Читать книгу Krimi Koffer September 2021 - 7 Krimis auf 1000 Seiten - Alfred Bekker - Страница 17
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Оглавление»Nein, ich sehe keinen Weg, uns mit den hier vorhandenen Mitteln eine Rückkehr nach Thorga zu ermöglichen«, erklärte der Wissenschaftler. »Dies hier ist eine Befehlszentrale, deren Hauptaufgabe in der Lenkung von Raumschiffen und Abwehrsystemen bestand, Taff. Beides gibt es nicht mehr, sie ist also praktisch nutzlos geworden, abgesehen von ihrem Wert als Informationsträger. Irgendwelche Vorrichtungen, die auch nur entfernt einer Transmitteranlage ähneln, gibt es nicht.«
Caine saß vor einem Rechnerpult und war dabei, sich mit einem Reinigungstuch notdürftig von Schweiß und Schmutz zu säubern. Die Stimmung bei allen war denkbar schlecht, nachdem der Tod nun ernsthaft zugeschlagen hatte. Die Letho-Dimonds hatten sich in einen Nebenraum zurückgezogen, aus dem leise Trauergesänge um ihren toten Gefährten zu den Menschen herausklangen.
»Ich nehme an, dass es solche Anlagen auch nie gegeben hat«, warf Valentina Feodorowa ein. »Die Dimonids wollten, dass ihr Planet wieder neu besiedelt wurde. Eine Rückkehr jener, die hierher gelangten, dürfte nicht vorgesehen gewesen sein. Man gestand ihnen lediglich eine Eingewöhnungszeit zu, während der sie nicht sterben konnten. Nach Ablauf derselben lösten sich die Strukturschablonen automatisch auf, um in den Spiegelhallen Platz für den Nachschub an weiteren unfreiwilligen Siedlern zu schaffen. Zu dieser Erkenntnis bin ich durch Auswertung der Gegebenheiten gelangt; die Dimonids haben sich natürlich gehütet, hier entsprechende Informationen zu hinterlassen.«
Taff nickte müde. »Das hört sich ausgesprochen logisch an. Die Spiegelhallen fungieren also nur als Einweg-Transmitter ohne eine Gegenstation. Das bedeutet, dass wir hier auf Nurchaar festsitzen, solange wir noch zu leben haben! Und das dürfte nicht mehr allzu lange sein, fürchte ich. Da draußen muss es noch viele Tausende von Robotern geben, die sich binnen Kurzem darauf konzentrieren werden, uns den Garaus zu machen. Hier in der Station sind wir relativ sicher, aber was nützt uns das?«
»Auf die Dauer nur wenig«, spann Mitani den Faden weiter aus. »Was wir an Lebensmitteln besitzen, reicht bei strengster Rationierung für einige Wochen. Wollen wir nicht verhungern, müssen wir über kurz oder lang hinaus, um uns Nachschub zu beschaffen. Dann aber werden die Roboter in Scharen über uns herfallen. Wir besitzen nur neun Strahler, die sämtlich bereits halb leer geschossen sind, und nur wenige Reservemagazine.«
»Wirklich eine ausweglose Situation«, sagte Lars. »Oder gibt es hier irgendwo Fahrzeuge, die noch funktionieren, so dass wir sie benutzen können? Die meisten Robotungetüme sind relativ langsam, wir haben nur ihre Überzahl und Sturheit zu fürchten.«
Lavazza schüttelte den Kopf. »Daran haben wir auch schon gedacht, weil wir uns auch in der weiteren Umgebung umsehen wollten. In den subplanetaren Anlagen gibt es jedoch weder Gleiter noch Bodenfahrzeuge. Die entsprechenden Depots befanden sich wohl in den zerstörten Gebäuden draußen, von ihnen dürften bestenfalls noch Rostspuren zu finden sein.«
»Auch unsere Spuren werden bald verwehen, falls uns nichts Vernünftiges einfällt«, knurrte Luca Ladora. »Wo bleibt dein vielgerühmter Einfallsreichtum, hoher Kommandant? Du bist schließlich der Verantwortliche für unser Häuflein hier. Ist dein Geist nicht mehr imstande, etwas anderes als elegische Klagelieder zu produzieren?«
Das klang provokativ, und so war es auch gemeint. Nichts war eher geeignet, Caines Ehrgeiz anzustacheln, als bissige Bemerkungen, ganz gleich, von welcher Seite sie kamen. Er selbst pflegte auch nicht damit zu sparen, wenn es galt, andere aufzurütteln.
