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Kapitel 5: Weltraumgefecht

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Die Maschinen der AVALON dröhnten auf eine Weise, die Rhon sofort aufhorchen ließ. Er hatte wieder im Sessel des Captains Platz genommen. Seine Finger glitten über den Touchscreen an der Armlehne. Er aktivierte eine Anzeige und im nächsten Moment kannte er die Ursache für das veränderte Geräusch.

„Teiltriebwerk drei arbeitet nicht richtig“, stellte er fest.

„Ich bemerke das auch gerade“, sagte Xorr und bewegte dabei ruckartig seinen Vogelkopf. „Wir sollten es abschalten, sonst kommt es zu Überspannung und vielleicht fällt dann die gesamte Triebwerkstechnik aus...“

„Dann werden wir langsamer und es dauert länger, bis wir die nötige Geschwindigkeit erreichen, um in den Zwischenraum einzutauchen und zu verschwinden!“, stellte Erric fest.

Erneut wurde die AVALON von einem Energieschuss getroffen.

Die Erschütterung, die das Schiff diesmal erfasste, war nicht so stark wie bei den vorangegangenen Treffern. Allerdings klang der Schadensbericht sehr dramatisch. „Außenhülle ist in Sektion 12 aufgerissen. Die künstliche Schwerkraft ist dort ausgefallen, Atemluft und Kühlgase entweichen.“

„Der Bereich muss abgeschottet werden“, meinte Rhon.

„Ist schon geschehen. Offenbar haben diese alten Kreuzer ein Programm, dass sich automatisch in solchen Fällen startet. Es gibt auch ein Reparaturprogramm, aber ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie man das in Gang setzt....“

„Wir waren ja bisher auch noch nie in einem Gefecht“, sagte Rhon. „Was ist mit Schutzschilden gegen Energiebeschuss? Gibt es so etwas?“

„Ich suche schon die ganze Zeit danach“, meinte Tabeja. „Aber es scheint so zu sein, dass die Schutzschilde zusammen mit der Bewaffnung unbrauchbar gemacht wurden, als das Schiff stillgelegt wurde...“

„Wir müssten beides wieder aktivieren, dann könnten wir uns wenigstens wehren!“, warf Erric ärgerlich ein. Er schlug wütend mit der Handkante gegen den Rand seiner Konsole. „Aber man kann da noch nicht einmal herumprobieren, weil die betreffenden Systeme alle mit Codes gesichert sind!“

Rhon atmete tief durch. Er wischte sich mit der Hand über das Gesicht. Captain nannten ihn die anderen – wie die Kommandanten der alten Raumkreuzer, die früher für den Frieden in der Galaxis gesorgt hatten. Aber was war das schon für ein Captain, der nur einen Teil der Bordsysteme kannte? Bisher war alles nur ein cooles Spiel gewesen. Mit einem Raumschiff durch das All fliegen, das niemand mehr haben wollte, weil die Zeit der Raumfahrt anscheinend endgültig vorbei war – so wie die Zeit der Pferdewagen oder der Autos und anderer primitiver Verkehrsmittel. Aber jetzt wurden sie tatsächlich angegriffen. Und wer auch immer diese Robos, wie Erric sie nannte, geschickt hatte, schien es wirklich ernst zu meinen und sogar bereit zu sein, Schiffe zu zerstören und die Besatzung zu töten, wenn man nicht gehorchte.

„Geh auf einen Kurs, der uns außerhalb der Schussweite unserer Gegner bringt, Sirak!“, befahl Rhon. „Danach wird das defekte Teiltriebwerk abgeschaltet.“

„Sollten wir nicht besser mit dem Transmitter flüchten und...“ Sirak sprach nicht weiter.

„Die AVALON zurücklassen?“, fragte Rhon.

„Einfach wegbeamen und zulassen, dass diese Robos unser schönes Schiff zu einem Schrotthaufen zerschießen?“, empörte sich Erric. „Von mir aus kann sich jeder hier verziehen, aber ich werde auf jeden Fall bleiben! Dazu habe ich einfach zu viel Arbeit in diesem Raumschiff stecken! Und ihr alle doch auch!“

„War nicht so ganz einfach, hier alles wieder in Gang zu kriegen“, erinnerte sich Annn. „Aber mein Leben ist mir trotzdem mehr wert.“

„Ich finde auch, wir sollten darüber nachdenken“, erklärte Xorr.

„Ich will wissen, was hinter diesem Angriff steckt“, murmelte Rhon.

