Читать книгу Drei sehr spezielle Privatdetektive: Krimi Paket 3 Romane - Alfred Bekker - Страница 23
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Eine halbe Stunde später befand Bount sich bei der Pier 1, von wo aus die Fähren nach Staten Island abgingen.
Aber diesmal schien die Fähre mit Verspätung auszulaufen - oder fürs Erste überhaupt nicht mehr. Jedenfalls lag sie noch an der Pier und hinkte dem Fahrplan, der auf einem großen Plakat abgedruckt war, erheblich hinterher. Polizeiwagen parkten in der Nähe. Das ganze Gelände machte den Eindruck hektischer Aktivität.
Ein uniformierter Officer wollte Bount wegscheuchen.
"Wir brauchen hier keine Schaulustigen, Mann!"
Bount zog seine Lizenz heraus und hielt sie ihm unter die Nase. "Man hat mir gesagt, dass Captain Rogers hier ist", meinte er dazu.
Der Officer betrachtete stirnrunzelnd die Lizenz und zuckte dann mit den Schultern. "Wenn es Ärger geben sollte, werde ich alles auf Sie abwälzen!"
"Es wird keinen Ärger geben. Captain Rogers erwartet mich!"
Das war zwar etwas übertrieben, aber auch nicht völlig an den Haaren herbeigezogen. Der Officer ließ Bount passieren. "Gehen Sie zur Fähre. Der Captain muss dort irgendwo sein!"
Wenige Augenblicke später stand Bount seinem alten Freund gegenüber.
Er stand am Heck der Fähre und blickte zusammen mit ein paar anderen Männern hinab in die Tiefe. Bount stellte sich neben ihn und blickte ebenfalls hinunter in das trübe Wasser des Hudson Rivers. Ein Taucher war da unten bei der Arbeit.
"Hallo, Toby! Was ist eigentlich hier los?", erkundigte sich Bount.
Rogers drehte sich zu dem Privatdetektiv herum. Sein Gesicht hatte jegliche Farbe verloren. irgendetwas musste dem Captain ganz gehörig an die Nieren gegangen sein. Jedenfalls konnte sich Bount nicht erinnern, den Freund in letzter Zeit so gesehen zu haben.
"Was machst du hier, Bount?", fragte Rogers seinen Freund, aber er wirkte abwesend dabei.
"Browne hat mir gesagt, ich könnte dich hier treffen", erwiderte Bount Reiniger.
Rogers deutete hinab.
"Da unten war eine Leiche, die sich in den Schiffsschrauben verfangen hatte." Er seufzte. "Zum Glück ist es nicht mein Job, alles zusammenzusuchen. Was ich gesehen habe, hat auf jeden Fall ausgereicht, um mir für den Rest des Tages gründlich den Appetit zu verderben."
"Kann ich mir vorstellen..."
"Das möchte ich bezweifeln, Bount."
Rogers wandte sich von der Reling ab und ging ein paar Schritte.
Bount folgte ihm und zündete sich dabei eine Zigarette an, was bei dem kräftigen Wind, der über die Fluten des Hudson fegte, gar nicht so einfach war.
"Der Tote ist übrigens Clint Leonard", sagte Rogers. "Der Schiffsführer hat sofort bemerkt, dass etwas nicht stimmte und die Maschinen abgestellt. Wäre er weniger aufmerksam gewesen, hätten wir vielleicht Schwierigkeiten bekommen, ihn zu identifizieren, aber so war sein Gesicht noch eindeutig zu erkennen..."
Bount hob die Arme zu einer abwehrenden Geste. "Tu mir einen Gefallen und erspar mir die Details, Toby. So schön sind die nun wirklich nicht."
Ein mattes Lächeln ging über Rogers’ Gesicht.
"Sorry."
"Wie ist es passiert?", hakte Bount nach. "Wisst ihr schon etwas?"
"Er schwimmt wahrscheinlich schon die ganze Nacht im Hudson", erwiderte Toby Rogers. "Aber eins steht schon fest: Er ist nicht ertrunken, sondern starb durch einen Schuss. Noch haben wir keine Ahnung, wo das geschehen sein könnte." Er zuckte mit den Schultern. "Er wurde umgebracht und dann ins Wasser geworfen..."
"Ein Killer, der sein Handwerk versteht, hätte der Leiche ein paar Steine um den Hals gebunden, damit sie nicht wieder auftaucht..." meinte Bount.
"Und du meinst, dieser hier verstand sein Handwerk nicht so besonders?"
Bount zuckte die Achseln. "Ich schätze, dass Clint Leonard für seine Auftraggeber einfach zu heiß wurde."
"Wie auch immer: Jedenfalls war Leonard der Mörder von Steve Tierney. Das steht nach dem Vergleich zwischen den Projektilen, die in den Körpern von Tierney, dem Fotohändler und Detective Ramirez steckten, wohl fest. Alle drei wurden mit derselben Waffe erschossen."
Dann blickte Rogers an Bount hinunter und meinte plötzlich: "Ich habe das Gefühl, du warst schon mal näher am Stand der Mode, Bount. Oder ist der Gammel-Look wieder in und ich hab's nicht mitgekriegt?"
Bount lächelte dünn. "Ich hatte eine ziemlich unerfreuliche Begegnung mit einem Kerl, der es vorzog, sein Gesicht nicht zu zeigen."
Rogers hob die Augenbrauen.
"Eine Warnung an deine Adresse?"
"Ja, etwas in der Art. Vielleicht auch schon mehr."