Читать книгу Der Beginn einer kosmischen Saga: Chronik der Sternenkrieger - Der Einstiegsband: 1200 Seiten Romanpaket - Alfred Bekker - Страница 65
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Der Pilot des Beibootes, das Sunfrost und ihre Crew aus dem Wrack der DEFIANT-29 geholt hatte, hieß Blacksmith und verstand sein Handwerk.
Sunfrost bewunderte insgeheim, mit welcher Zielgenauigkeit er die Fähre zurück zum Hangar-Eingang der PLUTO steuerte.
Gleichzeitig vollführte der Leichte Kreuzer eine bogenähnliche Kursänderung. Die DEFIANT in ihrem Schlepptau wurde dabei mitgezogen. Auch das stellte an den Rudergänger eine erhöhte Anforderung. Schließlich sollte das abgeschleppte Raumboot ja nicht an einem der zahllosen vagabundierenden Brocken zerschellen.
“ Ihr Raumboot scheint ein Stück Schrott geworden zu sein”, sagte Blacksmith. “Nach den Orter-Daten haben Sie einiges abgekriegt.”
“ Wir sind noch am Leben”, sagte Sunfrost.
“ Ja, immer positiv denken. Sag ich auch immer.”
“ Hauptsache, Sie konzentrieren sich nun auf den Einflug in den Hangar und bringen uns nicht noch auf den letzten Metern um, Crewman Blacksmith.”
“ Keine Sorge, so etwas mache ich im Schlaf und ohne hinzusehen, Lieutenant.”
“ Na, wenn Sie das sagen.”
“ Sehen Sie einem Meister bei der Arbeit zu. Die Fähre ist praktisch ein Teil meines Körpers.”
Blacksmith lenkte das Beiboot in einem bogenförmigen Kurs über die PLUTO hinweg. Dabei kam er sehr nahe an die Außenhülle des Leichten Kreuzers heran. Deutlich waren die seitlich hervorragenden Gauss-Kanonen zu sehen. Vier mal vierzig Geschütze, deren Projektile auf einmal durch die elektromagnetischen Beschleuniger-Röhren der Kanonen geleitet wurden. Wenn sich ein Schiff wie die PLUTO um die eigene Achse drehend in die Formation feindlicher Raumer förmlich hinbohrte, war so ein Leichter Kreuzer eine sehr wirksame Waffe.
Blacksmith flog einen letzten Bogen, korrigierte noch einmal den Kurs und Sunfrost stellte mit Erleichterung fest, dass sich das Hangartor bereits öffnete. Sonst wäre es knapp geworden, dachte Sunfrost.
Wenig später stiegen sie aus.
Das Hangartor hatte sich da bereits geschlossen. Die im Hangar befindliche Atemluft war durch die künstliche Schwerkraft der Antigrav-Aggregate während der Einflugphase gehalten worden.
Die Anzeigen, die auf die Innenseite ihres transparenten Druckhelms projiziert wurden, zeigten, dass Erdbedingungen herrschten und sie den Helm abnehmen konnte.
Sunfrost klappte ihn in den Kragen hinein.
Links befand sich ein weiteres Beiboot, vorzugsweise für Landeoperationen auf einem Planeten geeignet.
“ Sie sehen ja, dass hier wenig Platz ist”, sagte Blacksmith, der ebenfalls ausgestiegen war, an Sunfrost gewandt.
“ Ich hatte mich schon etwas darüber gewundert, dass Commander Van Doren die DEFIANT-29 ins Schlepp nehmen, anstatt in den Hangar ziehen wollte”, gestand Sunfrost. “Denn für den Rudergänger stelle ich mir die weitere Reise nach Raumfort Matthews jetzt nicht gerade als das ganz große Vergnügen vor.”
“ Stimmt”, nickte Blacksmith. “Schonmal auf einem größeren Schiff gewesen, als einem DEFIANT-Raumboot?” Er grinste. In seinen Worten schwang Sarkasmus mit.
Schließlich war Sunfrost ja nur die Kommandantin eines Raumbootes.
Dass sie zuvor auf einem großen Schlachtschiff gedient hatte, konnte Blacksmith ja nicht ahnen.
“ Kann sein”, gab Sunfrost zurück. “Auf der NEW CALIFORNIA waren die Hangars so groß, dass selbst die PLUTO dort hätte einfliegen können - vorausgesetzt, sie wäre für Landungen überhaupt konstruiert.”
Blacksmith sah sie etwas verdutzt an. Dann sagte er. “Auf den Leichten Kreuzern ist eben nicht viel Platz. Gilt leider auch für die Kabinen. Der Captain hat schon angedeutet, dass wir Ihretwegen alle ein bisschen zusammenrücken werden.”
“ Wie lange rechnen Sie für den Flug nach Fort Matthews?”
“ Unter normalen Umständen ein Katzensprung. Aber mit Ihrer Schrottkiste im Schlepp...” Crewman Blacksmith zuckte mit den Schultern. “Fragen Sie mal den Captain oder noch besser: Gleich den Rudergänger. Ich würde schätzen, dass wir vier bis fünf Tage unterwegs sind, weil wir einfach keine hohen Beschleunigungswerte wagen können. Nicht mit so einer Schleuder am Heck!”
“ Verstehe.”