte seine Aufmerksamkeit, und er hielt inne. Das Ding, das sich da näherte, erinnerte an ein geduckt anschleichendes Tier, das jede Bodenwelle ausnutzte. Es verschwand, tauchte wieder auf, kam näher. Entfernung eine Vierteilmeile. Travers setzte das Glas ab und wartete.

Aus der Ferne drang ein fremdes Geräusch an sein Ohr. Er peilte zurück. Drüben, bei der Heroinfabrik, hob der Hubschrauber ab, stieg mit schwirrenden Rotoren in den jetzt klaren Himmel und drehte nach Südosten ab. Das Motorengeräusch wurde rasch schwächer.

Travers sah dem sich nähernden Ding entgegen. Das Mondlicht blitzte einmal in einer Scheibe und verriet, dass sich dort ein Fahrzeug näherte, nein, sich anschlich. Erst als Travers seine Ohren anstrengte und sich ganz auf die herankommende Gefahr einstellte, konnte er das schwache Schnurren eines Benzinmotors vernehmen. Er presste die Hand auf das Feuerzeug in seiner Tasche. Das Ding war ein Sender, über den der Russe Hilfe herbeigeholt hatte. Travers lächelte böse. Der Agent lag immer noch bewegungslos unter ihm in der Mulde. Er würde besser eine Ambulanz rufen, dachte Travers.

Travers hob wieder die Waffe und presste sein Auge gegen die Okularmuschel. Er konnte jetzt Einzelheiten erkennen. Ein Jeep kurvte durch die morastige Landschaft. Der Fahrer war jetzt dahintergekommen, dass das Mondlicht sich in der Windschutzscheibe spiegeln konnte, und er hatte sie heruntergeklappt. Travers erkannte das Gesicht des Fahrers. Er war ein breitschultriger Kerl mit langem blondem Haar und einer Strickmütze auf dem Kopf. Er hatte den Schädel genau im Fadenkreuz, und er brauchte jetzt nur abzudrücken, um dem Kerl das Gehirn mit einer Neunmillimeterkugel aus dem Schädel zu blasen.

Noch hatte der Fahrer die Mulde nicht gefunden, aber er kam immer näher. Travers rutschte den Hang hinab und warf sich neben dem immer noch bewusstlosen Russen in das nasse Moos. Das Dröhnen der Maschine war jetzt deutlich zu hören, aber Travers schien es, als ob der Wagen die Mulde verfehlen würde.

Er sprang wieder auf und lief ein Stück den Hang hinauf. Der Jeep schaukelte in knapp hundert Yard Entfernung vorbei. Travers blieb hoch aufgerichtet stehen, und als der Fahrer den Kopf in seine Richtung wandte, schwenkte er die Arme.

Das Fahrzeug kam zum Stillstand, und der Fahrer sprang heraus. Er rannte auf Travers zu. Travers konnte sehen, dass er ein Gewehr in der Hand hielt und einen Revolvergürtel trug.

Etwa auf halbem Weg zwischen dem Wagen und Travers blieb der Mann stehen. Geduckt, lauernd, starrte er herüber. Travers wartete ruhig ab.

Der Kerl riss das Gewehr an die Schulter. Das große Objektiv eines Zielfernrohrs blinkte Travers an wie das runde feuchte Auge einer Kuh.

Travers schoss aus der Hüfte. Travers sah, wie der Fremde mit dem rechten Bein einknickte, wie er die Arme in die Luft warf und wie das Gewehr davonflog.

Langsam, die Waffe schussbereit unter dem Arm, ging Travers auf das zusammengesunkene Bündel zu. Er hatte den Mann in den Oberschenkel getroffen.

Das Gesicht leuchtete blass. Travers suchte das Gewehr, nahm es auf, und mit einer Hand schleifte er den Bewusstlosen zu der Mulde. Er legte ihn neben Gorjanow. Das Gewehr legte er dazu, nachdem er es entladen und die Patronen weit weggeworfen hatte. Sollte Gorjanow seinen Komplizen versorgen, dachte Travers, ehe er zu dem Jeep ging, sich hinter das Steuer setzte und nach Westen davonfuhr.

