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„Er hat uns keine Chance gelassen“, sagte ich zehn Minuten später an Kilian gewandt. „Es war fast so, als ob der Kerl es darauf angelegt hat, dass wir ihn erschießen!“

„Es macht euch auch niemand einen Vorwurf, Ubbo!“, stellte Kilian klar.

Über Funk meldete sich ein Kollege der Hafenpolizei. Das Schiff war unter Kontrolle, sollte jetzt drehen und anschließend zurück nach Emden fahren.

Kollegen des Erkennungsdienstes waren von Anfang an Teil der Operation gewesen. Mehrere Chemiker untersuchten stichprobenartig den Inhalt der Fässer, um abschätzen zu können, welche zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen zu treffen waren.

Außerdem sahen sich mehrere Erkennungsdienstler auf der PRIDE OF EMDEN um, darunter unsere Kollegen Wilko Folder und Fokke Horster.

Tom Haase, der Einsatzleiter der SRD-Kräfte sprach uns an. Er trug einen Schutzanzug gegen austretende Giftstoffe. Eine Atemmaske hing ihm um den Hals und war jederzeit einsatzbereit.

„Es wäre gut, wenn der Laderaum so schnell wie möglich geräumt würde“, erklärte Haase an Kilian Carstensen gerichtet. „Wir wissen noch nicht, was hier alles an Chemikalien lagert – aber so, wie es aussieht handelt es sich um hochtoxische, stark ätzende Stoffe. Es ist gut möglich, dass da noch einige üble Überraschungen ans Tageslicht kommen, wenn wir die Fässer öffnen.“

„In Ordnung“, stimmte Kilian zu. „Wir überlassen Ihnen das Feld, Tom.“

Wir kehrten an Deck zurück, und ich war froh, wieder frei durchatmen zu können. Mitarbeiter der SRD brachten die Leichen des Uzi-Schützen und unseres Kollegen Marvin Pätzold an Deck.

Unser Beruf bringt gewisse Risiken für Leib und Leben mit sich und man kann nie ganz ausschließen, in einem gefährlichen Einsatz wie diesem umzukommen. Aber ich werde mich wohl nie daran gewöhnen, dass Kollegen in Ausübung ihres Dienstes umkommen.

Zwei Monate war Kommissar Pätzold auf unserer Dienststelle tätig gewesen. Nur zwei Monate...

Einige der Kugeln, die ihn getroffen hatten, waren von der Kevlar-Weste abgefangen worden. Aber es gab auch einen Kopftreffer, der mit Sicherheit tödlich gewesen war.

Unser Kollege Edzard Carell durchsuchte die Kleidung des getöteten Uzi-Schützen. Der Blouson, der seinen Oberkörper bedeckte, war durch die Einschüsse zerfetzt. Darunter kam der graue Stoff einer Kevlar-Lage zum Vorschein.

Edzard stellte einen Führerschein sicher, der auf den Namen Henning Schmeding ausgestellt war.

„Ich würde nicht damit rechnen, dass dieser Mann seine wahre Identität angegeben hat“, meinte Edzard.

Falls der Name Henning Schmeding falsch war, so hatte dieser Mann ihn mit der Absicht gewählt, nicht aufzufallen. Auf den ersten Blick war der Führerschein nicht als Fälschung erkennbar.

„Ich frage mich, was dieser Mann sich davon versprochen hat, sich buchstäblich bis zum letzten Atemzug gegen eine Verhaftung zu wehren“, meinte Jan.

„Ich vermute, dass er nichts zu verlieren hatte“, gab ich zurück.

„Ein dicker Fisch?“

„Jedenfalls jemand, der nicht auf irgendeine Art von Entgegenkommen durch die Justiz hoffen konnte, Jan.“

„Wahrscheinlich hat der darauf spekuliert, sich irgendwo in den zahllosen Luken und kleinen Nebenstauräumen versteckt halten zu können, um dann vielleicht doch eine Chance zur Flucht wahrzunehmen.“

Auf jeden Fall erwartete ich, dass der Mann, der sich Henning Schmeding nannte, ein umfangreiches Dossier in den über das Datenverbundsystem zugänglichen Daten über Kriminelle vorweisen konnte.

Killerland: Krimi Koffer 10 Krimis auf 1300 Seiten

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