Taff hatte den Kopf in die Hände gestützt und dachte konzentriert nach. Es schien, als hätte er die Worte des Kybernetikers gar nicht gehört, aber plötzlich sah er auf und grinste Luca an.
»Spare dir deine Psychospielchen, Computerschreck, mein Grips funktioniert auch ohne sie. Eine Frage, Carlo: Sie betonten vorhin, dass die Aufgabe dieser Zentrale auch in der Lenkung von Raumschiffen bestand – und das geht bekanntlich nicht ohne starke Sender! Gibt es hier so etwas wie eine Hyperfunkanlage, die wir für unsere Zwecke einsetzen können?«
Lavazza nickte langsam. »Doch, die gibt es, Taff. Allerdings ist ihre Kapazität verhältnismäßig gering, soweit ich das beurteilen kann. Die Reichweite der Sender dürfte sich nicht über die Grenzen des Sternhaufens hinaus erstrecken.«
»Ausgezeichnet«, sagte Taff Caine. »Sie sind der Experte in Bezug auf Fremdtechnologie, Carlo – versuchen Sie, das nun praktisch zu beweisen! Reißen Sie meinetwegen sämtliche Funkanlagen hier auseinander, auch, wenn Ihnen dabei das Herz bluten sollte. Die Hauptsache ist, dass es Ihnen gelingt, einen Sender zusammenzubasteln, mit dem wir Terra oder eine andere Welt innerhalb der Raumkugel erreichen können! Er braucht nur so lange zu funktionieren, dass wir damit einen Hilferuf absetzen können. Wir alle werden Ihnen nach besten Kräften dabei helfen, schließlich besitzt jeder von uns eine umfassende Ausbildung.«
Der Wissenschaftler hob die Schultern. »Ich kann es nur versuchen, Taff, versprechen kann ich Ihnen nichts. Gut, gehen wir sofort an die Arbeit, sie wird alles andere als einfach sein.«
»Die Bewältigung einfacher Aufgaben war noch nie das Spezialgebiet der PROKYON-Crew!«, lächelte Dorit Grenelle.
Die beiden nächsten Tage waren aufreibend für alle. Es gab kaum Schlaf, dafür emsige Betriebsamkeit und nur sehr wenig zu essen. Immerhin funktionierte die Wasserversorgung der Zentrale noch, so dass wenigstens in dieser Hinsicht keine Probleme entstanden. Ansonsten gab es sie in Hülle und Fülle.
Die Modul- und Mikrotechnik der Erde galt als ausgereift und kaum noch zu übertreffen. Jetzt mussten die Menschen jedoch erkennen, dass sie gegenüber den längst vergangenen Dimonids nichts weiter als Stümper waren. Nur das phänomenale Einfühlungsvermögen Lavazzas in fremde Techniken gab ihrer Arbeit einige Hoffnung auf einen Erfolg.
Zuvor war es gelungen, eine Kamera so zu stationieren, dass eine Überwachung der Umgebung möglich war. Valentina Feodorowa saß pausenlos vor einem Bildschirm, und nach etwa zwanzig Stunden gab sie Alarm. Eine kleine Armee von Robotern der seltsamsten Formen näherte sich der Station, die Crew musste hinaus, um ihr entgegenzutreten.
Es gelang ihr nur mit Mühe und Not, die Angreifer abzuwehren. Ein riesiger Schrotthaufen türmte sich vor dem Eingang auf, die Magazine der Strahler waren fast leer. Dann herrschte wieder Ruhe, aber für wie lange?
»Einen zweiten solchen Angriff stehen wir nicht mehr durch«, erklärte Taff anschließend abgekämpft. »Komm, Luca, wir müssen versuchen, die innere Panzertür irgendwie zu schließen und dann zu blockieren. Gegen sie kommen auch metallene Ameisen oder Kraken nicht an.«
Das gelang ihnen auch in stundenlanger harter Arbeit, während die anderen bereits wieder Lavazza zur Hand gingen. Als sie dann ins Innere der Station zurückkehrten, trat ihnen dort Welgun entgegen.