Travers stieß irgendwann auf den ausgefahrenen Fahrweg, der das Gehöft, in dem das Heroinlabor untergebracht war, mit der Straße nach Marignane verband. Der Jeep rumpelte heftig, und Travers wurde gehörig durchgeschüttelt. Ohne die Fahrt zu unterbrechen, trank er die Bourbonflasche halb aus und zündete sich dann eine Zigarette an.

Der Wind schmeckte nach Salz und roch nach fauligem Wasser. Travers musste sich anstrengen, um einen klaren Gedanken zu verfolgen. Die ganze Aktion, die so lange und sorgfältige Vorbereitungen erfordert hatte, drohte zu scheitern, wenn die Russen die Sache abbliesen. Travers hoffte, dass Gorjanow den Köder geschluckt hatte und ihn für einen Narcotic-Agenten hielt. Die Burschen vom Federal Bureau of Narcotics arbeiteten in vielen Ländern der Erde. In den meisten mit Billigung der betroffenen Regierungen, in anderen ohne. Die Sache musste den Russen logisch Vorkommen. Sonst war alles umsonst.

In der Ferne erschienen Lichter, huschten über den Horizont und verschwanden wieder. Die Straße, stellte Travers zufrieden fest. Er richtete seine Augen auf die Horizontlinie. Dabei übersah er einen Wasserlauf, der in einer kleinen Rinne dahinfloss.

Mit voller Wucht krachte der Jeep hinein, Travers flog über die Motorhaube und rutschte über den Kühler. Im letzten Moment konnte er sich am Kotflügel festhalten und ein kaltes Schlammbad vermeiden.

Fluchend stieg er über die Motorhaube, sprang auf die vordere Sitzbank und raffte sein Gewehr an sich. Seine linke Schulter hatte etwas mitbekommen, und an den Rippen spürte er jetzt die Schwellungen, die Gorjanows Fußtritte verursacht hatten.

Der Wagen steckte fest, da war nichts mehr zu machen. Travers machte sich zu Fuß auf den Weg. Der Himmel zog wieder zu, es wurde dunkel, und dann begann es zu regnen. Es war einer dieser feinen ausdauernden Nieselregen, die zuerst gar nicht so schlimm erscheinen, einen aber innerhalb weniger Minuten bis auf die Haut durchnässen können.

Travers trank den letzten Bourbon und warf die Flasche dann weg. Er schleppte ohnehin viel zu viel Ausrüstung für einen Fußmarsch mit sich herum. Im Gehen schraubte er den Kolben von der schweren Match-Pistole, zog den Schalldämpfer ab und verstaute alles in seinen Innentaschen. Der Regen rann unablässig über sein Gesicht.

Als er die Landstraße erreichte, graute bereits der Morgen. Travers wandte sich nach links, wo er Marignane vermutete. Er stapfte durch den wassergefüllten Graben, weil er nicht von zufällig vorbeikommenden Autofahrern gesehen werden wollte. Kleinlaster von den umliegenden Bauernhöfen rumpelten vorbei und die ersten Busse mit Arbeitern für die Fischfabriken.

Er hatte den Kopf zwischen die Schultern gezogen und den Kragen hochgeschlagen, obwohl das nichts half. Er war nass bis auf die Haut.

Oben rollte ein Wagen heran, sehr langsam, die Maschine schnurrte leise. Travers blickte auf. Er sah einen schwarzen Citroen, die gelben Kegel der Scheinwerfer schnitten durch den dichten Regenvorhang. Der Himmel war grau.

Es war ein Kombi, und im Zwielicht konnte Travers die Zulassungsnummer ausmachen. Er sprang auf die Straße und hob die Arme.

Der Wagen rollte aus und blieb neben ihm stehen. Die hintere Tür flog auf. Travers warf sich auf die Rückbank und zog die Tür zu.

»Ihr verdammten Bastarde vom CIA schnüffelt auch hinter jedem her, der euch einmal ins Handwerk pfuschen könnte, eh?«, sagte er zu Johnny Parr, der hinter dem Steuer saß.

Neben Parr saß Jo Anne. Sie drehte sich um und lächelte ihn an, während Parr den Wagen wendete.