Ein weiterer, diesmal weniger heftiger Treffer erfasste den Raumkreuzer. Er hatte das Schiff an einem der Hangars getroffen, in dem Raumjäger untergebracht wurden. Die AVALON besaß jetzt zwei funktionsfähige Raumjäger weniger. Der Hangar wurde für einige Augenblicke so aufgeheizt, dass dort sämtliche technischen Systeme ausfielen. Das Außenschott ließ sich nicht mehr öffnen und hatte sich teilweise verformt, aber immerhin gab es nicht ein zweites Loch in der Außenhülle.

Aber der nächste Treffer war sehr viel schwerer. Das Licht in der Zentrale flackerte und fiel dann aus. Absolute Finsternis herrschte aber auch jetzt nicht. An den Wänden gab gab es Leuchtstreifen aus fluoreszierendem Material, die genau für diesen Fall dort angebracht worden waren. Für eine Weile gaben sie Licht ab. Die Computer in der Zentrale verfügten allesamt über einen Energiepuffer, der dafür sorgte, dass sie nicht gleich abstürzten, sondern noch für eine Weile funktionierten.

„Ich versuche den Notstrom zu aktivieren!“, meldete Tabeja.

Wenig später flackerte das Licht wieder auf.

„Energieversorgung?“, fragte Rhon.

„Ist wieder hergestellt“, meldete Tabeja.

„Dann sind wir ja mit einem blauen Auge davongekommen“, murmelte Rhon.

„Klonxx meint, dass diese Bemerkung sinnlos ist, da die Augenfarbe des Captains schon vor dem letzten Treffer blau war“, mischte sich zu allem Überfluss auch noch das Krakenwesen mit einem aufdringlichen Gedanken in das Gespräch ein.

„Das erkläre ich dir ein anderes Mal“, knurrte Rhon.

„Das mit dem blauen Auge stimmt leider auch nicht“, stellte Tabeja fest. „Es hat durch den letzten Treffer eine Überspannung gegeben, die auf den Haupt-Transmitter übergegriffen hat. Da alle Transmitter untereinander verbunden sind, müssen wir damit rechnen, dass wir da bis auf weiteres einen Totalausfall haben!“

„Das bedeutet, wir können uns nicht wegbeamen?“, entfuhr es Sirak.

„Und das Schlimmste ist, dass so ein Schaden nicht so einfach zu beheben ist“, fügte Tabeja nickend hinzu.

„Setz einen offenen Überlichtfunkspruch ab!“, ordnete Rhon an. „Inhalt: Notruf der AVALON und Warnung an alle vor den Robos!“

„Wird erledigt“, nickte Tabeja.

„Es sollen alle wissen, was hier los ist!“, fügte Rhon noch hinzu.

Inzwischen tauchten noch vier weitere Zylinderschiffe aus dem Zwischenraum auf und gingen sofort auf Abfangkurs zur AVALON. Sirak nahm ein paar Kurskorrekturen vor, um den Robo-Schiffen nicht genau entgegen zu fliegen.

Mehrere Energieschüsse brannten sich noch in die Außenhülle der AVALON, drangen aber nicht durch. Dann hatte der Raumkreuzer endlich die nötige Geschwindigkeit erreicht, um in den Zwischenraum überzuwechseln.

„Zwischenraumeintritt in zehn Sekunden!“, meldete Sirak.

Rhon atmete tief durch. „Dann wollen wir mal hoffen, dass wir nicht im letzten Moment noch einen schweren Treffer bekommen!“

Die letzten Sekunden vor dem Zwischenraumeintritt kamen Rhon wie eine kleine Ewigkeit vor.

Die Zylinderschiffe der Robos feuerten jetzt aus allen Energiegeschützen. Einen kleineren Treffer gab es noch am Heck der AVALON. Dann ging ein Ruck durch das Schiff und die AVALON verschwand aus dem Normalraum.

Auf dem Bildschirm wurden aus den fernen Galaxien im Hintergrund jetzt langgezogene Streifen, die sich wölbten und schließlich eine Art Tunnel zu formen begannen. Die Angreifer konnten den Spacern jetzt nichts mehr anhaben. Mit einem Vielfachen der Lichtgeschwindigkeit jagte der Raumkreuzer nun durch den Zwischenraum.

„Welchen Kurs?“, fragte Sirak.

„Zurück zum Davis-System“, befahl Rhon.

