Читать книгу Thriller Spannung ohne Ende! Zehn Krimis - 2000 Seiten - Alfred Bekker - Страница 108

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Das Kreiskrankenhaus lag in einem weiten Park. Es gab keine Tore. Travers drang ohne Schwierigkeiten bis in die Eingangshalle vor. Dort setzte er sich in einen Sessel, entfaltete eine zerlesene Zeitung und peilte die Lage.

In einer gläsernen Loge saß ein Mann in einer kurzen weißen Jacke, der Travers nur einmal kurz und ohne Interesse musterte. Er mochte ihn für den Angehörigen eines Patienten halten, der nach einem Unfall eingeliefert wurde und bald wieder entlassen werden sollte.

Travers saß erst gut zwanzig Minuten entspannt an seinem Platz, als draußen eine Sirene aufheulte. Der Kerl kam aus seiner Kanzel, die Glastür ließ er offen stehen. Er lief durch einen langen Flur und verschwand hinter einer Pendeltür.

Travers stand auf und schlenderte zu der Kabine. Durch das Fenster konnte er das Patientenbuch erreichen. Er angelte es zu sich heran und überflog die letzten Eintragungen. Hinter den Namen standen kurze Anmerkungen, und Travers fand nach einigem Nachdenken heraus, dass damit die Berufe gemeint waren, wegen der Sozialversicherung vermutlich.

Schiffer, stand hinter dem drittletzten Namen. Der Name davor enthielt die Bezeichnung Arbeiter, der unter dem Schiffer zeigte einen Strich in der Spalte Beruf.

Travers merkte sich die Zimmernummer, drehte das Buch um und schob es an seinen Platz zurück. Er benutzte die Treppe in den ersten Stock. Die Zimmernummern dieser Etage waren mit schwarzer Farbe an die Wand gemalt. Die des Albaners war nicht dabei.

Er fand das Zimmer in der Chirurgischen Männerstation im dritten Stock. Auf einer Tafel las Travers, dass die Intensivpflegeabteilung am Ende des Korridors lag, die übrigen Zimmer den vorderen Teil der Station einnahmen. Etwa in der Mitte des Korridors bemerkte Travers eine offenstehende Tür und hörte die leise Unterhaltung der Schwestern.

Geräuschlos bewegte er sich vorwärts. Das Zimmer des Albaners war das zweite auf der rechten Seite. Ohne zu zögern, drückte Travers die Klinke nieder und schlüpfte in den Raum.

Er drückte die Tür lautlos zu und zog seine MK IV. Nur ein Bett war belegt. Über dem Kopfende brannte eine abgeschirmte Lampe, deren bläuliches Licht über ein blasses Gesicht fiel. Der Albaner hatte die Augen geschlossen. Sein Arm hing unter der dünnen Decke hervor, und in der Vene steckte die Kanüle, deren Schlauch seinen Blutkreislauf mit der Infusionsflasche verband. Die Flasche war noch fast voll.

Travers trat neben den Albaner. Er zog den Schlitten seiner Pistole zurück. Bei dem scharfen Klicken schoss der Albaner in die Höhe. Er wollte die Decke abwerfen, zuckte schmerzhaft zusammen, als die Kanüle in seinem Arm sich bewegte.

Starr blieb er sitzen. Travers presste ihm die Mündung der Pistole unter das Kinn. Mit der anderen Hand spielte er am Infusionsschlauch und knickte ihn einmal probeweise. In absichtlich schlechtem, rauem Französisch sagte er: »Du hast deine Warnung bekommen. Vergiss die Papiere.«

»Ich ... äh ...«

»Ich könnte dich jetzt töten. Aber das liegt mir nicht. Ich nehme an, dass du vernünftig bist?«

Bogadcon nickte. Sein Mund war zu einem breiten Strich auseinandergezogen.

»Deine Leute werden bald hier aufkreuzen«, stellte Travers fest. »Wann?«

Travers verstärkte den Druck der Pistolenmündung. »Wann?«

»Morgen früh.«

Travers nickte. Natürlich hatte dieser Hundesohn Verstärkung im Hintergrund. Bogadcon war verletzt. Für ihn war der Transport erst einmal gelaufen. Andere mussten ihn weiterführen. Er würde dann mit einem Flugzeug nach New York fliegen, um den Handel perfekt zu machen.