»Wir haben unseren Toten beklagt und uns beraten, Mensch Taff«, sagte er würdevoll. »Bei unserem Volk gibt es eine alte Überlieferung, nach der ihm jedes Land gehört, auf dem einer der Unseren den Tod durch Feinde findet. Das ist hier geschehen, das Blut unseres Stammesbruders wurde auf dieser fremden Welt vergossen. Im Namen aller Letho-Dimonds erhebe ich hiermit feierlich unseren Anspruch auf sie.«
Caine überlegte kurz und nickte dann. »Es sei so, wie du es gesagt hast, Dorfhüter. Der Planet gehörte einst den Dimonids, die in gewisser Hinsicht auch eure Brüder waren, also besteht dieser Anspruch in mehrfacher Hinsicht zu Recht. Ich werde alles tun, um ihn zu unterstützen, sofern es uns gelingt, wieder Verbindung mit unserem Volk zu bekommen.«
Am Abend des zweiten Tages war Lavazza am Ziel.
Der von ihm und der Crew zusammengestückelte Sender bestand aus einem unförmigen Konglomerat aller nur denkbaren Bauteile. Fast alles war nur improvisiert, Dorit Grenelle schüttelte immer wieder ausgiebig den Kopf. Sie als erfahrene Funkerin glaubte nicht, dass dieses Provisorium funktionieren könnte, aber der Professor war anderer Meinung.
»Er wird arbeiten, Dorit, verlassen Sie sich darauf«, sagte er und rieb sich die rot unterlaufenen Augen. »Für wie lange, kann ich nicht vorhersagen, denn wir werden ihn gewaltig überlasten müssen, um die riesige Entfernung überbrücken zu können. Vermutlich wird er dabei vollkommen ausbrennen, und das finde ich mehr als bedauerlich, denn die hier verwendete Technik hätte sich revolutionierend auf die Nachrichtensysteme der Menschheit ausgewirkt. Doch was gibt man notfalls nicht alles preis, wenn man am Leben bleiben will ...«
Die Kraftanlagen der Station lieferten ausreichend Energie, und der seltsamste Sender aller Zeiten funktionierte genau zweiundzwanzig Sekunden lang. Dorit konnte nur die Koordinaten von Nurchaar und einen dringenden Ruf um Hilfe durchgeben, und mitten in ihrem letzten Satz quollen bereits dichte Rauchwolken aus der Anhäufung von Bauteilen. Hastig ergriffen alle die Flucht, ehe der Sender in einem grellen Aufblitzen verging.
»Jetzt können wir nur noch warten und hoffen«, sagte Taff müde. »Vor allem aber viel schlafen, damit wir Kräfte sparen und die wenigen Nahrungsmittel strecken können. Es wird hart werden, und hätten wir nicht die Konzentrate, wären wir längst am Ende, ehe ein Schiff hier eintreffen kann.«
Es wurde noch härter für sie alle, als er gedacht hatte.
*
Die beiden Formationen erreichten fast gleichzeitig das Dimonidia-System. Auf der einen Seite die OPHÜLS, befehligt von Alexa van Grooten, zusammen mit fünf weiteren Kreuzern der Galaktischen Raum-Aufklärungsverbände. Auf der anderen die FURIE unter Admiral Sandor-Chan von Nimboid, gleichfalls von fünf Schiffen der Kolonisten begleitet. Der Funkspruch war fast überall in der Raumkugel empfangen worden, und keine der beiden Parteien hatte gezögert, nach Nurchaar aufzubrechen.
Erregte Gespräche gingen zwischen beiden Führungseinheiten hin und her. Sandor-Chan behauptete, zuerst vor Nurchaar angekommen zu sein, und diesen Planeten für Nimboid beanspruchen zu können. Eine bewaffnete Auseinandersetzung zwischen den beiden Verbänden schien unvermeidlich, denn die Admiralin gab nicht nach.
Schließlich gelang es ihr, anhand der Daten aus dem Autopiloten der OPHÜLS zu beweisen, dass die Terraner um genau siebzig Sekunden früher aus dem Hyperraum gekommen waren. Es kam zu einem vorläufigen Stillhalteabkommen, und dann erst fand man Zeit, sich um die auf Nurchaar Gestrandeten zu kümmern.