„In Ordnung“, sagte Sirak. Der Ampanor machte dabei eine Bewegung, die wie ein Kopfschütteln wirkte. Bei den Ampanor war das eine Geste der Bestätigung und wenn Sirak sich aufregte, dann kam es vor, dass er manchmal nicht daran dachte, dass Menschen ihn missverstehen konnten. Er führte ein paar Schaltungen an seiner Konsole durch, wobei er alle vier Hände benutzte und fügte dabei noch hinzu: „Unsere Maschinen haben etwas gelitten. Ich habe die defekten Systeme abgeschaltet. Wahrscheinlich werden wir etwa fünf Stunden brauchen, ehe wir das Davis-System erreichen.“

„Etwas länger als üblich“, lautete Errics Kommentar.

Rhon wandte sich an Tabeja. „Ich möchte, dass unser Notruf und unsere Warnbotschaft permanent und auf sämtlichen zur Verfügung stehenden Überlicht-Funkfrequenzen gesendet werden.“

„Okay.“

„Captain!“, meldete sich Annn.

„Was gibt es?“

„Ich habe hier gerade einige beunruhigende Meldungen, die über das Datennetz hereinkommen.“

Rhon hob die Augenbrauen. „Und?“

Annn drehte sich halb herum. „Wir sind anscheinend nicht die einzigen, die von solchen mit Robotern bemannten Schiffen angegriffen wurden!“ Sie nahm ein paar Schaltungen an ihrer Konsole vor und im nächsten Moment veränderte sich die Anzeige auf dem Bildschirm.

Eine Übersicht über die gesamte Galaktische Netzrepublik wurde eingeblendet. Sie umfasste nahezu die gesamte Milchstraßen-Galaxis. Mehrere Dutzend Punkte blinkten in dem Gewirr unzähliger Sterne auf. Und die Anzahl dieser aufblinkenden Markierungen nahm innerhalb weniger Augenblicke zu.

„Überall, wo ihr eine dieser Markierungen seht, wurde das Auftauchen von Zylinderschiffen gemeldet, die im übrigen stets dieselbe Botschaft abschickten...“

„Lass mich raten: Sie haben zum aufgeben aufgefordert und mit dem Schlimmsten gedroht, wenn man sich ihnen nicht unterwirft“, mischte sich Erric ein.

„Von mindestens drei bewohnten Planeten wird bereits gemeldet, dass Kampfroboter mit Fähren abgesetzt wurden...“, erklärte Annn. „Es sind so viele Meldungen, ich kann sie gar nicht alle so schnell verfolgen.“

„Die greifen anscheinend die Netzrepublik von allen Seiten an“, stellte Xorr fest. Sein Vogelkopf vollführte zwei, drei ruckartige Bewegungen, denen noch ein Krächzlaut folgte. Der vogelartige Zirepanier erschrak offenbar. „Auf Zirpan sind sie offenbar auch schon gelandet! Ich bekomme gerade eine Nachricht... Jetzt bricht jeder Netzkontakt ab!“

Rhon versuchte über den Touchscreen an seiner Sessellehne Kontakt zu einer Familie auf der Erde zu bekommen. Die Verbindung kam zu Stande. Auf einem der Nebenbildschirme erschien das Gesicht seines Vaters. „Junge, hier ist der Teufel los! Alle sprechen davon, dass gerade eine Invasion stattfindet. Überall kommen Raumschiffe aus dem Zwischenraum, und setzen Kampfroboter auf allen besiedelten Planeten ab. Du kannst nicht zurückkommen. Die Roboter haben die Energieversorgung des irdischen Transmitternetzes zerstört. Niemand kann noch von der Erde aus irgendwohin beamen – und es kann auch niemand mehr von außerhalb herkommen. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann sie alles andere auch unter Kontrolle bekommen. Ich rechne damit, dass auch diese Verbindung jeden Moment wieder abbricht.“

„Dad – kann ich irgend etwas für euch tun?“

„Ich gebe zu, dass ich diesen Spacer-Spleen von dir nie so richtig ernst genommen habe, aber im Moment seit ihr verrückten Weltraumfreaks wahrscheinlich die Einzigen, die überhaupt noch eine Chance haben, vor den Invasoren zu fliehen...“

„Dad...“

„Ich weiß nicht, was hier noch geschehen wird. Auf einigen anderen Planeten ist es zu schweren Gefechten und großen Zerstörungen gekommen. Vielleicht sprechen wir uns hier und heute zum letzten Mal...“

„Nein, Dad!“

„Viel Glück und alles Gute, Rhon! Ich wollte dir noch sagen, dass...“

„Dad?“

Der Ton brach ab. Und wenig später war auch kein Bild mehr zu sehen.