»Gut«, sagte Travers rau. Er beugte sich herab, um dem Albaner eine letzte Drohung ins Ohr zu flüstern. Dabei klebte er einen winzigen Sender unter sein Bett. »Ich lege dich um, wenn du uns zuvorkommst. Und ich werde dich finden ...« Langsam zog er sich zur Tür zurück, öffnete sie einen Spalt und spähte in den Gang. Eine Schwester mit einer Urinflasche huschte über den Korridor und verschwand in einem Zimmer. Travers sah den Albaner noch einmal drohend an, ehe er aus dem Zimmer glitt.

*


NOCH IN DERSELBEN NACHT fuhr Travers nach Brüssel zurück. Die weiteren Aktivitäten um den verletzten Albaner lagen bei Greg in den besten Händen.

Er nahm für den Rest der Nacht ein Hotelzimmer am Inneren Ring am Rande der Altstadt, ein Hotel der Luxusklasse mit Selbstwähltelefon.

Sofort rief er Marseille an. Die Hoteltelefonistin meldete sich, und als er sie bat, ihn mit Jo Anne zu verbinden, sagte sie: »Einen Moment, bitte«, meldete sich dann erneut und fragte: »Sind Sie Monsieur Travers?«

Travers' Sinne schlugen Alarm. Jo Anne hätte niemals diesen Namen benutzt, wenn sie ihm eine Nachricht hinterlassen wollte. »Ja«, sagte er, und seine Stimme klang gepresst.

»Mademoiselle La Rue bittet Sie, Ihre Telefonnummer zu hinterlassen. Sie wird Sie so bald wie möglich anrufen.«

Seine Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. Der Himmel über der belgischen Hauptstadt färbte sich grau, er sah das schimmernde Gerüst des Atomiums, des Wahrzeichens der Weltausstellung von 1958.

Um sieben Uhr bestellte er ein Frühstück aufs Zimmer. Es wurde zehn Minuten später serviert, und dann rasselte das Telefon.

Travers stürzte sich förmlich auf den Apparat und riss den Hörer an sein Ohr. Ein Gespräch aus Marseille.

Die Stimme, die an sein Ohr drang, verursachte ihm Übelkeit. Er erkannte sie sofort. Gorjanow.

»Ich freue mich außerordentlich, Ihre Stimme zu hören, Amerikaner«, sagte der Russe höflich.

»Schwatz nicht!«, fauchte Travers. »Sag, was du zu sagen hast, und störe mich nicht weiter, du Hundesohn. Ich sitze gerade beim Frühstück.«

Der Russe lachte leise. »Ich habe hier einen Lockvogel mit roten Haaren«, sagte er ungerührt, »und wenn Sie nicht wollen, dass das Vögelchen blutige Federn bekommt, dann tun Sie genau, was ich Ihnen jetzt sage.«

»Ich will sie sprechen«, sagte Travers.

»Das geht nicht, Amerikaner. Sie ist an einem sicheren Ort.«

»Dann rutschen Sie mir den Buckel ...«

»Warten Sie! Sie können sie sprechen. Aber nicht jetzt. Hören Sie genau zu — ich sage alles nur einmal. Sie wissen, wo unsere Konkurrenz sich aufhält und wo sie die Liebesgaben für Ihre Landsleute hat. Das teilen Sie mir mit, und Ihre nette Freundin kommt zu Ihnen zurück. Unbeschädigt ...«

»Jetzt sperrst du die Ohren auf, du Hundesohn! Wenn du ihr nur ein Haar krümmst, sie mit Drogen behandelst oder sonst eine Schweinerei mit ihr machst, ziehe ich dir die Haut ab. Ruf mich wieder an. In genau einer falben Stunde. Ich will sie sprechen. Vorher bekommst du nichts von mir, nicht einmal die Uhrzeit.«