Ihnen ging es denkbar schlecht, denn schon seit einer Woche hatte keiner von ihnen mehr etwas gegessen. An einen Ausbruch zur Beschaffung von Nahrung war nicht zu denken gewesen, denn viele hundert Roboter belagerten die Station. Ein Teil davon rannte immer wieder gegen das Panzerschott an, hatte es jedoch nicht aufbrechen können.
»Wie sehen Sie denn aus, Taff?«, fragte Alexa van Grooten entsetzt, als endlich eine Funkverbindung zustande kam. Der Commander versuchte zu grinsen, aber sein abgezehrtes Gesicht brachte nur eine schrecklich anmutende Grimasse zuwege.
»In etwa so, wie ich mich fühle, Chefin«, entgegnete er matt. »Wir leben seit Tagen nur noch von Wasser, und das ist bekanntlich nicht eben die kräftigste Nahrung. Kommen Sie so schnell wie möglich herunter und schießen Sie die metallenen Ungetüme ab, die uns belagern.«
Das ging jedoch nicht so schnell, denn die Nimboiden machten erneut Schwierigkeiten. Erst nach zähen Verhandlungen kam es zu einem weiteren Übereinkommen. Die zehn Kreuzer blieben in einem Orbit, die OPHÜLS und die FURIE landeten am Rande des alten Raumhafens. Ihre Strahler schossen die Roboter zusammen, Traktorstrahlen räumten den Schutt von der Station zur Seite. Dann öffnete sich das Schott, und die Eingeschlossenen kamen ins Freie.
Ein Hilfstrupp aus der OPHÜLS, darunter mehrere Ärzte, kam ihnen entgegen. Er nahm die Menschen in seine Obhut, bettete sie auf Antigravtragen und verabreichte ihnen intravenöse Injektionen mit Nähr- und Stärkungsmitteln. Die Letho-Dimonds dagegen wiesen jede Hilfe ab. Sie schleppten die Leiche ihres toten Gefährten mit, hoben mit Metallteilen eine flache Grube aus und betteten ihn unter leisen Gesängen hinein. Er und die sterblichen Überreste von Janine Latep waren in einer noch funktionierenden Kühlkammer untergebracht gewesen.
Dann wandte sich Welgun an Alexa und Sandor-Chan, die inzwischen herangekommen waren und sich mit eisigen Blicken maßen. »Das musste noch geschehen«, erklärte er feierlich. »Jetzt ist Nurchaar ganz unser, für alle Zeiten.«
»Was soll das?«, fragte der Nimboide unwirsch, der natürlich kein Wort verstanden hatte. Die Admiralin wusste es auch nicht, dafür aber Valentina Feodorowa, die nebenan auf einer Trage lag. Sie hatte sich neben Taff Caine noch am besten gehalten. Sie erklärte leise, aber bestimmt:
»Die Dimonids und Letho-Dimonds gehören – oder vielmehr gehörten – demselben Volk an, haben nur eine unterschiedliche Entwicklung durchgemacht. Einer der Thorgaer ist hier umgekommen, und nun betrachten sich die übrigen als die legalen Erben des Planeten Nurchaar. Das sind sie aber nicht nur ihrer eigenen Ansicht nach, sondern auch nach interstellarem Recht! Wir dürfen ihnen diesen Anspruch nicht streitig machen, weder Terraner noch Nimboiden, das ist eindeutig durch mehrere Gerichtsurteile aus den letzten Jahrhunderten festgelegt.«
Es kam zu einem längeren Hin und Her, aber schließlich gab Sandor-Chan nach, denn er kannte die betreffenden Urteile als alter Raumfahrer natürlich auch. Er und Alexa kamen zu einer vorläufigen Übereinkunft, die später auf höherer Ebene in den Einzelheiten ausgearbeitet und zum Abkommen erhoben werden sollte.
Die Letho-Dimonds brauchten menschliche Hilfe, denn eine Welt, die sie aus eigener Kraft nicht erreichen konnten, nützte ihnen herzlich wenig. Sie sollte ihnen von Terra und Nimboid paritätisch gewährt werden, bis sie einst ihr Erbe wirklich übernehmen konnten. Dieser Prozess würde vermutlich Jahrzehnte beanspruchen, wenn man den jetzigen Entwicklungsstand der Thorgaer bedachte. Und es würde natürlich Querelen und Reibereien zwischen den Kolonisten und den Terranern geben, das war schon jetzt sicher, aber für den Augenblick war die Lage entspannt.