»Und du falsche Schlange«, fauchte Travers, »machst mit dem Blondschopf gemeinsame Sache ...«

Jo Anne lächelte intensiv. »Wir sind nach Marseille gefahren, als wir hörten, dass Gorjanow abgereist war. Auch nach Marseille.« Travers lehnte sich zurück und schloss die Augen. Jo Annes Stimme erzeugte eine erregende Resonanz direkt in seinem Gehirn, die sich rasch über seinen ganzen Körper ausbreitete. »Da habe ich Johnny alarmiert«, berichtete sie schlicht. Travers grinste flüchtig. Es musste diesem Hundesohn vom CIA ganz schön an die Nieren gehen, nach der Pfeife einer Frau zu tanzen. »Ich habe dann mit unserem Mann in der Botschaft gesprochen und die Adresse von dem Helikopter-Verleih bekommen. Well, Villedary wollte erst nicht mit der Sprache raus, aber dann konnte ich ihn überzeugen.«

Travers öffnete die Augen. »Baby, ich glaube, dass es niemanden auf der Welt gibt, den du nicht überzeugen könntest«, sagte er träge. »Fahrt mich in ein schönes Hotel mit einem großen weichen Bett.« Dann schloss er die Augen und schlief ein.

Er wachte auf, als der Citroen in den Hof eines Motels rollte und vor dem Empfangsgebäude anhielt. Johnny Parr stieg aus.

Travers sagte zu Jo Anne: »Du musst Smith anrufen. Gorjanow überwacht die Heroinlieferung. Er hält mich für einen Narcotic-Agenten, das könnte die Sache retten. Sechs Meilen von der Stelle, an der ihr mich aufgepickt habt, liegt ein Gehöft. Die Narcs sollen der französischen Polizei einen Tipp geben und den Laden ausheben.«

»Ich erledige das«, bestätigte Jo Anne.

»Fein, Baby, aber Smith soll es so arrangieren, dass die Polizei erst morgen Nacht dort aufkreuzt. Sagen wir, nicht vor ein Uhr.«

»Okay.«

Johnny Parr kam zurück, stieg wieder ein und steuerte unter Pinien und tropfenden Zitronenbäumen her einen gelben Bungalow an. Er fuhr bis unmittelbar vor die Tür.

Travers stieg aus, nachdem Johnny Parr den Bungalow aufgeschlossen hatte. Jo Ann blieb im Wagen sitzen. Parr wollte Travers an sich vorbeilassen.

»Schlafen Sie gut«, sagte er.

Travers stieß ihn in den Raum und drückte die Tür ins Schloss. »Wie viele Leute können Sie mobilisieren?«, fragte er. »Innerhalb von ein, zwei Stunden?«

»Ich rede mit meinem Boss und rufe Sie an.«

Travers stieß Parr gegen die dünne Wand. Parrs Haltung spannte sich, und er ballte die Fäuste, doch er beherrschte sich. Sein Sunnyboy-Gesicht hatte seine Unbekümmertheit verloren.

»Hör jetzt genau zu, du Hundesohn«, fauchte Travers. »Du weißt, dass du für mich da zu sein hast, wenn ich nur den Wunsch dazu äußere. Ich will deshalb keinen dämlichen Quatsch hören, sondern nur ja oder nein oder klare Antworten. Verstanden?«

»Ja«, presste Parr hervor.

Travers ließ ihn los. »Wie viele Männer?«

»Hier in Marseille drei Amerikaner. Und vier bis fünf Franzosen, die gelegentlich für uns arbeiten.«

»Zuverlässig?«

»Ja. Unsichere Brüder jede Menge.«

»Was sind das für Typen, die Franzosen, meine ich?«

»Zwei sind bei der Kriminalpolizei, zwei ehemalige Detektive, einer ist aktiv beim Deuxieme Bureau.«

»Okay. Wir nehmen die ehemaligen Tecks und den Jungen vom Geheimdienst. Gorjanow wird im Laufe des Tages aus den Sümpfen kommen. Ich will, dass jeder seiner Schritte überwacht wird ...«

»Kein Problem«, sagte Parr großspurig.