»Eine halbe Stunde ist zu knapp. Zwei Stunden ...«

»Eine Stunde ... dann bin ich weg. Das ist mein letztes Wort.« Travers ließ den Hörer fallen, nahm ihn sofort wieder auf und rief erneut Marseille an. Er bekam Chuck ziemlich schnell an den Apparat. »Sie haben geschlafen!«, rief er. »Gorjanow hat Jo Anne erwischt. Er hat sie irgendwo außerhalb versteckt. Er braucht zwei Stunden, um sie an ein Telefon zu bringen. Sehen Sie sich um, aber sorgen Sie dafür, dass Sie stets zu erreichen sind.«

Travers legte auf und warf sich aufs Bett. Er starrte auf die Zeiger seiner Armbanduhr und versuchte, an nichts zu denken. Um zwei Minuten vor halb acht wälzte er sich herum, nahm den Telefonhörer ab und wählte Smiths Nummer in Washington. Der Chef war stets zur halben Stunde für seine Agenten zu erreichen.

Er bekam ihn auf Anhieb an den Apparat und spulte seinen Bericht ab. Er schloss mit dem Satz: »Ich sage ihm, wo der Albaner sein Zeug hat.«

»Nein«, keuchte Smith.

Vor Travers' Augen erschienen rote Kreise. »Sir«, sagte er, »es ist doch egal, wer wen fertigmacht!«

»Eben nicht. Mit den Russen müssen wir im Augenblick umgehen wie mit rohen Eiern. Entspannung, Sie verstehen?«

»Ich verstehe nur, dass ich zusehen soll, wie das Mädchen ermordet wird ...«

»Sie werden es nicht riskieren.«

»Gorjanow wird es riskieren. Er hat schon einen Mann umgebracht ...«

Smith keuchte warnend. »Sie unternehmen nichts, verstanden, nichts, was mit der kleinen Rothaarigen zusammenhängt. Sie kümmern sich um Ihren Job und sonst nichts ... Leiten Sie jetzt die zweite Phase ein. Stören Sie Senovecs Kreise ...«

»Dazu muss ich nach Marseille zurück.«

Du bist ein verdammt kaltschnäuziger Hund, dachte Travers verbittert. Er rief die Botschaft an, und er riss sich zusammen, als er wieder die Stimme seines ersten Kontaktmannes erkannte.

»Ich brauche ein schnelles Flugzeug«, sagte er.

»Ich könnte Ihnen eine Kuriermaschine der Europabehörden beschaffen«, schlug der CIA-Resident vor. »Rufen Sie gegen Mittag noch einmal an.«

Travers beherrschte sich nur mit Mühe. »Hören Sie zu, Sie Bastard. Ich könnte auch mit der Bahn fahren, wenn ich auf Ihre verdammte Kuriermaschine warte. Ich brauche einen Jäger, ein Überschallflugzeug. Hier in Brüssel treiben sich doch die ganzen Lametta-Heinis vom Nato-Hauptquartier herum. Um neun Uhr dreißig wünsche ich abzufliegen. Wenn dann keine Maschine bereitsteht, werde ich mir eine chartern. Mit der Bazooka. Verstehen wir uns jetzt?«

Der Kerl am anderen Ende seufzte und brummte etwas, das Travers als Zustimmung auslegte. Travers legte auf. Im Stehen trank er kalten Kaffee, dann packte er seinen Koffer. Die Ausrüstung befand sich im Wagen, die konnte Greg später übernehmen. Den Koffer stellte er neben die Tür. Telefonisch wies er die Rezeption an, die Rechnung fertig zu machen.

Travers rannte im Zimmer auf und ab, er rauchte heftig, und seine Nerven verlangten dringend einen Schuss Bourbon. Aber er hatte keinen mehr auf dem Zimmer, nur eine halbe Flasche im Koffer, die er nicht anbrechen wollte.

Um zehn Minuten vor neun, er hatte schon sieben Minuten zugelegt, nahm er den Koffer auf und öffnete die Tür.

In diesem Moment schlug das Telefon an. Travers schmetterte die Tür wieder ins Schloss und ging zurück. Ruhig nahm er den Hörer ab, die Unruhe fiel von ihm ab.

»Hallo, Amerikaner! Sie können sie gleich sprechen. Dreißig Sekunden. Und kein falsches Wort! Ich habe eine Injektionsspritze in der Hand. Wenn ich damit zustoße, kippt sie um wie ein abgestochenes Schwein. Denken Sie daran. So, jetzt seid ihr dran.«

»Cal!« Diese Stimme! Travers' Magen krampfte sich zusammen.