„Das Problem ist, dass es niemanden gibt, der sich dieser Invasion entgegenstellen kann“, sagte Xorr etwas später. Der Vogelartige wirkte sehr ruhig, angesichts der Tatsache, dass auch seine Heimatwelt Zirpan längst von der Invasion betroffen war. Aber vielleicht entstand dieser Eindruck nur deshalb, weil sich Gefühle bei Zirpaniern einfach nicht im Gesicht widerspiegelten, sonder eher durch Laute zum Ausdruck gebracht wurden. „Es fehlt eine Raumflotte, die gegen die Invasoren vorgeht...“

„Beinahe die Einzigen, die heute noch wissen, wie man ein Raumschiff fliegt, sind doch wir Spacer“, meinte Erric.

„Dann wäre es eigentlich logisch, dass es auch wir Spacer sind, die etwas gegen die Robos unternehmen!“, schlug Xorr vor.

Er erntete dafür ein paar erstaunte Blicke.

Aber genauso, wie es den anderen Besatzungsmitgliedern oft nicht möglich war, die Gefühle eines Zirpaniers anhand von Gesten oder Krächzlauten richtig einzuschätzen, wusste der Vogelartige mit dem Gesichtsausdruck oder den Blicken seiner menschlichen Gesprächspartner etwas anzufangen. Und so war er jetzt etwas verunsichert. „Habe ich irgend etwas Falsches gesagt?“

„Nein, nur etwas Ungewöhnliches“, sagte Annn. Sie zuckte mit den Schultern und verschränkte die Arme vor der Brust. „Schließlich sind wir doch eigentlich nur ein paar Teenager, die Spaß und Nervenkitzel suchen.“

„Aus dem Spiel wird ernst“, stellte Xorr fest. „Wir tragen die Uniformen von Raumsoldaten aus alter Zeit. Jetzt werden wir vielleicht auch so kämpfen müssen, wie es damals der Fall war...“

„Ohne Waffen?“, fragte Annn. „Du vergisst, dass wir nicht mal Schutzschilde hatten. Wenn wir nicht rechtzeitig in den Zwischenraum gelangt wären, dann hätten die Robos - ich hasse übrigens diesen Ausdruck – doch unsere gute alte AVALON in einen Haufen glühender Trümmerstücke zerlegt!“

„Naja, viel hat daran ja auch nicht gefehlt“, gab Erric zu bedenken. „Man muss sich ja nur mal ansehen, was alles kaputt ist.“

„Jetzt hört mir mal gut zu“, erhob jetzt Rhon seine Stimme. „Wir können jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken und einfach abwarten, was geschieht. Als erstes müssen wir zusehen, dass wir die AVALON so weit wie möglich wieder herrichten. Die paar Löcher in der Außenhülle müssten doch zu flicken sein! Und auch die Triebwerke bekommen wir doch wohl wieder hin...“

„An mir soll's nicht liegen“, meinte Erric.

„Klonxx denkt, dass da einer etwas großspurig daherkommt anstatt Vorschläge zu liefern!“ Das Krakenwesen, das sich inzwischen in der Nähe der Schiebetür befand, durch die man die Zentrale verlassen konnte, ließ sich nun von der Decke herabfallen. Mit einem platschenden Geräusch landete es auf dem Boden.

Da seine Glupschaugen gleichmäßig auf seinem Kopf verteilt waren, konnte man nie erkennen, in welche Richtung Klonxx nun eigentlich gerade sah oder wem er sich zuwandte.

„Sirak, ich möchte, dass du dich um die offenen Stellen in unserer Außenhülle kümmerst“, sagte Rhon.

„Kein Problem“, erwiderte der Ampanor – und das meinte er auch wirklich so. Denn ein robuster Ampanor konnte eine ganze Weile ohne Atemluft auskommen und extreme Temperaturschwankungen aushalten. Als sich die Spacer die AVALON hergerichtet hatten, war er sogar manchmal zu kleineren Weltraumspaziergängen draußen im All gewesen, um kleinere Reparaturen durchzuführen. Schließlich hatten Schiffe wie die AVALON während der langen Zeit, die sie auf sogenannten Weltraumschrottplätzen quasi eingemottet zugebracht hatten, trotz allem erheblich gelitten. Vor allem Einschläge kleinerer Gesteinsbrocken hatten der Außenhülle damals einige Schäden zugefügt, um die Sirak sich hatte kümmern müssen.

Er kannte sich also aus.

