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Wenig später trafen wir Frau Moldenburg. Für sie und Moldenburgs gesamte Familie war ebenfalls die höchste Sicherheitsstufe angeordnet worden. Schließlich war ja nicht auszuschließen, dass auch sie zur Zielscheibe der Gewalt wurden.

“Glauben Sie, dass Sie den Täter bald fassen?”, fragte sie mit tonloser Stimme.

“Ich kann Ihnen versichern, dass wir unser Bestes tun”, sagte ich.

“Ich habe mich etwas erkundigt. Mein Mann hat als MdB ein paar spezielle Kanäle, um Informationen einzuholen, wenn Sie verstehen, was ich meine.”

“Ich kann es mir denken”, sagte ich.

“Sie und Ihr Kollege genießen einen sehr guten Ruf. In so fern ist der Fall bei Ihnen wahrscheinlich in guten Händen.”

“Danke. Es freut mich, dass Sie das so sehen.”

“Mein Mann war es gewöhnt, das Ziel von Hass-Attacken zu werden - auch wenn diese bislang nur verbaler Natur gewesen sind. Meistens zumindest. Er hat aus seinen Auffassungen nie einen Hehl gemacht und sich nicht gescheut, dafür einzutreten. Das ist dann wohl der Preis, den man dafür zahlen muss…”

“Haben Sie in letzter Zeit irgendwelche Beobachtungen gemacht, die vielleicht darauf hindeuten könnten, dass Sie beobachtet wurden?”, fragte ich.

Frau Moldenburg hob den Kopf. Sie sah mich einige Augenblicke lang nachdenklich an und schüttelte dann entschieden den Kopf. “Nein, nicht, dass ich mich entsinnen könnte.”

“Wir suchen gegenwärtig diesen Mann hier”, erklärte ich ihr dann und zeigte ihr auf dem Smartphone ein Standbild aus den Video-Aufzeichnungen, das den Mann mit dem verkürzten kleinen Finger zeigte.

“Man sieht nicht sehr viel von seinem Gesicht.”

“Leider, da haben Sie recht. Er könnte Ihnen durch einen verkürzten oder verkrüppelten kleinen Finger aufgefallen sein.”

“Vielleicht jemand, der etwas vorbeigebracht hat”, sagte Rudi. “Ein Paketbote, ein Gärtner oder jemand, den Sie vielleicht für einen Reporter gehalten haben.”

“Sie meinen jemanden, der einen Grund gehabt hätte, in unserer Nähe zu sein?”, begriff Frau Moldenburg sofort. “Ich kann jetzt nicht unbedingt behaupten, dass ich bei jedem Menschen in meiner Umgebung darauf achte, ob seine Finger vollzählig sind, aber ich denke eigentlich, dass mir das aufgefallen wäre.” Sie schluckte. “Ich hoffe nur, dass er wieder aufwacht.”

“Das hoffen wir auch”, sagte ich.

“Der Arzt, der so beherzt eingegriffen hat, nachdem mein Mann getroffen wurde …”

“Dr. Wildenbacher.”

“Er soll ein Kollege von Ihnen sein. Wenn Sie Ihn treffen, dann grüßen Sie ihn bitte von mir.”

Atemlose Spannung für den Urlaub: Vier Krimis: Krimi Quartett

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