»Hi, Baby«, sagte er sanft. »Wie geht es dir?« Seine Augen hingen auf dem Zifferblatt der Uhr, verfolgten den Lauf des Sekundenzeigers.

»Cal — es tut mir leid ...«

»Hört er mit?«

»Ja. Cal, tu nicht, was er sagt — kümmere dich nicht ...«

»Das war genug.« Die Stimme des Russen klang dunkel vor Zorn. »Sie haben gehört, Amerikaner, dass es ihr gut geht. Was haben Sie mir zu sagen? Ich höre.«

»Lass das Mädchen in Ruhe, du Schwein. Ich komme nach Marseille.«

»Das halte ich für unnötig. Sagen Sie mir ...«

»Die Maschine landet um vierzehn vierzig in Marseille. Holen Sie mich ab. Dann erzähle ich Ihnen etwas. Schluss jetzt.«

»Warten Sie, Amerikaner! Vierzehn Uhr vierzig sagten Sie? Das ist das Flugzeug' aus Paris ...«

»Genau. Es gibt keinen Direktflug von Brüssel nach Marseille.«

»Hotel Napoleon. Bis dann.« Travers legte auf.

Er fuhr sofort zum Flughafen. Den Ford stellte er so ab, dass Greg ihn später ohne Schwierigkeiten finden konnte. Er ging sofort in den militärischen Bereich der Anlage.

Die Mirage hob um neun Uhr zweiundvierzig ab und landete siebenundsiebzig Minuten später auf dem Luftwaffenstützpunkt nördlich von Marseille.

*


»WO KANN ER SIE VERSTECKT haben?«, fragte Travers. Er stand neben Chuck an einem der Jachtbassins im Vieux Port und starrte aufs Meer hinaus.

Der CIA-Agent hob die breiten Schultern. »Er hat es fertiggebracht, Jo Anne innerhalb von einer guten Stunde an ein Telefon zu holen? Keine zwei Stunden?« Travers nickte ungeduldig. »Gorjanows Wirkungskreis liegt normalerweise an der Côte d'Azur. Er kennt Marseille kaum und verfügt hier auch über keinen Stützpunkt. Denken Sie daran, dass er Verstärkung aus Paris holen musste ...«

»Sie meinen, er ist hier allein?«

»Sieht so aus. Aber ich habe keine Ahnung, wo er steckt. Ich habe alle auf ihn angesetzt, auch Jordan.«

Travers dachte an Smith. Der Chef würde toben, wenn er von Travers' Aktivitäten erfuhr. Seufzend wandte er sich an Chuck. »Ich habe noch einen Job für Sie.« Er gab dem Agenten eine Beschreibung des Bulgaren. »Lassen Sie feststellen, wo er ist. Vielleicht, nein wahrscheinlich sogar, hält er sich in dem Labor bei der Chaîne de l'Etoile auf. Wenn Sie wissen, dass er dort ist, sagen Sie mir Bescheid. Und noch etwas ... Besorgen Sie siebenhundert Pfund Puderzucker.«

Chuck zuckte mit keiner Wimper. »Eilig?«, fragte er nur.

»Ziemlich«, bestätigte Travers.

Chuck ging davon. Travers hatte wieder einen Renault genommen. Er stieg in den Wagen und fuhr planlos durch die Gegend, wobei er sein Gehirn zermarterte.

Um ein Uhr am Mittag hielt er auf der breiten Straße gegenüber dem Hotel Napoleon und stellte den Motor ab. Er starrte zu dem Eingang des Hotels hinüber, ohne zu wissen warum. Hoffte er vielleicht, dass Gorjanow dort seinen, Travers', Empfang vorbereitete, indem er den Portier bestach, ihm ein bestimmtes Zimmer zu geben? War Gorjanow vielleicht dabei, dieses Apartment mit Wanzen zu spicken?

Travers hielt den Atem an, als ein Mann durch die Drehtür kam. Ein Mann, den er kannte. Groß, schlank, dünnes braunes Haar, Hakennase und stechende Augen.