Travers kniff die Lider zusammen, und der CIA-Agent verstummte schnell. »Ich will jedes Wort wissen, das er spricht, will den Inhalt jedes Fernschreibens oder Telegramms, jeder Botschaft, die er an wen auch immer absendet. Verstanden?«

»Ja, aber ...«

»Raus«, knurrte Travers. »Ihr Burschen hier unten an der Riviera wisst nicht mehr, was Geheimdienstarbeit ist. Erinnere dich an alles, was du jemals gelernt hast.« Er schob Johnny Parr aus der Tür, knallte sie hinter ihm zu und verschloss sie.

Dann riss er sich die nassen Kleider vom Leib, warf alles bis auf die Match-Pistole auf einen Haufen und stellte sich zehn Minuten unter die Dusche. Danach legte er sich nackt ins Bett, die Hand an der Pistole, die er unter seinem Kopfkissen verborgen hielt. Er schlief sofort ein.

Er wachte auf, weil sich die Matratze bewegte, auf der er lag, und schoss in die Höhe.

Jo Anne lächelte, als er die Pistole auf sie richtete. Travers ließ den Arm bewegungslos in der Luft hängen.

Jo Anne war nackt. Er starrte auf ihre großen Brüste, die sanft vor seinen Augen bebten. Ihr Bauch war flach und zeigte genau den Bronzeton, den er schon von ihrem Rücken kannte. Die Schenkel waren voll und glatt, das Haar zwischen ihren Beinen schimmerte wie Gold.

Langsam, mit den trägen Bewegungen einer satten Katze; stieg sie ins Bett. Travers legte die Pistole auf den Boden.

»Ich glaube nicht«, sagte er heiser, »dass es noch jemanden gibt, der in mein Zimmer eindringen könnte, ohne dass ich etwas davon merke.«

»Nur Leute aus Smiths Schule«, antwortete sie sanft. Sie zog die Decke über ihre Brüste. Travers spürte die Berührung ihres warmen Beines an seinem Schenkel, und er reagierte sofort.

Er schob sich an sie heran, streckte eine Hand aus, schob sie unter die Decke. Jo Anne packte die Hand und hielt sie fest. Sie hatte Kraft, viel Kraft, und Travers bezweifelte, dass es viele Männer gab, die sie mit Gewalt nehmen konnten. Er zog seine Hand zurück.

»Dann eben nicht«, sagte er und ließ sich zurückfallen.

Jo Anne beugte sich über ihn. Wieder sah er die braunen Brüste und die steifen Warzen. Sie lächelte. »Smith war sehr besorgt«, berichtete sie. »Wenn die Sache hier nicht wie vorgesehen läuft, sollen wir uns auf die Lieferung aus Albanien konzentrieren.«

»Wir?«

»Wir. Das hat Smith gesagt. Er hat die Spur. Die Sendung kommt über Ostdeutschland. In ein, zwei Tagen. Das Material ist bereits raffiniert. Die Chinesen haben also schon einen Vorsprung. Wir sollen sie aufhalten, wenn die Russen das nicht für uns tun.«

»Okay, Baby. Das war's?«

»Noch nicht. Die Sache mit dem Heroinlabor geht klar. Smith informiert die Narcs. Und — du sollst auf dich aufpassen. Smith mag dich.«

Travers grinste, als er seine Arme um Jo Anne schlang und sie zu sich herabzog. Ihre Brüste lagen weich und groß auf seiner Brust, ihr Mund war nah. Travers' Hand glitt an ihrem Körper hinab und begann ein zärtlich forderndes Spiel. Jo Anne begann zu stöhnen, dann presste sie ihren Mund auf Travers' Lippen, ihre Zunge zuckte vor, und ihr Körper bebte.

Travers nahm sie, wie es seiner Art entsprach, hart und fordernd, aber ohne an sich selbst zu denken. Jo Anne ging mit und gab ihm alles zurück, bis die Welt um sie herum in einem Sturm aus wilden Gefühlen versank.

*


ALS JO ANNE WIEDER atmen und klar sehen konnte, wälzte sie sich aus dem Bett. Ihr Körper glänzte schweißnass. Sie hatte eine Flasche Bourbon mitgebracht und schwarze französische Zigaretten. Sie goss ein Zahnputzglas voll, baute sich neben dem Bett auf und nahm einen kräftigen Zug, ehe sie Travers das Glas reichte. Travers nippte vorsichtig.