Die beiden Parteien suchten wieder ihre Schiffe auf, und in der OPHÜLS arbeiteten die Mediziner eifrig daran, die Unterernährten zu betreuen und wieder auf die Beine zu bringen. Das gelang mit den modernen Hilfsmitteln relativ schnell, wenn auch die Nachwirkungen noch für längere Zeit ihren Allgemeinzustand beeinträchtigen mussten.
Inzwischen machten die Schiffe der Terraner und Nimboiden gemeinsam Jagd auf die vielen »entarteten« Roboter überall auf Nurchaar. Sie wurden vernichtet, ebenso einige Gebäude, in denen anscheinend die Produktion dieser Maschinen noch immer lief. Dann nahmen beide Kreuzerverbände Fahrt auf und traten den Rückflug in die Raumkugel der Menschen an.
Die OPHÜLS startete in Richtung Thorga, um die Letho-Dimonds dorthin zurückzubringen. Die FURIE folgte ihr, denn natürlich bestand Admiral Sandor-Chan darauf, sie zu begleiten. Doch das kümmerte Alexa van Grooten im Moment nur wenig. Ihre Sorge galt vor allem der PROKYON-Crew und den beiden Wissenschaftlern.
Als sie in Taff Caines Kabine trat, lächelte ihr der Commander entgegen. »Es ist eben noch gut für uns abgegangen, Chefin, dank Carlo Lavazza und der langen Übung meiner Crew, dem schwarzen Mann immer wieder von der Schippe zu springen! Haben sich die Nimboiden inzwischen wieder beruhigt?«
»Sie haben, Taff«, sagte die Admiralin und unterrichtete ihn über das vorläufige Abkommen. Caine nickte nachdenklich.
»Da wird noch so einiges auf uns zukommen«, prophezeite er düster. »Nun, so ist wenigstens gewährleistet, dass die PROKYON X auch in Zukunft Gelegenheit erhält, die Erde oder andere Welten zu retten. Gefahr ist bekanntlich einer der hervorstechendsten Bestandteile des Lebens meiner Crew.«
»Sie sind schon wieder ganz schön kess, Taff«, erwiderte Alexa lächelnd. »Bis Sie Ihr Schiff wieder übernehmen können, wird es aber wohl etwas dauern, fürchte ich. Unsere Ärzte sagen ...«
»Ich habe es vernommen, Chefin«, unterbrach Caine sie, respektlos wie immer. »Sie kennen uns eben kaum, sonst würden sie anders reden. Nur ein paar kräftige Mahlzeiten, dann geht es schon wieder steil aufwärts mit uns.«
»Warten wir es ab, Taff«, meinte die Admiralin skeptisch. »Ich habe jedenfalls nicht die Absicht, Sie früher aus der Obhut der Ärzte zu entlassen, als diese es für angebracht halten, was immer Sie auch sagen mögen.«
Taff ließ sich in die Kissen zurücksinken.
»Da ist noch etwas, Chefin, was die Letho-Dimonds betrifft: Kaiakan, der Junge, der mit uns gekommen ist, hat den Wunsch geäußert, Thorga zu verlassen und mit zur Erde zu kommen! Er ist wirklich intelligent und schwärmt für die Menschen, man sollte ihm diesen Wunsch erfüllen. Ich weiß von Volkan, der uns nach der Landung auf Thorga abgewiesen hat, dass auch andere junge Letho-Dimonds ähnlich denken wie er. Die Erde sollte sie unter ihre Fittiche nehmen und für eine umfassende technische und allgemeinwissenschaftliche Ausbildung sorgen. Aus ihren Reihen werden sich dann die Pioniere rekrutieren, die nach Nurchaar emigrieren, um dort das Erbe der Dimonids ...«
Seine Stimme war immer leiser geworden. Nun fielen seine Augen zu, das ausgemergelte Gesicht entspannte sich im Schlaf. Alexa van Grooten betrachtete es sinnend noch eine Weile, dann verließ sie die Kabine, um in die Zentrale zurückzukehren.
ENDE