Simeon Senovec, der Bulgare. Er war elegant gekleidet und wirkte unglaublich selbstsicher. Der Bulgare ging auf einen kleinen Simca zu, schloss den Wagen auf, setzte sich hinein und fädelte sich geschickt in den fließenden Verkehr ein.

Travers startete seinen Renault und folgte dem Simca. Ein Gedanke pochte in seinem Schädel. Hatten der Russe und der Bulgare inzwischen zueinandergefunden? Stimmten sie ihre Aktionen aufeinander ab? Oder verfolgte Gorjanow den Wagen des mit russischem Geld bezahlten Heroins weiter aus der Ferne? Travers würde es herausfinden. Vielleicht wusste der Bulgare, wo Jo Anne steckte!

Die Fahrt ging zurück zum Alten Hafen. Senovec parkte den Simca auf dem großen Platz gleich hinter der Einfahrt und ging zu Fuß weiter. Travers stellte seinen Renault neben den Simca, stieg aus und ging dem Nachrichtenhändler nach.

Der Bulgare hatte ein Ziel. Mit festen Schritten steuerte er eins der schmalen Becken in dem Teil des Hafens an, in dem die Luxusjachten festgemacht waren. Travers blieb stehen, als der Bulgare einen der langen hölzernen Stege betrat. Er sah ihm nach, bis er, fast am Ende des Anlegers, an Bord einer schlanken weißen Motorjacht sprang und im Cockpit verschwand.

Travers rannte zurück, er lief auf den parallel liegenden Steg zu. Die Aufbauten der Schiffe verbargen ihn vor zufälliger Entdeckung. Von hier aus musterte er das Schiff, das der Bulgare betreten hatte.

Es war eine achtundvierzig Fuß lange hochseetüchtige Jacht vom Typ Seahawk. Anhand der Zahl der Bullaugen schätzte Travers, dass das Schiff über vier Kabinen außer der Kombüse und dem Salon verfügte. Er ging weiter, bis er die Registriernummer und den Namen am Heck erkennen konnte. Das Schiff hieß >Challenger < und war in Kanada registriert.

Dies war das Schmuggelschiff des Bulgaren. Travers war da ganz sicher.

Travers setzte sich auf einen Poller. Über die Bordkante einer Segeljacht hinweg konnte er das Deck der >Challenger< im Auge behalten.

Diesmal wurde seine Geduld nicht über Gebühr strapaziert. Im Cockpit entstand eine Bewegung. Travers konnte nicht erkennen, was sich hinter der spiegelnden Verglasung abspielte, doch dann wurde die Seitentür geöffnet, und der Bulgare erschien.

Er hielt die Tür für eine weitere Person offen.

Gorjanow. Der Hass lag wie ein Klumpen Blei in Travers' Magen, und er ballte die Fäuste, bis die Handballen schmerzten. Senovec ließ dem Russen höflich den Vortritt, ehe er sorgfältig die Tür zum Cockpit verschloss.

Gemeinsam gingen die beiden zum Parkplatz. Travers sah ihnen nach. Der Simca setzte zurück, wendete und fuhr davon.

Travers betrat den Steg, an dem die >Challenger< festgemacht war. Er hielt sein Kombiwerkzeug bereits in der Hand, und während er an Bord sprang, überzeugte er sich mit einem schnellen Rundblick, dass er nicht beobachtet wurde.

Travers ging in die Hocke. Das Schloss hier war vom gleichen Typ wie das an der Cockpit-Tür, aber hier hatte er Zeit.

Travers wählte einen verstellbaren flachen Schlüssel. Mit viel Geduld fand er die richtige Zahnung, und nach zwölf Minuten ließ sich die Tür öffnen.

Travers durchsuchte das ganze Schiff vom Ballastraum bis zu den Deckaufbauten, und als das Gefühl der Enttäuschung ihn zu überwältigen drohte, gestand er sich ein, dass er gehofft hatte, Jo Anne hier zu finden.

Wieder stand er im Gang. Jo Anne war nicht an Bord. »Jo Anne!«, schrie er.

Niemand antwortete.

Thriller Spannung ohne Ende! Zehn Krimis - 2000 Seiten

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