»Wenn ich das austrinke, bin ich sternhagelvoll«, sagte er grinsend. »Ich habe nämlich seit zwölf Stunden nichts mehr gegessen.«

»Oh«, schrie Jo Anne. Sie drehte sich um und lief in den kleinen Vorraum, wo ihre Tasche stand. Travers betrachtete ihr großes, goldenes Hinterteil, und das Verlangen in ihm regte sich erneut.

Jo Anne hatte kaltes Fleisch und zwei frische Stangen Weißbrot mitgebracht. Sie sprang ins Bett, reichte ihm ein Brot, behielt selbst das andere, und gemeinsam verteilten sie die Krümel im Bett. Der Pegel der Bourbonflasche sank langsam, aber stetig.

»So könnte ich es lange aushalten«, seufzte Jo Anne zufrieden, wobei sie Travers anstrahlte.

Travers nickte, wobei er blinzelte, denn ein Sonnenstrahl fiel durch einen Spalt in der Jalousie über sein kantiges Gesicht. Er blickte Jo Anne von der Seite an. Sie hielt das Glas in der Hand und schien die tiefbraune Flüssigkeit darin mit Interesse zu betrachten.

»Du denkst über etwas nach«, stellte er fest.

»Über deinen Auftrag. Ich kenne ihn nicht, weiß aber einiges. Rauschgift! Was hat die Organisation mit Rauschgift zu tun?« Sie sah Travers jetzt voll und fragend an.

Er lächelte, sagte aber nichts.

»Du bist unfair! Schließlich bin ich dir zugeteilt. Also muss ich auch wissen, was los ist.«

»Wir haben die Chance, zwei unabhängig voneinander arbeitende Spionageringe zu zerschlagen. Das ist alles.«

»Und Gorjanow? Was hat er damit zu tun? Gorjanow ist für Frankreich zuständig ...«

»Er hat nur eine überwachende Funktion. Das Heroin haben die Russen bezahlt. Gorjanow soll aufpassen, dass es unterwegs nicht abhanden kommt.«

»Die anderen bezahlen mit dem Heroin also Informationen. Ist es so?«

»Genau, Baby.« Travers nahm ihr das Glas aus der Hand, leerte es und stellte es auf den Boden. Er wälzte sich herum, zog die Decke herab, die Jo Anne bis zum Kinn hinaufgezogen hatte. »Vertreiben wir uns noch etwas die Zeit.«

Jo Anne wehrte ihn ab. »Musst du nach Ostdeutschland?«, fragte sie. Ihre Augen blickten ernst, und ihre Stimme verriet, dass sie Angst hatte.

»Es wird nicht nötig sein. Es ist eine zweite Lieferung unterwegs. Chinesisches Heroin. Ich bin sicher, dass weder die ostdeutschen Behörden noch die Russen wissen, dass es über die DDR kommt. Es wird einen komplizierten Weg hinter sich haben.« Travers biss in Jo Annes Ohr. »Albanien«, flüsterte er, »Jugoslawien, Ungarn, Tschechoslowakei. Ein gefährlicher Weg ...«

»Und dann?«

»Abwarten. Westdeutschland, von dort aus vielleicht per Schiff in die Staaten. Ich werde dort sein.«

»Ich auch?«

»Du bleibst hier. Jemand muss schließlich das Heroin aus Bulgarien im Auge behalten.«

»Okay, das verstehe ich jetzt. Aber wie will Smith die beiden Organisationen zerschlagen?«

Travers grinste. »Das war mein Plan. Wir hetzen sie aufeinander wie zwei ausgehungerte Wölfe. Sie werden sich zerfleischen.«

»Und wo wirst du sein? Zwischen ihnen?«

»Bestimmt nicht«, versicherte Travers lachend. »Ganz bestimmt nicht. Ich werde zusehen. Aus sicherer Entfernung.«

»Aber ...«

Travers verschloss ihr mit seinen Lippen den Mund.

Thriller Spannung ohne Ende! Zehn Krimis - 2000 Seiten

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