„Klonxx hat gedacht, Sirak braucht Hilfe“, meldete sich das Krakenwesen, das immer noch vor der Schiebetür auf dem Boden kauerte und dort inzwischen unruhig mit einem seiner Tentakel auf dem Boden herumklopfte. Offenbar hatte Klonxx bereits geahnt, dass Sirak früher oder später diesen Auftrag bekommen würde.

Und da es auch dem Krakenwesen nichts ausmachte, ab und zu mal eine Weile ohne Atemluft oder in der Kälte des Weltalls zuzubringen, war er der geborene Hilfspartner für den vierarmigen Ampanor.

Auch während der Instandsetzung der AVALON war Klonxx dem Ampanor immer wieder zu Hilfe gekommen. Allerdings hatte er sich dabei als höchst launisch erwiesen. Geholfen hatte er grundsätzlich nur aus eigenem Antrieb. Gab man ihm dazu eine Anweisung, weigerte er sich.

Jetzt aber schien das Krakenwesen die Sache selbst etwas vorantreiben zu wollen. „Was ist? Klonxx fragt sich, worauf Sirak noch wartet!“

Sirak knurrte etwas vor sich hin.

Von dem Krakenwesen angetrieben zu werden, das gefiel ihm überhaupt nicht. Zudem war er ohnehin gereizt, weil es ihm bislang nicht gelungen war, Kontakt zu seiner Elternfünfheit herzustellen. Deswegen machte er sich nun doch zunehmend Sorgen...

Rhon wandte sich unterdessen an Erric. „Siehst du eine Möglichkeit, die Waffensysteme und vor allem die Schutzschilde zu reaktivieren?“

„Theoretisch ja... Schließlich ist Energie gleich Energie und...“

„Keine Vorträge: Ja oder nein?“

„Ich versuche mein Bestes! Aber man hat sich damals große Mühe gegeben, um genau das zu verhindern. Dass nämlich irgendwelche Unbefugte die Waffen wieder in Betrieb nehmen. Sonst hätten sich auch schon längst Kriminelle die Schiffe reihenweise unter den Nagel gerissen und nicht nur so harmlose, völlig friedlichen Typen wie wir!“

„Wir werden nicht ewig im Zwischenraum bleiben können, und ganz gleich, wo wir wieder im Normaluniversum materialisieren: Wir müssen damit rechnen auf Robo-Schiffe zu treffen.“

Erric nickte. „Und dann werden wir uns zumindest verteidigen müssen...“

„Genau.“

„Ich brauche so viel Rechnerkapazität wie möglich! Sonst dauert es Jahrhunderte, bis ich die Verschlüsselungen und Zugangscodes irgendwann mal geknackt habe...“

„Was die Rechnerkapazität angeht, hast du Vorrang...“

„Okay.“

Der vogelartige Xorr meldete sich nun zu Wort. „Sollte ich mich vielleicht um die Wiederherstellung der defekten Teiltriebwerke kümmern?“, schlug er vor. Der Zirpanier verlieh seiner Äußerung durch einen hinzugefügten Krächzlaut noch etwas mehr Nachdruck.

Zumindest verstand Rhon das so, wobei er zugegeben musste, dass er sich immer wieder ziemlich grob irrte, was die Einschätzung dieser zirpanischen Laute anging.

„Tabeja, du übernimmst die Steuerung. So lange wir im Zwischenraum sind, ist das zwar eine Routineaufgabe, aber ich möchte, dass du bei der kleinsten Unregelmäßigkeit mich sofort alarmiert.“

„Und was hast du für mich vorgesehen?“, fragte Annn.

„Ich möchte, dass du so viele Daten aus dem Netz sammelst, wie du bekommen kannst. Wir brauchen ein Lagebild, das so vollständig wie möglich ist, um unsere weiteren Schritte beurteilen zu können.“

„Das Datennetz scheint zu schrumpfen“, stellte Annn fest. „Es scheinen immer mehr Teilnehmer, keinen Kontakt mehr zu bekommen.“

Rhon nickte. „Eben deswegen werden wir uns beeilen müssen. Ich nehme an, die Robos werden dafür sorgen, dass überall die Knotenpunkte für die Übertragung zerstört werden..“

„Du meinst...“

„Spätestens in ein oder zwei Tagen gibt es kein galaxisweites Datennetz mehr“, war Rhon überzeugt. „Jedenfalls keines, das nicht unter der Kontrolle der Robos steht. Erst das Transmitternetz, jetzt das Datennetz... Sie gehen ganz systematisch vor.“

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